(VOVworld) – Skulpturen aus Keramik gibt es in Vietnam schon seit mehreren Tausend Jahren. Sie decken vor allem den Bedarf der Menschen nach Kunst und der Ausübung ihrer Religion. Die Keramik-Skulpturen wurden in Vietnam in verschiedenen Modellen und aus verschiedenen Materialien hergestellt. Sie sind zahlreich in verschiedenen Arten und Formen vorhanden. Derzeit findet im Museum für vietnamesische Geschichte in Hanoi eine Ausstellung über alte Skulpturen aus Vietnam statt.

Die Ausstellung über alte Skulpturen aus Vietnam im Museum für vietnamesische Geschichte in Hanoi. (Foto: VNA)

Etwa sind 70 Exponate aus alten Keramik-Skulpturen im Museum zu sehen. Die ältesten Skulpturen sind rund 4000 Jahre alt und bestehen aus verschiedenen Materialien wie Ton und Glas. Sie haben verschiedene Glasuren. Die Skulpturen werden in drei Kategorien unterteilt, nämlich in zeitgenössische Skulpturen, Skulpturen für religiöse Zwecke und Skulpturen für Dekoration. Es werden in Vietnam immer mehr zeitgenössische, Skulpturen hergestellt. Sie decken den Alltagsbedarf der Menschen und stellen ihren Kunstwert dar. Zu diesen Skulpturen gehören verschiedene Keramikmaterialien und Glasuren, die die verschiedene Themen darstellen. Dazu die Museumsführerin Dang Thi Hien: 

“Seit der Đồng Đậu-Kultur vor etwa 3.500 Jahren haben wir Skulpturen von Kühen und Hühnern gefunden. Im ersten und zweiten Jahrhundert gibt es Skulpturen von Schweinen. Die Skulpturen zwischen 11. und 13. Jahrhundert also entsprechend der Ly- und Tran-Dynastie in Vietnam haben Perlen- bzw. Braun-Glasuren. Zu den Skulpturen im 16. und 17. Jahrhundert gehören Produkte aus dem berühmten Keramikdorf Bat Trang mit matten Glasuren. Die Hersteller aus Bat Trang wollten mit matten Glasuren ihre Produkte von den Anderen unterscheiden.”

Skulpturen für religiöse Zwecke sind vor allem Statuen im Buddhismus sowie der Heiligen im Glauben der Vietnamesen. Statuen wie von Buddha und Guanyin sind in großer Anzahl vorhanden. Sie seien vor allem in den Tempeln, Pagoden und Privathäusern zu finden, sagte die Museumsführerin:

“Im 11. bis 13. Jahrhundert haben wir Skulpturen von Buddha und Sangha gefunden. Sie gehörten zu den Anhängern des Buddhismus. Diese Skulpturen dienten in den Zeiten der Ly- und Tran-Dynastien unter anderen dem Zweck, das Böse und die Geister zu vertreiben. Sie sind auch ein Beweis dafür, dass die Bildhauerei in dieser Zeit sehr verbreitet war.”

Die alten Skulpturen aus Keramik. (Foto: VNA)

Skulpturen von Heiligen im Glauben der Vietnamesen wie die Drei, Fu, Lu und Shou, sowie Zao Jun vertreten ihre Wünsche nach Gesundheit, Frieden und Wohlstand. Die Skulpturen hatten die Tendenz eine runde Form zu haben. Dafür ist die Statue von Maitreya mit matter Glasur aus dem Keramikdorf Bat Trang zu sehen. Die Skulpturen haben für Vietnamesen nicht nur eine religiöse Bedeutung, sondern auch eine Bedeutung der praktischen Anwendung. Der Buddhismus ist tief bei vielen Vietnamesen verwurzelt. Sie richten sich nach Bescheidenheit, Barmherzigkeit und auch nach Schönheit.

Die Skulpturen dienen der Dekoration vor allem von Dächern der religiösen Einrichtungen wie Tempel, Pagoden und Gemeinschaftshäusern. In vielen öffentlichen Gebäuden sind Skulpturen von Fabeltieren wie Ghe oder Qilin zu sehen. Diese Fabeltiere hätten die Kraft, das Böse und die Geister zu vertreiben. Die Museumsbesucherin Hoang Phuong Linh sagt.

​“Die früheren vietnamesischen Künstler waren sehr geschickt. Sie haben ausgezeichnete Produkte gemacht. Sie zeigten, wie kreativ vietnamesische Bildhauer waren. Die Skulpturen aus Keramik sind schön und vielfältig” 

Die Ausstellung “Alte Keramik-Skulpturen aus Vietnam” zeigt die Vielfältigkeit der Bildhauerei in Vietnam. Die Skulpturen sind einzigartige Kunstwerke der Vietnamesen in ihrer jeweiligen Zeit.