Die Kultur der Hoa in der Stadt Chau Doc

(VOVWORLD) - In der südvietnamesischen Provinz An Giang wohnt die chinesische Minderheit in Vietnam - die Hoa - überwiegend in den Städten Chau Doc und Long Xuyen sowie in der Kleinstadt Tan Chau. Die Hoa sind Vietnamesen mit chinesischer Abstammung, die schon seit Generationen in Vietnam leben. Die Angehörigen der Hoa in An Giang bewahren noch viele einzigartige Kulturzüge, die den Kulturschatz der Gemeinschaft der Volksgruppen im Südwesten vervielfältigen. 
Die Kultur der Hoa in der Stadt Chau Doc - ảnh 1Eine Apotheke der chinesischen Minderheit. (Foto: VOV)

Die Hoa verfügen über viele wichtige Zeremonien. Beispielsweise wird eine Zeremonie gleich nach der Geburt eines Babys veranstaltet, bei der das Baby einen Namen bekommen wird. Das Kind wird den Nachnamen seines Vaters tragen. Durch seinen Zwischennamen kann man die Position des Kindes in der Familie bestimmen. Auch der Name stelle das Geschlecht des Kindes dar, sagt Tran Binh Hoa, ein Angehöriger der Hoa im Kreis Chau Doc der Provinz An Giang:

„Durch den Zwischennamen kann man wissen, aus welcher Generation der Familie ein Angehöriger der Hoa stammen. Zum Beispiel mein Zwischenname ist Binh. Alle Cousins der gleichen Generation wie ich haben auch denselben Zwischennamen. Jungen und Mädchen der Hoa erhalten unterschiedliche Namen. Sie dürfen aber denselben Namen wie ihre älteren Verwandten nicht tragen. Die Mädchen tragen oft Namen wie My, Nga, Xuan oder Le, die laut der Auffassung der Hoa schöne Namen sind. “  

Laut der Tradition wird eine Familie der Hoa in An Giang einen Menschen gewählt, der gute Moral, Talent und gute Gesundheit hat und dem Kind einen Namen geben soll. Dies betrachten die Hoa als eine Bitte um das Glück. Wenn das Kind ein Monat alt sei, werde die Familie ein Gebet veranstalten, um den Heiligen über das neue Mitglied der Familie zu übermitteln, erklärt Tran Binh Hoa weiter:

„Wenn ein Kind einen Monat alt ist, wird sein Haar geschnitten, um neue Haare zu bekommen. Für das Gebet wird eine Mahlzeit als Opfergabe für die Vorfahren zubereitet. Dies wird in jeder Familie unterschiedlich durchgeführt. Auf dem Tablett der Opfergabe der Hoa gibt es fünf Gegenstände für das Kind. Der Gegenstand, den das Kind gewählt wird, zeigt seinen passenden Beruf in Zukunft.“

Auch die Langlebigkeitszeremonie wird von der Hoa in An Giang sehr geachtet. Das ist eine wichtige Zeremonie der Familie, die das geistige Leben der Hoa in An Giang bereichert. In der Familie der Hoa werden die älteren Mitglieder besonders respektiert. Sie haben viele Erfahrungen im Leben, in der Arbeit und ein großes Wissen über die Tradition und Kultur des Volkes. Die Langlebigkeitszeremonie ist eine Gelegenheit, bei der die Kinder und Enkelkinder ihre Liebe zu ihren Eltern und Großeltern zeigen können. Dazu die beiden Angehörigen der Hoa in An Giang, Tran Binh Hoa und Thai Vi Minh:

- Die Angehörigen der Hoa ab 60 Jahre alt werden eine Langlebigkeitszeremonie feiern. Mit der Feier wollen die Kinder und Enkelkinder ihren Eltern und Großeltern Langlebigkeit wünschen.

- Die Langlebigkeitszeremonie wird für die 60-jährigen Männer und die 61-jährigen Frauen veranstaltet. Wenn sie 80 und 81 Jahre alt sind, werden große Zeremonien gegeben, zu denen zahlreiche Gäste eingeladen werden.

Die Langlebigkeitszeremonie der Hoa wird feierlich organisiert. Die Opfergaben werden von den Kindern und Enkelkindern selbst vorbereitet. Ob die Menge der Opfergaben viel oder wenig ist, hängt von der Bedingung jeder Familie ab. Jedoch seien dabei ein Schüssel von Sua-Nudel – ein traditionelles Gericht der Hoa – und gedämpfte Hefeklöße in Form von Pfirsich unentbehrlich, erklärt Thai Vi Minh:

„Bei der Langlebigkeitszeremonie werden die Opfergaben symbolisch vorbereitet. Zum Beispiel benutzt man Sua-Nudel, weil die Nudeln lang sind, die die Langlebigkeit symbolisieren. Auch die gedämpften Hefeklöße in Form von Pfirsich werden gewählt, weil sie ebenfalls als Symbol der Langlebigkeit gelten.“

Das ist die Art und Weise, wie die Kinder und Enkelkinder der Hoa ihre Liebe und kindliche Frömmigkeit zeigen wollen. Sie gilt auch als eine Kultureigenschaft der Hoa. Diese Werte werden von den Angehörigen der Hoa bis heute bewahrt, die zur Bereicherung des Kulturschatzes der Volksgruppen im Südwesten beitragen.    
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