Architektur der Volksgruppe Brau


(VOVworld) – Wie andere Volksgruppen im Hochland Tay Nguyen halten Mitglieder der ethnischen Minderheit Brau die Position des Grundstücks für wichtig, auf dem sie ihre Häuser bauen. Das Image eines Dorfes der Brau stellt man sich normalerweise folgenderweise vor: ein Rong-Haus liegt im Dorfzentrum. Um es herum stehen Pfahlhäuser. Diese Gestaltung symbolisiert die Stärke der Brau-Gemeinschaft.


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Das Rong-Haus liegt im Zentrum des Dorfes. (Foto: Van Phat)


Früher war es üblich, dass Mitglieder der ethnischen Minderheit Brau ihre Häuser auf einem Hügel gebaut haben. Die Türen der Häuser zeigen in Richtung des Rong-Hauses, das im Dorfzentrum liegt und als Gemeindehaus dient. Das traditionelle Haus der Brau ist das lange Pfahlhaus. In dem leben eine Familie mit vielen Generationen. Wenn ein Mitglied der Familie heiratet, wird das Haus erweitert. Auch die Küche wird in kleinere Küchen für jedes Ehepaar aufgeteilt. Der Reiseführer Nguyen Van Nam erklärt, warum die Brau-Einwohner gerne in Pfahlhäusern leben:

“Sie haben früher überwiegend im Wald gelebt. Sie bauen Pfahlhäuser wegen der Gefahr, die von Tieren wie Schlangen oder Tausendfüßern ausgeht. Sie errichten zudem unter dem Pfahlhaus Käfige für Rinder oder Hühner. Die Küche der Brau wird im Zentrum des Hauses gebaut. Sie dient nicht nur dem Kochen, sondern auch der Erwärmung.”

Die Pfahlhäuser der Brau werden mit Stroh oder Blättern gedeckt. Der Hausboden wird mit Bambus ausgelegt. Die Brau legen auch großen Wert auf die Hausdekoration. Sie schmücken ihre Hausdächer normalerweise mit verschiedenen Ornamenten, wie beispielsweise Vögel oder Sonnen aus Holz. Der Hausboden der Brau wird in verschiedene Höhen aufgeteilt. Der niedrigere Boden ist der Ort, wo die Brau ihre Reis-Mörser aufbewahren. Der höhere Boden ist dagegen der Erholungsort. Mitglieder der Familien der Brau sitzen hier, um sich zu unterhalten oder zu schneidern. Neben dem Haus, in dem sie essen und schlafen, bauen die Brau ein anderes kleineres Haus. Hier verstauen sie Lebensmittel und Haushaltsgeräte.

Im traditionellen Dorf der ethnischen Minderheit Brau spielt das Rong-Haus eine wichtige Rolle. Es ist der Treffpunkt der Dorfbewohner. Das Haus wird deshalb schön und fest gebaut. Die Säulen eines Rong-Hauses werden aus Edelholz gemacht. Das Dach ist hoch, schräg und arbeitsaufwendig dekoriert. Das Rong-Haus gilt als eine Kunsteinrichtung und symbolisiert das Vertrauen und den Stolz der Dorfbewohner. Hier finden wichtige Ereignisse des Dorfes statt, wie beispielsweise das Gong-Fest oder das Fest zur neuen Ernte. Dorfältester Thao La im Dorf Dak Me in der Provinz Kon Tum erzählt:

“Bei uns gibt es die Sitte, ein Fest zu feiern, wenn ein neues Dorf oder ein neues Haus gebaut wird. Sowohl im neuen Haus, als auch im Rong-Haus wird eine Feier organisiert. Wir beten zu Boden-, Berg- und Wasserheiligen, um Glück und Wohlstand zu erhalten.”

Während des Krieges lebten Mitglieder der Brau im Urwald. Ihre Bevölkerungsanzahl drohte zu sinken. Im Jahr 1999 wurde es den Brau ermöglicht, ins Dorf Dak Me im Kreis Ngoc Hoi der Provinz Kon Tum umzuziehen und sich dort anzusiedeln. Der Staat hat umgerechnet 1,2 Millionen Euro ausgegeben, um die Brau beim Hausbauen zu unterstützen. Mitglieder der ethnischen Minderheit Brau können nun in ihrem neuen Wohnort ruhig leben und arbeiten. Gemeinsam mit anderen Volksgruppen im Hochland Tay Nguyen betreiben sie ein wohlhabendes Leben.

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