Irak steht vor Doppelkrise

(VOVworld) – Drei Jahre nach dem Abzug der letzten US-Soldaten aus dem Irak, ist das Land erneut in die Gewalt geraten. Zusammen mit dem Aufstand der Rebellen des Islamischen Staates IS wird der Existenz des irakischen Staates gedroht. Angesichts des Kampfes um den Posten des Ministerpräsidenten ist Irak in Dilemma geraten.


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Der Flugzeugträger USS George H. W. Bush zum Einsatz für die Luftangriff auf Nordirak.
(Foto: AFP/VNA)


Die Niederlage der irakischen Regierungsarmee vor Aufständischen des Islamischen Staates hat der Irak zum schlimmsten Konfliktpunkt in der Region eingeführt.

Die irakische Regierung ist machtlos vor den Aufständischen

Der Islamische Staat IS hat den Konflikt zwischen den Parteien im Irak als Chance wahrgenommen, um mehrere Orte der irakischen Regierung anzugreifen und zu erobern. Mit dem Einsatz von Panzern und Schwerwaffen der Fahnenflüchtige erweitert IS seine Eroberung im Nordirak. Tausende Menschen, vor allem die Katholiken und die Minderheitsvolksgruppe Jesiden müssen flüchten. Während des Angriffs töteten die IS-Kämpfer rund 500 Bewohner der Minderheitsvolksgruppe Jesiden. Der irakische Minister für Menschenrechte Mohammed Shia al-Sudani warf den Rebellen vor, brutale Handlungen gegen Zivilisten und unvergebene Verbrechen ausgeübt zu haben. Die Gebiete und Orte unter Kontrolle der Rebellen stehen vor humanitärer Krise. Am 3. August hat IS den Deich Mosul, der größte Deich im Irak, besetzt. Durch diesen Sieg von IS kann die Regierung in Bagdad höchstmöglich abgestürzt werden. Durch die Eroberung des Deiches Mosul kann IS in größere Städte einmarschieren. Fast jeden Tag berichtet die Polizei über Entführung, Bombenanschläge und Ermordung, die von Rebellen in Städten und Dörfern ausgeübt wurden.

Angesichts dieser Lage haben die USA beschlossen, zum ersten Mal nach dem Abzug der US-Soldaten aus dem Irak im Jahr 2011 Luftangriffe auf das Land auszuüben. Die Luftangriffe haben eine große Anzahl von Waffen der IS zerstört. Aber es scheint nur der vorläufige Plan zu sein, um den Einmarsch von IS zu verschließen statt eine langfristige Lösung über die Krise im Irak zu geben. Auch US-Präsident Barack Obama hat gewarnt, dass es keine schnelle Lösung für die derzeitige Krise im Irak gebe.

Krieg auf der politischen Bühne

Der Irak ist vollständig in eine Krise geraten, als der irakische Präsident Fuad Massum den Vize-Parlamentspräsident Al-Abadi zum Ministerpräsidenten ernannte. Der Vize-Parlamentspräsident sollte dann die neue Regierung gründen, während Ministerpräsident Nouri al-Maliki noch im Amt ist. Die Entscheidung vom Präsidenten Massum bekommt aber Unterstützung von der UNO, den USA und anderen Ländern. Hauptgründe sind die falsche Politik und diktatorische Führung des amtierenden Ministerpräsidenten. In den vergangenen acht Jahren hat Maliki keine nationale Versöhnung gefördert, sondern die Spaltung zwischen drei religiösen Gemeinden vertieft. Der Aufstand von IS zeigt die Schwäche in der irakischen Regierung. Die Leiter scheitern daran, das Land wieder aufzubauen und die Gesellschaft nach einer langen Zeit der Gewalt und des Konflikts zu verbinden.

Der amtierende Ministerpräsident al-Maliki akzeptierte diese Entscheidung nicht und kündigte an, sich für den Posten als Ministerpräsident in der dritten Amtszeit zu nominieren. Das Ereignis vertieft die Krise in diesem Land. Derzeit braucht der Irak eigentlich eine Einheitsregierung, die in der Lage ist, gegen den Aufstand der IS-Kämpfer zu kämpfen.

Elf Jahre nach dem Krieg zum Absturz des Präsidenten Saddam Hussein kann der Irak noch keinen Ausweg aus dem Kreis der Gewalt finden. Durch die Schwierigkeiten an der Front sowie die Konflikte auf der politischen Bühne steckt das Land immer tiefer in der Krise.

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