Kooperation zur Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer

(VOVWORLD) - Der Aktionsplan über die Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer ist eine Initiative vom Zentrum für internationale und strategische Studien CSIS, die die USA Ende 2017 veröffentlichten. Ziel ist es, die gemeinsame Verwaltung durch alle Seiten zu fördern und die Stabilität im Ostmeer beizubehalten. Es ist die erste Forschung von internationalen Experten, um ein umsetzbares Modell zur Zusammenarbeit für Länder mit Ansprüchen im Ostmeer in der Verwaltung der Meeresstreitigkeiten zu entwickeln.
Kooperation zur Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer - ảnh 1 Symbolfoto. (Quelle: Vietnamnet.vn)

Der Aktionsplan über die Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer von der Organisation Asia Maritime Transparency Inititative wurde von der CSIS veröffentlicht. Um dorthin zu gelangen wurde eine Gruppe von Experten gegründet, die aus allen Ländern in der Region kommen und die Gesetze, Politik und Umwelt beherrschen. Ziel ist es, Modelle und Verhaltensregel bezüglich der Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer herauszugeben.

Alle Länder haben Pflicht, in Umweltschutz des Meeres zu kooperieren

Nach Angaben des Forschungsinstituts für das Ostmeer ist das Ostmeer eine der fünf Regionen mit der höchsten Fischfangskapazität der Welt. Mehr als die Hälfte aller Fischerboote der Welt ist in dieser Region tätig. Deshalb haben alle Länder in der Region, ungeachtet ob sie Ansprüche an der Souveränität haben oder nicht, die Pflicht, im Umweltschutz im Ostmeer und der Verwaltung von Fischerei zu kooperieren.

Laut Gregory Poling, dem Direktor der Asia Maritime Transparency Inititative von CSIS, ist die Kooperation im Bereich Fischereiverwaltung im Ostmeer leichter für die Länder, im Vergleich zum Bereich Erdöl. Denn die Erdölförderung könne nur unter der Gerichtsbarkeit eines Küstenlands mit Kontinentalschelf durchgeführt werden. Die Länder um das Ostmeer könnten in der Fischerei hingegen völlig effektiv kooperieren, um das Ökosystem zu schützen und Fischerquellen zu verwalten, ohne eine Beeinträchtigung der Ansprüche an Meer und überlappte Territorien.

„Das ist politisch ein machbarer Plan. Denn dieser Plan betrifft nicht die Streitigkeiten um die Souveränität und Territorium. Dass die Länder mit Anspruch auf das Ostmeer sich mit Inhalten des Plans einig sind, heißt nicht, dass sie Kompromisse eingehen oder sie die territoriale Souveränität und Ansprüche anderer Länder anerkennen. Der Hauptinhalt des Plans ist die Kooperation in der Fischereiverwaltung und im Meeresumweltschutz im Ostmeer.“

Der Artikel 123 der UN-Seerechtskonvention UNCLOS bestimmt, „die Anliegerstaaten eines umschlossenen oder halbumschlossenen Meeres sollen bei der Ausübung ihrer Rechte und der Erfüllung ihrer Pflichten aus diesem Übereinkommen zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck bemühen sie sich unmittelbar oder im Rahmen einer geeigneten regionalen Organisation, a) die Bewirtschaftung, Erhaltung, Erforschung und Ausbeutung der lebenden Ressourcen des Meeres zu koordinieren; b) die Ausübung ihrer Rechte und die Erfüllung ihrer Pflichten hinsichtlich des Schutzes und der Bewahrung der Meeresumwelt zu koordinieren“.

Meeresumweltschutz durch multilaterale Zusammenarbeit

Damit ist die internationale rechtliche Pflicht zur Kooperation in der Fischereiverwaltung und Meeresumweltschutz sehr klar bestimmt und dafür sehr geeignet tatsächliche Forderung daraus abzuleiten. Die Bewohner-Gemeinschaften um das Ostmeer hängen zurzeit stark von den Fischquellen dort ab.

Jedoch ist die Fischfangkapazität in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Grund ist Überfischung und die absichtliche Zerstörung der Meeresumwelt. Dazu Poling weiter:

„Wenn wir uns nur auf die Lösung der Streitigkeiten konzentrieren, stehen wir vor zwei Möglichkeiten. Die Erste: wenn wir die territorialen Streitigkeiten fertig gelöst haben, haben wir Zeit für Gespräch über die Fischereiverwaltung und Umweltschutz im Ostmeer. Die Zweite: parallel zur Lösung der territorialen Streitigkeiten müssen wir sofort handeln, denn die Fischquellenverwaltung und Meeresumweltschutz können nicht auf uns warten.“

Der Aktionsplan über die Verwaltung von Fischerei und Umweltschutz im Ostmeer von CSIS zeigt, dass die Länder in der Region trotz ihrer Streitigkeiten in der Lage sind, zeitnah neue Mechanismen anzugehen, wie Etablierung einer Behörde für Verwaltung der Umwelt und Fischerei im Ostmeer und die Bestimmung der Pflichte aller Seiten. Außerdem sollten die Länder alle schädlichen Handlungen vermeiden, wie den Inselausbau und den Aufbau von Einrichtungen an den Korallenriffen. Schließlich sollen alle Länder Kooperationspläne in Meeresforschung haben, um die Bewahrung dieser wichtigen Region nachhaltig zu gewährleisten.

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