2015 – Startpunkt der Vietnam-USA-Beziehungen in den kommenden 20 Jahren

(VOVworld) – 20 Jahre nach der Normalisierung ihrer Beziehungen sind Vietnam und die USA erfolgreich dabei, die Vergangenheit abzuschließen und in die Zukunft zu blicken. Sehr schnell sind beide Länder Partner geworden. Die vergangenen 20 Jahre sind eine feste Grundlage für eine neue Phase der Beziehungen.

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Der erste US-Botschafter in Vietnam Peter Peterson (l.), der erste vietnamesische Botschafter in den USA Le Van Bang (M.) und der ehemalige US-Botschafter in Vietnam Michael Michalak. (Foto: nld.com.vn)



Seit der Normalisierung ihrer Beziehungen am 12. Juli 1995 haben sich Vietnam und die USA viel Mühe gegeben, um Vertrauen zu schaffen, Zweifel zu beseitigen und zusammenzuarbeiten. Von Feinden sind Vietnam und die USA nach 20 Jahren zu Partnern geworden. Die Beziehungen werden in vielen Bereichen erweitert, von der Außenpolitik bis hin zu Handel und Verteidigung.

Mühe zur Schaffung von Vertrauen

Um diese Ergebnisse zu erzielen mussten Vietnam und die USA Schwierigkeiten überwinden. Auf  einem Seminar über die Vietnam-USA-Beziehungen am Montag in Hanoi sprach der erste US-Botschafter in Vietnam Peter Peterson über seine Schwierigkeiten, als er diesen Posten gerade nach der Normalisierung der Beziehungen übernahm.

„Meine größte Schwierigkeit war, wie ich vietnamesischen Politikern meinen guten Willen und meine Glaubenswürdigkeit zeigen konnte. Damals hatten beide Länder noch Meinungsverschiedenheiten in vielen Fragen. Es war schwierig, Grundlagen und gemeinsame Interessen für die Kooperation zu finden. Ich bin sehr stolz, dass ich zur Verbesserung der Beziehungen beigetragen habe.“

Der ehemalige US-Botschafter hat gemeinsam mit vielen Diplomaten beider Länder einen großen Beitrag geleistet, beide Nationen zu versöhnen. Aber nicht nur sie sondern auch andere Millionen von Menschen haben viel für die Beziehungen zwischen beiden Ländern in den vergangenen 20 Jahren getan.

Vielfältige Kooperation

Man kann sagen, dass die Beziehungen jetzt vielfältiger als vor 20 Jahren sind. Beim Handel können beide Länder erst nach der Unterzeichnung des bilateralen Handelsabkommens im Jahr 2001 positive Änderungen feststellen, die jedoch noch gering sind. Nur zwei Jahre danach sind die USA der erste Exportmarkt Vietnams geworden. Bis 2011, also zehn Jahre nach dem Inkrafttreten des Handelsabkommens, stieg das Handelsvolumen von 1,5 Milliarden US-Dollar auf über 20 Milliarden Dollar. Bis Ende 2014 erreichte das gesamte Handelsvolumen etwa 35 Milliarden Dollar. Murray Hiebert vom Zentrum für internationale und strategische Studien CSIS in Washington schätzt die Perspektiven der Wirtschaftskooperation als sehr positiv ein:

„Vietnam ist einer der führenden Handelspartner und der größte Produzent für die USA. Ich glaube, wenn die Verhandlungen für das transpazifische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen in diesem Jahr abgeschlossen sind, gibt es Chancen für beide Länder, Investitionen zu verstärken und mehr Arbeitsplätze zu schaffen.“

Vietnam und die USA haben derzeit einen ähnlichen Ausblick auf Frieden, Stabilität und Entwicklung in der Region. Beide haben sich Mühe in diesen Bereichen gegeben. Viele Menschen sind der Meinung, dass es Zeit für beide Länder ist, ihre Beziehungen auf ein neues Niveau zu bringen. Dazu der neue US-Botschafter in Vietnam Ted Osius:

„Ich denke, das Wichtigste ist die Bedeutung der Beziehung, nicht der Name. Die Staats- und Regierungschefs Vietnams und der USA haben große Ambition für die Beziehungen zwischen beiden Ländern, sie unterstreichen die Echtheit und wie beide Länder kooperieren können. Das hat viel größere Bedeutung.“
Obwohl die USA und Vietnam Unterschiede im politischen System, in der Sozialwirtschaftsentwicklung und in einigen anderen Fragen haben, kann dies nicht verhindern, das gegenseitige Vertrauen zu verbessern. Die vergangenen 20 Jahre haben bewiesen, dass nur mit Herzlichkeit, gutem Willen und geduldigen Gesprächen eine gemeinsame Stimme gefunden werden kann. Dazu der ehemalige vietnamesische Botschafter in den USA Nguyen Quoc Cuong:

„Die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Ländern haben wahrscheinlich immer Probleme. Für Vietnam und die USA ist es genau so. Die meist erwähnten Unterschiede liegen in Demokratie und Menschenrechten. Das sollte durch Dialoge gelöst werden. Vietnam und die USA sind entschlossen, Gespräche verstärkt zu organisieren.“
Die Feier zu 20 Jahren der Normalisierung der Beziehungen ist ein Anlass für beide Länder, eine neue Phase der Entwicklung dieser Beziehungen zu beginnen und eine vielfältige Kooperation aufzubauen.

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