Alte Bücher fördert die Entwicklung der Lesekultur

Das Fest für alte Bücher hat vor kurzem in Hanoi stattgefunden und zahlreiche Leser sowie Buchhändler angezogen. Es wurde zum ersten Mal im Jahr 2013 organisiert und ist heute ein Treffpunkt für Bücherliebhaber und -Sammler.

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Das ist das dritte Mal, dass das Fest für alte Bücher in Hanoi stattfindet. (Foto: chinhphu.vn)


Der Markt der Bücher und Publikationen entwickelt sich derzeit rasant und kann deswegen die Nachfrage der Leser befriedigen. Neben den neu publizierten Büchern haben die alten Bücher eine eigene Anziehungskraft und eine Menge an Lesern. Le Van Hop, ein Besitzer des Buchladens “Alte Bücher Ha Thanh” sagt, die Kunden seines Ladens seien sehr unterschiedlich, von Studenten bis zu Forschern und Sammlern.

“Im Vergleich zum Fest der neuen Bücher ist das Fest der alten Bücher eher gefragt. Alle Stände sind voll mit Kunden, vor allem junge Menschen. Die jungen Leser interessieren sich für alte Bücher, die von älteren Generationen übersetzt wurden. Die neuen Bücher wurden von jungen Menschen übersetzt, deren Lebenserfahrungen sowie Sprache nicht so gut sind, wie die der alten Personen. Deswegen sind einige übersetzte Bücher heute nicht so gut.”

Die alten Bücher sehen nicht so schön aus, weil sie meistens in den 40er und 90er Jahren gedruckt wurden. Das Papier war nicht so weiß und die Schrift nicht so deutlich. Manche verlieren sogar ihren Umschlag. Aber sie sind für Leser verführerisch. "Die Elenden" des Verlags Van Hoc, "die hektische Kindheit" des Schriftstellers Phung Quan aus dem Jahr 1986 und "die alten Dörfer" des Autors Tu Chi sowie andere Bücher, die in der Zeit der Planwirtschaft publiziert wurden, sind bei den Lesern sehr gefragt. Dazu erklärt Ha Minh Chien, Besitzer des Buchladens “Alte Bücher Chien”.

“Manche neuen Bücher wurden verkürzt, weil einige Verlage dazu aufgefordert haben, dass ein Buch nicht mehr als 500 Seiten haben soll. Wenn ein Buch gekürzt wird, ist der  Inhalt nicht mehr original. Deshalb wollen die Leser die alten Bücher. Ein anderer Grund ist es, dass die damaligen Bücher gut waren und gewissenhaft bearbeitet wurden. Die Redakteure und Verlage respektierten ihre Produkte.”

Die Bücher der damaligen Zeit wurden gut übersetzt, detailiert bearbeitet und zeitaufwendig gedruckt. Die Leser schätzten  deswegen nicht nur den guten Inhalt, sondern auch den Aufwand der Publikation. Dies kann die Buchliebhaber trösten, weil derzeit so viele neue Bücher mit Druck-, Grammatikfehlern und unverständlichen Verkürzungen erschienen sind. Nguyen Dat Tung, ein Student der Kunsthochschule liebt alte Bücher und will sie kaufen.

“Ich suche Bücher über Kunst oder von Malern und der russischen sowie französischen Literatur. Es ist echt schwer diese Bücher zu kaufen, weil sie nicht mehr erscheinen. Manchmal kann ich diese alten Bücher im Internet lesen, aber ich finde den Inhalt nicht korrekt. Wenn ein Buch von einem bekannten Verlag publiziert wurde, ist dessen Inhalt besser. Ich mag Bücher mehr, als im Internet zu lesen.”

Kauf und Verkauf von alten Büchern gibt es schon lange in Hanoi. Es ist der ganz normale Handel. Heute ist das Fest der alten Bücher ein Treffpunkt der Leser, die die Bücher lieben und respektieren. Es motiviert die jungen Menschen, mehr Interesse für Bücher zu haben. Phan Van Anh, eine Mitarbeiterin in einem Architekturinstitut sucht oft alte Bücher für ihre Arbeit.

“Ich kaufe oft alte kulturelle und soziale Bücher. Die Verlage sind sehr umfangreich. Im Buchladen “Alte Bücher Ha Thanh” werden die Bücher aufwendig ausgewählt. In den Läden auf den Straßen sind die Bucharten etwas umfangreicher. Manche historische Bücher werden nicht mehr publiziert, sind aber sehr wertvoll für die Forscher.”

Bücher sind ein Mittel, die uns Kenntnisse bringen und das Alltagsleben schildern. Die alten Bücher können uns konkrete und ernorme Erfahrung vermitteln, mit denen wir ins Leben eintreten können. Das Fest der alten Bücher trägt dazu bei, die Lesekultur zu forcieren und eine zuverlässige Adresse für Buchliebhaber- und Sammler anzubieten. 

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