Die Schmiedekunst der Nung in Cao Bang


(VOVworld) – Die Nung sind eine ethnische Minderheit in Vietnam. Sie leben vor allem im Nordosten des Landes und meist auch heute noch in ihren traditionellen Stelzenhäusern. Die Gemeinde Phuc Sen, in der die Nung leben, liegt an der Nationalstraße Nummer 3 zwischen dem Grenzübergang Ta Lung zu China und der Provinzhauptstadt Cao Bang. Wenn man in die Gemeinde fährt, hört man schon von weitem die Schläge aus den Schmiedewerkstätten.


Die Schmiedekunst der Nung in Cao Bang - ảnh 1
Schmiede ist ein traditioneller Beruf der Nung in Phuc Sen für hunderte Jahre.
(Foto: danviet.vn)


Zur Gemeinde Phuc Sen gehören insgesamt zehn Dörfer. Die meisten Haushalte in Phuc Sen beschäftigen sich mit der Schmiedekunst. Sie stellen vor allem einfache Erzeugnisse her, wie beispielsweise Messer, Scheren und verschiedene Produktionswerkzeuge. In der Gemeinde Phuc Sen wird schon seit sehr langer Zeit geschmiedet. Früher wurde das Schmieden nur in der Freizeit und als Nebenberuf betrieben. Heute jedoch verdienen die Einwohner in Phuc Sen mit den Erzeugnissen ihrer Schmiedewerkstätten ihren Lebensunterhalt. Er könne nicht schnell genug für den Verkauf herstellen, sagte Nong Luu Luyen, der Besitzer einer Schmiede.

„Ich bekomme derzeit viele Bestellungen nicht nur hier in Phuc Sen, sondern auch aus den Nachbarprovinzen. Die Bestellungen sind vor allem Haushaltsgeräte wie Messer oder Schere. Wenn die Kunden sie nicht selbst abholen können, liefern wir die Bestellungen auch aus.“

Luyen ist sehr stolz darauf, dass er in seiner Schmiede scharfe Messer herstellen kann. Schmiedeerzeugnisse aus Phuc Sen haben einen guten Ruf, sagt der Kunde Vu Dinh Chinh aus der nordvietnamesischen Provinz Bac Can.

„Ich kaufe hier oft Werkzeuge ein und verkaufe sie dann weiter. Die Produkte sind gut. Sicheln, Hammer oder Messer haben eine ausgezeichnete Qualität. Es gab noch keine Beschwerden von meinen Kunden. Ich mache ein gutes Geschäft mit Schmiedeprodukten aus Phuc Sen.“

Nong Van To besitzt auch eine Schmiede. Er sagt, die Nung bevorzugen es qualitativ hochwertige Schmiedeprodukte herzustellen. Dafür muss ein Schmied nicht nur körperlich stark sein, sondern auch ein gutes Auge und Ohr haben.

„Ich habe die Schmiedekunst von meinem Vater gelernt. Mit meinen Augen kann ich die Qualität der Werkzeuge einschätzen. Dazu braucht man allerdings viele Jahre Erfahrung.“

Entscheidend für die Qualität der Werkzeuge sind die Werkstoffe zur Herstellung. Die Nung nehmen gern gebrauchte Blattfedern von alten Autos zur Herstellung von Messern und Sicheln. Das Kontrollierte Abkühlen der Schmiedeprodukte ist für die Qualität auch sehr wichtig. Chinh sagt, er könne auch mit bloßem Auge die Qualität der Messer einschätzen.

„Ich teste das Messer über einem Nagel und stelle so fest, ob das Messer gut und scharf ist. Wichtig ist, dass das Messer gleich dünn geschmiedet und entsprechend achtsam gekühlt wird.“

Der Schmiedeverein aus Phuc Sen wirbt heute mehr für seine Produkte, sagt Long Chien, Besitzer der Long Chien-Schmiede.

„Einige Werkstätten in der Gemeinde haben Werbung für ihre Produkte gemacht und ich auch. Werbung ist wichtig. Damit die Leute wissen, dass es in Phuc Sen gute Schmiede gibt. Dadurch bekommen wir mehr Bestellungen und wir können unsere Produkte besser als früher verkaufen.“

Laut Chien wurden ganz früher in Phuc Sen auch Waffen hergestellt. Mit der Zeit haben sich die Produkte, die hergestellt werden, verändert und wurden den Wünschen der Kunden angepasst. Doch zwei Dinge bleiben in Phuc Sen gleich oder werden sogar noch verbessert. Das sind die Qualität der Schmiedeerzeugnisse und der Stolz der Menschen in Phuc Sen auf die Produkte ihrer Arbeit.      

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