Der südkoreanischen Präsidentin stehen Herausforderungen bevor


(VOVworld) – Die Kandidatin der regierenden Neuen Welt-Partei Park Geun-hye hat gegen den ehemaligen Menschenrechtsanwalt Moon Jae In, von der Demokratischen Einheitspartei, gesiegt und wird damit die erste südkoreanische Präsidentin. Die 60-jährige Konservative soll im Februar 2013 ihr Amt übernehmen. Der neuen Präsidentin stehen Herausforderungen bevor, darunter das schwache Wachstum der Wirtschaft und die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.

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Die neu gewählte Präsidentin Park Geun-hye. (Foto: dapd)


2012 hat das Wirtschaftswachstum Südkoreas den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Die südkoreanische Zentralbank hat vor kurzem die Wachstumsrate für 2012 nach unten korrigiert: 2,4 Prozent anstatt 3 Prozent wie geplant. Auch für 2013 wird ein Wirtschaftswachstum von etwa zwei Prozent vorhergesagt. Gründe für das geringe Wachstum sind unter anderem die Rezession des Immobilienmarktes und die zunehmende Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Der Abstand zwischen Reichen und Armen wird auch immer größer. Im Vergleich zum Jahr 2006 stieg die Rate von armen Haushalten in Südkorea um zehn Prozent.

Im Bereich der Außenangelegenheiten trifft Südkorea auch auf Schwierigkeiten. Der Territorialstreit mit Japan hat die Beziehungen zwischen Seoul und Tokio verschlechtert. Auch die Spannungen in den Beziehungen zu Nordkorea eskalieren, nachdem Pjöngjang am 12. Dezember einen Satelliten gestartet hat.

In einer ersten Erklärung nach ihrem Wahlsieg verpflichtete sich die neue Präsidentin Park Geun-hye dazu, schrittweise die aktuell dringenden Sozialprobleme zu lösen. Darunter nannte sie die Überlastung im Bildungswesen, sowie die Wohnungen für junge Paare und die Arbeitsplätze für Menschen im Alter von über 40 Jahren. Die neue Regierung plant, einen Marinestützpunkt auf der Insel Jeju zu errichten und die Fähigkeit der Seepolizei zu verbessern. Daneben soll ein Ministerium für Wissenschaft und Kreativität gegründet werden, um die Wirtschaftsreform zu fördern und zugleich neue Arbeitsplätze zu schaffen, hieß es in der Erklärung der neuen Präsidentin.

Über die Struktur der neuen Regierung erklärte Park Geun-hye, sie respektiere die Auswahl des Premierministers. Sie erwähnte die Möglichkeit, die Amtszeit des Präsidenten von fünf Jahren wie bisher auf vier Jahre zu reduzieren.

Mit Nordkorea will Park die humanitären Hilfen fortsetzen, sowie die Treffen der wegen des Krieges getrennten Familien wieder aufnehmen. Auch der Handelsaustausch zwischen beiden Ländern wird verstärkt. Park wolle aber auch, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm aufgebe. Das sei eine Voraussetzung für weitere Hilfen an das verarmte Land, hieß es.

Der neuen südkoreanischen Präsidentin stehen Herausforderungen bevor. Es gibt aber auch Vorteile. Die neue Präsidentin war zuvor fünf Legislaturperioden hintereinander Abgeordnete. Sie hatte den Vorsitz des Komitees für dringende Reaktionen der Neuen Welt-Partei inne. Die gesammelten Erfahrungen sind für die kommende Amtszeit von Park hilfreich.

Mit ihrer Erklärung, die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden und das Leben der Bevölkerung verbessern zu wollen, wird von der neuen Präsidentin erwartet, eine Wiederholung des Wirtschaftswunders zu vollbringen, das ihr Vater dem Land als Präsident in den 60er und 70er Jahren beschert hatte.

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