Niedrigster Mekong-Wasserstand bedroht Länder im Unterlauf

(VOVWORLD) - Am 18. Juli hat die Mekong-Flusskommission bestätigt, dass der Wasserstand des Mekong-Flusses Anfang der diesjährigen Hochwassersaison der niedrigsten in der Geschichte sei. Der niedrige Wasserstand beeinträchtigt das Leben von hundert Millionen Menschen im Unterlauf. 
Niedrigster Mekong-Wasserstand bedroht Länder im Unterlauf - ảnh 1 Der Wasserstand des Mekong-Flusses Anfang der diesjährigen Hochwassersaison ist der niedrigsten in der Geschichte. 

Der Mekong-Delta kann mehr als 100 Millionen Menschen in Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam jährlich mit 1,8 Millionen Tonnen Aquakulturprodukten und Trinkwasser versorgen. Wenn der Wasserstand zu niedrig ist, werden die Gebiete im Unterlauf versalzen. Wegen des Mangels an Wasser und Alluvialböden trocknen die Felder im Unterlauf aus. Dies wird Armut und Mangel an Nahrungsmitteln in den Ländern auslösen.

Niedrigster Wasserstand

Wie die Mekong-Flusskommission berichtete, war der Wasserstand des Mekong-Flusses in Thailand am 18. Juli bei 2,1 Meter, 3,02 Meter niederiger als der durchschnittliche Wasserstand im gleichen Zeitraum von 1961 bis 2018. In Laos ist der Wasserstand um 5,54 Meter gesunken. Der Wasserstand im kambodschanischen Kratie wurde bei 9,31 Meter gemessen, 5,4 Meter niedriger als im Vergleich zum durchschnittlichen Wasserstand in den vergangenen Jahren. Auch in Vietnam ist der Wasserstand niedriger als im Vorjahreszeitraum. Den Bewohnern im Kreis An Phu in der südvietnamesischen Provinz An Giang zufolge waren früher Felder in der Hochwassersaison überschwemmt. Dieses Jahr sei es aber nicht so. Das Leben der Bewohner sei damit schwierig. Dazu Le Van Khang, ein Bewohner im Dorf Phu Nhon in der Gemeinde Phu Hoi im Kreis An Phu:

„Ohne Wasser ist das Leben der Familien, die vom Fischfang leben, sehr schwierig. Es gibt keinen Fisch. Fischnetze wurden von Ratten zerbissen. Meine Kinder mussten das Dorf verlassen, um Arbeitsplätze in der Stadt zu finden.“

Die Familie von Nguyen Van Thanh im Dorf Phu Nhon beschäftigt sich mit dem Reisanbau. Dieses Jahr kommt die Hochwassersaison spät, deshalb hat die Aussaat noch nicht begonnen:

„Dieses Jahr ist es trocken. Ohne Wasser gibt es auch kein Alluvialböden. Ich wünsche, dass das Wasser kommt. Dann kann ich die Agrarböden pflügen.”

Effiziente und verantwortungsvolle Erschließlung und Nutzung des Mekong-Flusses

Ein Experte für Flutvorhersagen, Doktor Khem Sothea, bekräftigte, dass der Niedrigwasserstand des Mekong-Flusses in der Regenzeit ein ungewöhnliches Phänomen sei. Der niedrige Niederschlag sei ein Grund dafür. Außerdem seien die Flussarme des Mekong-Flusses übernutzt worden. Insbesondere seien Staudämme im Oberlauf ein anderer Grund.

Der Niedrigwasserstand in der Regenzeit beeinträchtigt die Länder entlang des Mekong-Flusses, besonders im Unterlauf, wie Kambodscha und Vietnam. Die Landwirtschaftsproduktion ist schwer betroffen. Auch das Ökosystem und die Artenvielfalt sind beeinträchtigt. Die Fischmenge des Mekong-Flusses ist gesunken. Der Flussverkehr im Unterlauf ist auch sehr schwierig. Das größte Problem ist, dass die vietnamesischen Provinzen im Mekong-Delta versalzen werden. 

Um die Schäden im Unterlauf zu verringern, sollen die Länder entlang des Mekong-Flusses negative Auswirkungen auf diesen Fluss mindern. Mitgliedsstaaten der Mekong-Flusskommission sollen ihr Verantwortungsbewusstsein erhöhen und miteinander Informationen über Tätigkeiten, die den Flusslauf beeinträchtigen könnten, teilen. Künftig sollten Mitgliedsstaaten gemeinsam ein Gesetzbuch zur effizienten und nachhaltigen Erschließung und Nutzung des Mekong-Flusses erarbeiten.

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