Nachhaltige Armutsminderung in Vietnam

(VOVworld) – Voraussichtlich wird der Ständige Parlamentsausschuss Anfang Mai den Aufsichtsbericht für Armutsminderung überprüfen und danach dem Parlament vorlegen. Der Bericht zeigt Erfolge in der Armutsminderung von 2005 bis 2012 und macht Vorschläge, wie zukünftig Armut nachhaltig bekämpft werden kann.


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Viele Menschen wohnen noch in provisorischem Unterkunft. (Foto: vnexpress.net)


Von 2005 bis 2012 war Armutsminderung eine wichtige Aufgabe Vietnams. Sie wurde in vielen Bereichen durchgeführt und konnte das Engagement der ganzen Gesellschaft mobilisieren.

Vielseitige Armutsminderung

Im Zeitraum 2005 und 2012 hat das Parlament zehn Beschlüsse zur Armutsminderung und mehr als 20 Gesetze bezüglich der Armutsbekämpfung verabschiedet. Auch investierte die Regierung viel in Armutsminderung und die Gewährleistung der sozialen Sicherheit. Die Rate armer Haushalte in diesem Zeitraum sank durchschnittlich um zwei Prozent pro Jahr. Dazu Do Manh Hung, der Vizevorsitzende des Parlamentsausschusses für soziale Angelegenheiten:

„Nach der Aufsichtsarbeit können wir die Situation wie folgt bewerten: die ganze Gesellschaft kümmert sich mit großer Aufmerksamkeit um die Armutsminderung. Die Armutsrate in Vietnam ist relativ viel gesunken. 2010 lag die Armutsrate bei 14,2 Prozent und 2013 war diese Zahl nur 7,8 Prozent. Das ist ein gutes Ergebnis und wurde von der UNO und anderen internationalen Organisationen anerkannt.“

Jedoch steht die Armutsminderung vor zahlreichen Schwierigkeiten. Die Armutsminderung Vietnams ist nicht nachhaltig: viele Haushalte, die bereits aus der Armut heraus gekommen waren, sind zurück in die Armut geraten. Auch die Rate der Haushalte an der Armutsgrenze ist zu hoch. Besonders arm sind bergige Regionen, die Lebensräume ethnischer Minderheiten und Gegenden, die oft von Naturkatastrophen heimgesucht werden. Außerdem ist das vietnamesische Gesetzessystem durcheinander, die Geldquellen für Armutsbekämpfung werden daher nicht effizient bestimmt. Über 90 Prozent der Gelder für Armutsminderung kommen aus dem Staatsbudget. Bui Sy Loi, der Vizevorsitzende des Parlamentsausschusses für soziale Angelegenheiten:

„Durch die Aufsichtsarbeit haben wir zwei Hauptregionen der Armut gefunden. Erstens, die Region ethnischer Minderheiten in entlegenen Gegenden. Die Armutsrate dort beträgt 47 Prozent. Zweitens, ein Teil der Arbeiter in Industriezonen. Die Regierung und Ministerien wollen die Politik gegenüber Armutsbekämpfung ändern, um eine nachhaltige Armutsminderung zu garantieren.“

Richtlinien für Armutsminderung in der kommenden Zeit

Laut Do Manh Hung wird die Aufsichtsdelegation des Parlaments dem Parlament vorschlagen, einen Beschluss über Ergebnisse der Umsetzung der Politik zur Armutsminderung zu verabschieden. Die Armutsbekämpfung müsse sich eindimensional zu multidimensional entwickeln. Die Armutsgrenze werde dann nicht nur durch das Einkommen bestimmt, sondern auch durch die Möglichkeit, sich grundlegenden Sozialdienstleistungen zu nähern, so Hung:

„Wir schlagen vor, dass auch in kommender Zeit die Geldquellen für die Armutsminderung zur Verfügung gestellt werden. Es muss dafür eine mittelfristige Politik geben. Die Verantwortung der Ministerien und Provinzen in der Armutsminderung muss erhöht werden. Parallel dazu müssen Pflichten und Mächte in Provinzen klar geteilt werden, um die Kreativität der Leitung vor Ort zu fördern. Beim Aufbau einer Politik bezüglich Armutsminderung muss das Einverständnis der Bürger beachtet werden.“

Armutsminderung ist eine konsequente Orientierung des Staates. Mit genügendem Bewusstsein über objektive und subjektive Gründe der Armut sowie Vorschläge für Maßnahmen kann Vietnam nachhaltige Ergebnisse bei der Armutsbekämpfung erreichen.

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