Ausstellung der königlichen Dokumente der Nguyen-Dynastie

(VOVworld) – In Hanoi sind vor kurzem die königlichen Dokumente der Nguyen-Dynastie ausgestellt worden. Diese wertvolle Dokumente wurden von der UNESCO in der Kategorie der Dokumentarerbe gekürt. Die Ausstellung hat das große Interesse nicht nur von Forschern, sondern auch von Einwohnern auf sich gezogen. Sie trug dazu bei, die Werte des vietnamesischen Dokumentarerbes zu ehren.


Ausstellung der königlichen Dokumente der Nguyen-Dynastie - ảnh 1
Ein Holzschnitt der Nguyen-Dynastie.


Die königlichen Dokumente der Nguyen-Dynastie werden in zwei Arten aufgeteilt, nämlich “Chau ban” und “Moc ban”. “Chau ban” ist eine Sammlung von Verwaltungstexten, die unter der Nguyen-Dynastie von 1908 bis 1945 erlassen wurden. “Moc ban” sind Dokumente in Han- und Nom-Schriften, die umgekehrt auf Holztafeln geschnitzt wurden. Man benutzte diese Holztafeln, um Bücher zu drucken. Die beiden “Chau ban” und “Moc ban” wurden von der UN-Kulturorganisation UNESCO als Weltdokumentarerbe anerkannt.

In der diesmaligen Ausstellung sind mehr als 100 Dokumentenexemplare vorgestellt worden. Sie wurden aus zwei Sammlungen “Chau ban” und “Moc ban” ausgewählt, die gerade im Nationalarchivzentrum I in Hanoi und im Nationalarchivzentrum IV in der Stadt Da Lat im Hochland Tay Nguyen aufbewahrt werden. Diese Dokumente zeigen deutlich und genau, wie sich die Nguyen-Könige für das Verfassen von offiziellen Geschichtsbüchern interessiert haben. Laut Ha Van Hue, Direktor des Nationalarchivzentrums I beinhalten die königlichen Dokumente der Nguyen-Dynastie vielfältige Informationen über die Geschichte, die Geographie sowie Politik, Gesellschaft, Kultur, Bildung und Literatur im Zeitraum von 1802 bis 1945. Dazu Hue:

“Die Erarbeitung der Geschichtsbücher unter der Nguyen-Dynastie wurde professionell, umfangreich und gewissenhaft durchgeführt. Damit wurden beachtliche Erfolge erreicht. Die königlichen Dokumente bekräftigen erneut den Beitrag der Nguyen-Dynastie zum Verfassen der vorbildlichen Werke, wie beispielsweise “Dai Nam thuc luc”, “Dai Nam Hoi dien su le” oder “Minh Menh chinh yeu”. Es war der Nguyen-Dynastie gelungen, die Geschichtsbücher der Monarchie zu verfassen.”

Die ausgestellten Dokumente zeigen, dass die Nguyen-Dynastie die offiziellen Geschichtsbücher nach einem strikten Prozess erarbeitet hatten. Von Behörden bis Einzelpersonen, die sich mit der Erarbeitungsarbeit und der Sammlung von Dokumenten beschäftigten, alle wurden ausführlich ausgewählt. Doktor Nguyen Cong Viet, Mitglied des Nationalen Kulturerbekomitees sagt:

“Durch die vorgestellten Dokumente können wir mehr darüber erfahren, wie die Nguyen-Dynastie große Aufmerksamkeit auf die Forschung und Bewahrung der Geschichtsbücher sowie auf die Organisation von “Quoc su quan”, also der Behörde, die für die Erarbeitung von Büchern verantwortlich war, geschenkt hatte. Das Verfassen und Drucken wurde wissenschaftlich durchgeführt. Die Ausstellung hat die historischen Werte bei der Erforschung der Kultur Vietnams bekräftigt.”

“Chau ban” und “Moc ban” der Nguyen-Dynastie sind außerdem wichtige  Dokumentenquellen, die die Festsetzung der vietnamesischen Souveränität gegenüber den beiden Inselgruppen Hoang Sa und Truong Sa betreffen. Dass sie stärker beim Publikum vorgestellt werden, sei zu diesem Zeitpunkt von großer Bedeutung, so Doktor Lam Ba Nam, Vorsitzender des Verbandes für Ethnologie und Anthropologie:

“Ich finde, dass die Ausstellung interessant und attraktiv ist, nicht nur für Forscher, sondern auch für die Einwohner. In naher Zukunft sollten wir für diese Dokumente stärker werben. Darüber sollte auch in der Schule unterrichtet werden.”

Die Ausstellung wurde positiv aufgenommen. Die Nationalarchivzentren I und IV planen, in der kommenden Zeit weiterhin die königlichen Dokumenten der Nguyen-Dynastie nach unterschiedlichen Themen vorzustellen. Damit wird das Publikum mehr über die historischen Dokumente erfahren, die die Vorfahren hinterlassen haben.

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