Sicherheit in Afghanistan – eine schwere Aufgabe

(VOVworld) - Die Sicherheit in Afghanistan ist seit langem eine Sorge der internationalen Gemeinschaft, auch wenn die US-Armee und die Internationale Schutztruppe Isaf im Land anwesend sind. Die Truppen der Organisation des Nordatlantikvertrags Nato werden wahrscheinlich 2014 komplett abziehen. Die in jüngster Zeit stattfindenden Angriffe der Taliban und der Terrorgruppe Al-Kaida bereiten daher zusätzlich Sorgen.

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Isaf-Truppen in Afghanistan.

Die Krisenforschungsgruppe „International Crisis Group“ hat am Montag einen Bericht über die Lage in Afghanistan veröffentlicht. Im Bericht der Nichtregierungsorganisation heißt es, es bestehe eine reale Gefahr, dass das Regime in Kabul beim Rückzug der Nato zusammenbreche. Ein Tag zuvor warnte auch das internationale Forschungsinstitut Carnegie, dass die Taliban nach 2014 die Macht in Afghanistan zurückgewinnen würden. Warum warnen die Wissenschaftler vor dieser Instabilität?

Der erste Grund ist die Sicherheit. Allein am Montag wurden mindestens zwei Offiziere des afghanischen Geheimdienstes bei einem Autobombenanschlag in der südafghanischen Provinz Helmand getötet. Weitere sieben Menschen wurden dabei verletzt. Zuvor kamen 13 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf eine Patrouille der Nato in der ostafghanischen Provinz Khost ums Leben. Darunter sind drei Nato-Soldaten und vier afghanische Soldaten. Die Anzahl der bei Bombenanschlägen getöteten US-Soldaten in Afghanistan beträgt mittlerweile 2000. Außerdem üben auch afghanische Soldaten und Polizisten Anschläge auf US-Soldaten und Isaf-Soldaten aus. Im September musste die Isaf ihr Trainings-Programm für neue afghanische Soldaten vorläufig einstellen, nachdem einige afghanische Soldaten und Polizisten Isaf-Soldaten attackiert hatten.

Auch afghanische Zivilisten leiden unter Verlusten. Seit Anfang des Krieges vor genau elf Jahren wurden etwa 20.000 Zivilisten getötet. Die Nato konnte den Widerstand der Taliban bisher nicht stoppen.

Afghanistan ist auf dem Weg zu einer neuen Wahl nach den umstrittenen Präsidenten- und Parlamentswahlen in den Jahren 2009 und 2010. Präsident Hamid Karsai und sein Kabinett bemühen sich derzeit, eine vorläufige Allianz zu gründen, um weiterhin an der Macht zu bleiben. Dies kann zu einem politischen Konflikt führen, der leicht in Gewalt umschlagen kann, insbesondere nachdem die Nato-Truppen abgezogen sind.

Zudem wird das Leben der Menschen in Afghanistan immer schwieriger. Die Weltbank warnte in ihrem jüngsten Bericht, dass dem jährlichen Budget Afghanistans nach 2014 etwa sieben Milliarden US-Dollar fehlen werden. Die Armee des Landes könne nicht ohne die Unterstützung von außen kämpfen. Afghanistan ist außerdem das Zentrum für weltweite Drogenproduktion.

Der Krieg in Afghanistan ist noch nicht zu Ende. Die Nato-Leitung behauptet, dass die afghanische Armee stark genug ist, um Aufstände bekämpfen zu können. Der Wunsch des Westens und der USA, eine Demokratie in Afghanistan aufzubauen, ist jedoch weit von seiner Realisierung entfernt. Derzeit verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Menschen im Land stetig und es gibt weiterhin viele Gefahren.

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