Indien schafft Ausgleich im indischen Ozean

(VOVworld) – Der indische Premierminister Narendra Modi befindet sich zur Zeit auf einer fünftägigen Reise durch drei Staaten im indischen Ozean. Durch die Visite der Seychellen, Mauritius und Sri Lanka will Indien Beobachtern zufolge seinen Einfluss in der Region, die lange Zeit als Neu Delhis Hinterhof betrachtet wurde, wiederherstellen. Dies zeigt ebenfalls den Standpunkt des neuen Premierministers Narendra Modi, die Position Indiens in einer neuen Welt aufzubauen.


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Der indische Premierminister Narendra Modi (l) und der Präsident der Seychellen, James Michel. (Foto: Seychelles News/ VOVonline)


Im Vorfeld dieser Reise kommentierten indische und internationale Zeitungen, dass Indien die Beziehungen mit Ländern im indischen Ozean durch Wirtschafts- und Militärhilfe verstärken will. Angesichts der starken Präsenz Chinas in Ländern in dieser Region durch den Bau von Autobahnen, Kraftwerken und kleinen Seehäfen fühlt sich Indien unsicher und versucht, seinen Einfluss wiederherzustellen.

Beziehungen mit Nachbarländern verstärken

Die erste Station von Modis Reise waren die Seychellen mit 90.000 Einwohnern. Mit einer wichtigen strategischen Stellung wird dieser Inselstaat als Sicherheitsecke im indischen Ozean gesehen. Modi und der Präsident der Seychellen, James Michel, unterzeichneten einen Vertrag. Demnach wird Neu Delhi weiterhin der Hauptlieferant von Militärgerät für die Seychellen sein. Dies wird als erster Erfolg von Premierminister Modi betrachtet. Denn sowohl China, als auch Russland wollen ihre Militärstützpunkte auf den Seychellen aufbauen.

Die Insel Mauritius ist die zweite Station der Modi Reise. Hier leben 1,2 Millionen Einwohner. Im Vorfeld erklärte das indische Außenministerium, dass die Zusammenarbeit in der Verteidigung der Schwerpunkt dieses Besuchs sein werde. Indien verpflichtet sich, Mauritius mit Kriegsschiffen auszurüsten, damit dieses Land seine Küste und seine ausschließliche Wirtschaftszone verteidigen kann. Mauritius will ein von Indien gebautes Patrouillenboot, Barracuda, kaufen. Außerdem wird Indien Mauritius mit 13 weiteren Kriegsschiffen versorgen.

Die letzte und wichtigste Station der Modi Reise ist Sri Lanka, vom 13. bis zum 14 März. Das ist der erste Arbeitsbesuch eines indischen Premierministers seit 28 Jahren. Indien betrachtete früher Sri Lanka als seinen Hinterhof. Die Beziehung zwischen beiden Ländern verschlechterte sich allerdings, als Mahinda Rajapaksa srilankischer Präsident war. Währenddessen wurde China der größte ausländische Investor in Sri Lanka. China und Sri Lanka unterzeichneten zahlreiche Infrastruktur-Bau-Projekte. Chinesische Kriegsschiffe legen ständig in Häfen Sri Lankas an. Dies verärgert Neu Delhi. Dass der neue srilankische Präsident seit Anfang dieses Jahres die Macht übernimmt, ist eine gute Gelegenheit für Indien, die Zusammenarbeit in den Bereichen Militär und Wirtschaft zu intensivieren. Der Sri Lanka-Besuch des indischen Premierministers findet zu dem Zeitpunkt statt, als Sri Lanka vor kurzem ein 1,5 Milliarden US-Dollar schweres Immobilienprojekt Chinas in Sri Lankas Hauptstadt Colombo einstellte. Sri Lanka wirft dem chinesischen Investor vor, nicht transparent zu sein und Umweltkriterien nicht erfüllen zu können.

Position Indiens in der neuen Welt bekräftigen

Die Außen- und Sicherheitspolitik des Modi Vorgängers, vor allem in der Beziehung mit China und mit Pakistan war Analytikern zufolge schlecht und unentschlossen. Als neuer Premierminister hat Modi zahlreiche neue Vorhaben und politische Maßnahmen ergriffen, damit Indien wieder eine Großmacht werden kann.

Bei internationalen Fragen spielt Indien eine wichtige Rolle. Derzeit überlegt der indische Premierminister, ob er sich an der Union zwischen Russland, China und Indien, beteiligen oder mit den USA zusammenarbeitet, um den Einfluss Chinas zu verhindern. Beim Wettkampf zu Einflüssen in Südasien und in Ostasien will Indien nicht zu spät sein. Gleich nach seinem Amtsantritt stattete Modi seinen ersten Auslandsbesuch in Japan ab. Die diesmalige Auslandsreise durch drei Länder im indischen Ozean zeigt teilweise die diplomatische Strategie der Modi Regierung.

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