(VOVWORLD) - Am Freitag wird ein historisches Gipfeltreffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un im Grenzdorf Panmunjom stattfinden. Dass Kim Jong-un die Verhandlung nach sechsjähriger Verfolgung der Politik zur Entwicklung von Atomwaffen und Langstreckenraketen akzeptiert, ist eine seltene Chance zur Denuklearisierung und zur Schaffung von Frieden auf der koreanischen Halbinsel.
 Sportdelegationen aus Nord- und Südkorea bei der gemeinsamen Parade in Winterspielen 2018. (Foto: AFP) |
Das Treffen zwischen dem üdkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un wird im Grenzdorf Panmunjom stattfinden. Das soll der erste Gipfel der beiden koreanischen Regionen seit 2007 und der dritte Gipfel in der Geschichte der Beziehungen beider Länder sein.
Unterschiede zu den zwei vorherigen Treffen
Das erste koreanische Gipfeltreffen wurde vor achtzehn Jahren in Pjöngjang zwischen dem verstorbenen nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-il und dem ehemaligen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung veranstaltet. Damals befand sich die Wirtschaft in Nordkorea in der Krise, für die Kim um Unterstützung von außen suchen musste. Zum Abschluss des Treffens haben die beiden Spitzenpolitiker eine Vereinbarung zur Verminderung der Spannungen und zur Förderung der Bemühungen über die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel vereinbart. Bemerkenswert war die Gründung des Erholungsorts im Diamantenberg und der gemeinsamen Industriezone Kaesong.
Im Jahr 2007 hat das zweite Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Roh Moh-hyun und dem verstorbenen nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-il stattgefunden. Dabei wurde eine Zusammenarbeitsvereinbarung über die Entwicklung des Industriekomplexes Kaesong abgeschlossen. Die beiden koreanischen Regionen haben außerdem zu einem dauerhaften Friedensabkommen auf der koreanischen Halbinsel aufgerufen. Sie haben sich zudem auf ein gemeinsames Fischfanggebiet im umstrittenen westlichen Meeresgebiet verständigt und regelmäßige Gipfeltreffen veranstaltet.
Wie die beiden vorherigen Treffen soll das dritte Treffen zu einem Zeitpunkt stattfinden, in dem die Wirtschaft in Nordkorea wegen der Sanktionen in Schwierigkeiten geraten ist. Ein deutlicher Unterschied liegt aber darin, dass die USA und Südkorea derzeit für das Ereignis am 27. April enger zusammenarbeiten. Bei diesem Treffen werden Nord- und Südkorea über die Denuklearisierung, die Schaffung von Frieden auf der koreanischen Halbinsel und die Verbesserung der Beziehungen der beiden koreanischen Regionen diskutieren.
Zweifel und Hoffnung
Prognosen zufolge können beide Seiten zum Abschluss des Treffens eine Erklärung zur Beendigung der feindlichen Aktionen abgeben, die dAS Waffenstillstandsabkommen von 1953 ersetzen soll. Es ist aber nicht sicher, dass dieses Dokument die konkreten Inhalte und die exakten Zahlen über die Denuklearisierung und die Reduzierung von normalen Waffen erwähnt.
Es gibt noch Zweifel an den Ergebnissen des Treffens zwischen Moon Jae-in und Kim Jong-un. Die Gründe dafür liegen in der unklaren Verpflichtung Nordkoreas zur Denuklearisierung und die geografischen und politischen Hürden. Nordkorea hat im Vorfeld des Gipfeltreffens einige Verpflichtungen gegeben. Jedoch hat dieses Land bei den vorherigen Verhandlungen ähnliche Taktiken benutzt. Darüber hinaus bedeutet die “Version der Denuklearisierung” Nordkoreas die unakzeptable Anforderung gegenüber den USA. Die USA sprechen sich stets gegen die Denuklearisierung Schritt für Schritt aus. Sie gehen davon aus, dass dies eine Taktik Nordkoreas sei, um die Frage zu trennen und neue Anforderungen für die Denuklearisierung zu geben. Stattdessen wollen die USA, dass Nordkorea sein Atomprogramm aufgeben wird, bevor sie Nordkorea Zugeständnisse machen.