Kulturellen und künstlerische Aktivitäten in der Fußgängerzone am Hoan Kiem-See in Hanoi ziehen immer viele in- und ausländische Touristen an. (Foto: hanoimoi.com.vn)

Das Dorf Diem in der Gemeinde Hoa Long in der nordvietnamesischen Provinz Bac Ninh ist die Wiege des alten Quan Ho-Gesangs, der von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde. In den Tagen vor dem traditionellen vietnamesischen Neujahrsfest Tet sind hier Quan-Ho-Melodien überall zu hören. Die Quan Ho-Künstler bereiten sich gerade auf das Dorffest sowie den Quan Ho-Gesangwettbewerb im Frühjahr vor.

Das Dorf Diem ist der einzige Ort unter den 49 ursprünglichen Quan Ho-Dörfern in Bac Ninh, in dem sich ein Tempel zur Verehrung des Gründers des Quan Ho-Gesangs befindet. Quan Ho-Künstler erhalten monatlich einen Zuschuss. Die Provinz Bac Ninh hat beschlossen, die Mindestinvestitionen für die kulturelle Entwicklung auf vier Prozent der sämtlichen Haushaltsausgaben anzuheben. Dadurch will sie Künstler ermutigen, sich aktiver für die Bewahrung und Förderung der Werte der Kulturschätze einzusetzen. Dazu Nguyen Thi Kim Quynh, die Leiterin des Quan Ho-Klubs des Stadtviertels Van An in der Stadt Bac Ninh:

„Ein Jahr nach der Kulturkonferenz wurden die Investitionen in die Kulturentwicklung verstärkt. Die Künstler der Quan Ho-Dörfer bekommen größere Aufmerksamkeit.“

Der Geist der kulturellen Förderung von der 2. Kulturkonferenz hat sich von Provinzen, Städten bis hin zu entlegenen Dörfern verbreitet. Die Hauptstadt Hanoi ist immer ein Vorreiter in der Entwicklung von Kultur und Menschen. Unmittelbar nach der Kulturkonferenz von 2021 erließ Hanoi einen Beschluss zur Entwicklung der Kulturindustrie im Zeitraum 2021-2025 mit Vision bis 2045. Demnach entschied sich die Stadt, rund 1,4 Milliarden US-Dollar für 1287 Projekte zur Restaurierung von Gedenkstätten bereitzustellen. 

Die zentralvietnamesische Provinz Thua Thien-Hue ist inzwischen die erste Provinz im Land, die Ressourcen für die Rückführung vietnamesischer Antiquitäten mobilisiert, die ins Ausland gelangt  waren. Der Direktor der Behörde für Kultur und Sport der Provinz Thua Thien-Hue, Phan Thanh Hai, sagte:

„Wir haben das Bewusstsein von Unternehmen für die Bewahrung und Restaurierung von kulturellen Gedenkstätten verbessert. Die Interessen von Unternehmen werden mit den Interessen dank der Bewahrung und Förderung von Kulturwerten verbunden sein. Dies hat das Bewusstsein von Unternehmen und Gemeinschaft geändert. Dadurch sind Menschen und Unternehmen bereit, Ressourcen für die Kulturentwicklung bereitzustellen.“

Die Regierung hat ebenfalls eine Strategie zur Kulturentwicklung bis 2030 verabschiedet. Dies wird als ein wichtiger politischer Rahmen angesehen, um viele kulturelle Fragen zu orientieren, wie beispielsweise Aufbau des Kulturpersonals, Entwicklung der Kulturindustrie oder Organisation spektakulärer Kunstprogramme. Der ehemalige Vize-Leiter der Zentralabteilung für Aufklärung und Erziehung, Dao Duy Quat, sagte:

„Nach der Konferenz ist das Bewusstsein der Behörden auf allen Ebenen über ihre Verantwortung für Kulturentwicklung verbessert worden. Die Zentralabteilung für Aufklärung und Erziehung organisierte ein Seminar über das nationale Wertesystem, das kulturelle Wertesystem und das menschliche Wertesystem Vietnams. Auch das Parlament diskutierte über Mechanismen und Ressourcen für die Kulturentwicklung.“

Der 13. Parteitag und die 2. Kulturkonferenz im Jahr 2021 bekräftigten die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Kultur wirklich die innere Kraft und die Motivation für die Entwicklung des Landes wird. Um dieses Ziel zu verwirklichen, hat Vietnam das nationale Zielprogramm im Kulturbereich wieder gestartet, um die Kultur des Landes zu entwickeln.