Traditionelles Haus der M'nong

(VOVWORLD) - Die Provinz Dak Nong ist ein Gebiet, wo traditionelle Kulturen der ethnischen Minderheiten im zentralen Hochland Tay Nguyen, einschließlich der M'nong, aufeinander treffen. M'nong ist eine der drei indigenen Volksgruppen, die seit langem in diesem Land leben. Die M'nong-Angehörigen bewahren noch viele typische kulturelle Merkmale, die durch Sitten, Bräuche, Feste und auch im traditionellen Langhaus ausgedrückt werden. 
Traditionelles Haus der M'nong - ảnh 1Das Langhaus der M'nong. (Foto: baodaknong.org.vn)

Die Angehörigen der M'nong in der Provinz Dak Nong wohnen in Kreisen wie Dak Mil und Tuy Duc sowie in der Stadt Gia Nghia. Sie leben in Dörfern, in denen Haushalte die engen Nachbar- und Verwandtschaftsbeziehungen haben.

Abhängig von jeder Region und jeder ethnischen Gruppe haben die M'nong früher Stelzenhäuser oder Häuser mit bodennahen Strohdächern gebaut. Das traditionelle Haus der M'nong seit vielen Generationen ist mindestens 30 m lang, manchmal bis zu 100 m lang. Deswegen nennt man es das Langhaus.

Das Haus mit Strohdach hat den Rahmen aus Holz und Bambus. Häuser der M'nong befinden sich in flachen Geländen, abwechselnd zwischen Tälern und in der Nähe von Flüssen, Bächen und Seen. Wenn jemand in der Familie heiratet ist, wird das Haus vergrößert, damit alle Familienmitglieder unter einem Dach zusammenleben können. Daher wohnen in jedem Langhaus normalerweise bis Dutzende Haushalte. Jeder Haushalt hat ein eigenes Reislager und eine eigene Küche. Auch das Vermögen muss für jeden Haushalt separat verwaltet werden. Nach Auffassung der M'nong hat das Langhaus viele Vorteile: Es muss nicht teuer sein, die Seitenwände zu verkleiden. In der Regenzeit können Menschen unter einem Dach hin und her gehen, um sich gegenseitig zu besuchen, ohne nass zu werden. Die Stammfamilie, also die erste Generation, wohnt in der Mitte des Hauses und regiert die Mitgliedshaushalte. Y Phot, ein Bewohner im Dorf SaPa in der Gemeinde Thuan An im Kreis Dak Mil, stellt das traditionelle Haus der alten M'nong vor:

„Es hat zwei oder drei Türen. Die meisten M'nong-Angehörigen bauen dreitürige Häuser. Man geht durch die Haupttür rein und raus oder zur Arbeit. Gäste gehen auch durch den Haupteingang. Um die Hühner und Schweine zu füttern sowie Wasser zu holen, geht man durch die zweite Tür auf der linken Seite. Die dritte Tür wird dem Austausch mit Freunden und Nachbarn zur Verfügung gestellt.“

Traditionelles Haus der M'nong - ảnh 2An der Tür gibt es eine Feuerstelle für Männer. (Foto:  baodaknong.org.vn)

Für die M'nong ist das Haus ebenfalls ein Raum, in dem der Lebensstil, die Bräuche und den Glauben dargestellt werden. Es hat deshalb eigene architektonische Merkmale. Die M'nong im Besonderen und die Menschen im zentralen Hochland Tay Nguyen im Allgemeinen haben die Tradition, Häuser in Nord-Süd-Richtung zu bauen, um den Wind abzufangen und die heiße Sonne zu meiden. Das Haus hat normalerweise vier Dächern. Die Tür zum Haus öffnet sich auf der linken Veranda, wodurch ein gemütliches und diskretes Haus entsteht. Der Raum im Langhaus ist in einer vorgeschriebenen Ordnung angeordnet: Oben das Reislager, unten die Küche. Auf beiden Seiten des Hauses sind Schlafplätze arrangiert. Das Reislager jedes Haushalts befindet sich am Ende des Hauses, eines nach dem anderen. Jedes Reislager hat seine eigene Leiter, um auf und ab zu gehen. Auf beiden Seiten der Tür des Lagers befinden sich zwei große Reistöpfe, um Samen und Reis zum Sparen aufzubewahren. Wenn der Reis im Lager aufgebraucht ist, wird man den Reis im Topf benutzen. 

Gleich am Eingang gibt es eine Feuerstelle für Männer und Gäste. Die Küche unter dem Reislager ist für Frauen und Mädchen zum Kochen. Im Haus gibt es Betten und Schlafplätze für Familienmitglieder wie Großeltern, Eltern, Töchter, Söhne und auch für Gäste. Auch Werkzeuge und Haushaltsartikel sind vorschriftsmäßig im Haus angeordnet: An der Wand hängen Gongs über einer Reihe von großen Krügen. Taschen hängen an den Säulen. Familienschätze werden normalerweise in einem Korb mit Deckel aufbewahrt, der über dem Bett der Großeltern oder Eltern platziert wird. Mörser und Stößel werden außerhalb der beiden Seiten der Eingangstür aufbewahrt. Körbe hängen über dem Feuer. 

Beim Betreten des traditionellen Hauses der M'nong sind die Schnapskrüge unterschiedlicher Größen leicht zu sehen. Tran Thi Van, Vize-Direktorin des Museums der Provinz Dak Nong sagte, dass man früher basierend auf der Anzahl der Krüge in einem Haus beurteilen konnte, ob diese Familie reich oder arm war. 

„Die Krüge der M'nong sind mit einem bestimmten Fest oder Ritual verbunden. Die meisten dieser Krüge wurden irgendwo gekauft. Keine Krüge wurden von den M'nong selbst in dieser Gegend hergestellt. Je nach Art des Krugs werden einige Krüge gegen Elefanten, Büffel oder Schweine eingetauscht.“

Die Architektur der Häuser der M'nong ist stark von natürlichen Bedingungen beeinflusst. Mit ihrer Geschicklichkeit haben die M'nong einen Lebensraum geschaffen, der im Einklang mit der Entwicklung der Gesellschaft steht. 

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