Neue Spannungen im Inselstreit zwischen Japan und China

(VOVworld) - Im Inselsstreit zwischen China und Japan hat die japanische Regierung am Dienstag beschlossen, drei der auch von China beanspruchten Inseln im Ostchinesischen Meer zu kaufen. Darauf reagierte Chinas Führung extrem verärgert. Der Streit belastet die chinesisch-japanischen Beziehungen. 

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Japan und China streiten derzeit um die Inselgruppe Senkaku.(Foto:phunuonline.com.vn)



Die Informationen über den Kauf von drei Inseln, die zur Inselgruppe Senkaku, die in China Diaoyu heißt, gehören, wurden am Montag nach der Sitzung der japanischen Minister offiziell veröffentlicht. Japans leitender Kabinettssekretär Osamu Fujimura hat anschließend am Dienstag verkündet, dass die Regierung in Tokio mit den japanischen Privateigentümern einen Kaufvertrag über drei unbewohnte Inseln in der umstrittenen Region geschlossen habe. Dafür seien im Haushalt umgerechnet 20,5 Millionen Euro bereitgestellt worden. Mit dem Kauf der Inseln solle die Region friedlich und stabil gehalten werden, sagte Fujimura.

Auf die Entscheidung Japans hat China verärgert reagiert. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua zitierte den Premierminister Wen Jiabao mit den Worten, Peking werde niemals einen fußbreit Boden aufgeben. Das chinesische Außenministerium erklärte zudem, es handele sich um eine ernstzunehmende Verletzung der chinesischen Souveränität, die die Gefühle von 1,3 Milliarden Chinesen verletzt habe. Japans Botschafter wurde am Montag ins Außenministerium in Peking einbestellt, um den chinesischen Protest entgegenzunehmen. Chinas Staatspräsident Hu Jintao hat zuvor bei einem Treffen mit dem japanischen Premierminister Yoshihiko Noda am Rande des APEC-Gipfeltreffens im russischen Wladiwostok erneut bekräftigt, dass Peking den Kauf von den Inseln durch den japanischen Staat ablehne. China werde notwendige Schritte einleiten, um seine Souveränität sicherzustellen, so Hu.

Die Inseln sind unbewohnt und werden derzeit von Japan kontrolliert. Sie liegen rund 200 Kilometer von Taiwan und rund 2000 Kilometer von Tokio entfernt. Die Inselgruppe ist von strategisch wichtiger Bedeutung, zudem werden auf dem Meeresboden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Sie wird sowohl von Japan als auch von China beansprucht. Seit mehreren Jahrzehnten führt dieser Streit zu Spannungen in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Im Jahr 1972 haben Japan und China ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Der damalige chinesische Premierminister Zhou Enlai war einverstanden, die Senkaku-Inseln-Frage zurückzustellen. Erst im August wurden die Spannungen in den Beziehungen zwischen beiden Länder wieder ausgelöst, nachdem Japan eine Gruppe chinesischer Aktivisten festgenommen hat, die sich auf einer der Inseln aufhielten. Japan hat anschließend eine Personengruppe zu den Senkaku-Inseln geschickt und dort Flagge gehißt. Tokio hat außerdem ein gemeinsames Manöver mit den USA durchgeführt. Das Vorgehen Japans hat China scharf kritisiert. Die Chinesen führten Protestaktionen durch und zerstörten japanische Autos sowie Restaurants. Ende August wurde das Autos des japanischen Botschafters in Peking durch Extremisten attackiert.

Trotzdem hat Tokio im Territorialstreit kein Zugeständnis gemacht. Mit dem geplanten Kauf von drei Inseln, die zur umstrittenen Inselgruppe gehören, will Tokio eine klare Botschaft schicken: Aus der Sicht der Geschichte sowie der internationalen Gesetze sind die Senkaku-Inseln Teil des japanischen Territoriums. Wenn der Kauf abgeschlossen ist, wird eine Grenzlinie im Ostchinesischen Meer zwischen Japan und China festgelegt. Es ist für China nicht von Vorteil. Falls ein Frühwarnsystem von Raketen auf der Insel eingerichtet wird, wird Japan das große Küstengebiet im Südostchina kontrollieren. Das will China verhindern.

Der japanisch-chinesische Inselstreit eskaliert. Die Hoffnung auf eine Streitbeilegung liegt noch in weiter Ferne.

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