Gerechtigkeit für Agent-Orange-Opfer Vietnams

(VOVWORLD) - Am 22. August wird das Berufungsgericht im französischen Paris seine Entscheidung für die Klage der Französin mit vietnamesischer Abstammung Tran To Nga gegen 14 US-Chemiefirmen treffen. Eine davon ist Monsanto, die der US-Armee das dioxinhaltige Entlaubungsmittel Agent Orange während des Krieges in Vietnam geliefert hat. Die Gerechtigkeit der Klage erhielt die Unterstützung der Weltöffentlichkeit. Sie folgt zudem der Mühe der vietnamesischen Regierung zur Pflege von Millionen Dioxin-Opfern. 
Gerechtigkeit für Agent-Orange-Opfer Vietnams - ảnh 1Die Französin mit vietnamesischer Abstammung Tran To Nga. (Foto: Anh Tuan/VOV-Paris)

In der Geschichte der Menschheit hat es keine Chemie-Kriege gegeben, deren Umfang und Zeit mit dem von der US-Armee geführten Krieg in Vietnam von 1961 bis 1971 verglichen werden können. Der Krieg hat schwere Schäden bei Millionen Vietnamesen hinterlassen und die Lebensumwelt zerstört.

Kämpfe zum Schutz der Menschenrechte

Am 7. Mai hat das Berufungsgericht in Paris eine Anhörung für die Klage von Tran To Nga eröffnet. Vor der Anhörung nahmen über 200 Menschen, einschließlich Auslandsvietnamesen und Franzosen, an Bewegungen zur Unterstützung für Tran To Nga teil. Die Anwesenheit einiger Abgeordneter und Presseagenturen Frankreichs zeigt außerdem, dass die Öffentlichkeit in Frankreich der Klage Aufmerksamkeit schenkt. Dazu die Abgeordnete Sandrine Rousseau von den Grünen in Frankreich:

„Ich spreche mich völlig für Tran To Nga aus und hoffe, dass sie die Klage gewinnen wird. Mit all meinem Einfluss werde ich Frau Nga unterstützen, damit sie einen Sieg erringen kann. Es wäre ein Sieg der Gerechtigkeit und der Politik, mit dem wir die Anerkennung und Entschädigung erhalten können.“

Gerade als junger Mensch glaubt Tom Tallieu, dass die Unterstützung für Tran To Nga notwendig sei. Denn die Dioxin-Folgen wirken sich auch jetzt noch auf Millionen Menschen aus:

„Ich habe meine Freunde mobilisiert, weil sie nicht wissen, was in Vietnam derzeit passiert. Sie haben von Napalmbomben gehört, wissen aber nichts über Agent-Orange. Heute leiden noch viele Menschen wegen dieser giftigen Stoffe an Krebs und Missbildungen. Mit dieser Klage können wir die Art und Weise ändern, wie Chemiefirmen arbeiten. Das ist dringend nötig.“

Gerechtigkeit für Agent-Orange-Opfer Vietnams - ảnh 2Laut Tom Tallieu ist die Unterstützung für Tran To Nga notwendig. (Foto: Anh Tuan/VOV-Paris)

Die Kämpfe um Gerechtigkeit von Tran To Nga und von vielen Agent-Orange-Opfern Vietnams gegen US-Chemieunternehmen entsprechen den Ansprüchen der Menschheit. Das ist der Kampf zum Schutz der Menschenrechte, nämlich das Recht auf das Leben und das Recht auf Glück.           

Einheitliche Politik zur Unterstützung für Agent-Orange-Opfer

Seit dutzenden Jahren haben Partei und Staat Vietnams Sonderpolitik zur Linderung der Schmerzen der Dioxinopfer erlassen. Jährlich gibt der Staat umgerechnet mehr als 420 Millionen US-Dollar zur Gesundheitsfürsorge und Rehabilitation für die Opfer aus. Über 320.000 Menschen, die an Widerstandskämpfen teilnahmen, und deren Kinder, die mit giftigen Stoffen vergiftet wurden, werden von der Politik als verdienstvolle Menschen unterstützt. Sie sind krankenversichert und erhalten kostenlose medizinische Behandlung und Untersuchung. Zwölf Friedens- und Freundschaftsdörfer und zahlreiche Pflegezentren für tausende Patienten, überwiegend Kinder mit Missbildungen, wurden gegründet. Auch der Verband für vietnamesische Agent-Orange-Opfer wurde vor 20 Jahren gegründet. Seine Aufgaben bestehen darin, die Rechte der Opfer zu schützen und die Rolle als gesetzliche Vertreter der Opfer in Beziehungen zu Organisationen und Einzelpersonen im In- und Ausland zu spielen.

Der Kampf um Gerechtigkeit für vietnamesische Agent-Orange-Opfer ist der Kampf um den Schutz der grundsätzlichen Menschenrechte. Trotz zahlreicher Schwierigkeiten werden diese Bemühungen nicht gestoppt. 

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