Spannungen bei Beziehungen zwischen Venezuela und den USA, und einigen Nachbarländern

(VOVWORLD) - Seit einigen Tagen sind die Beziehungen zwischen Venezuela und den USA, sowie zwischen Venezuela und einigen anderen lateinamerikanischen Ländern, darunter Peru, angespannt. Die Seiten kritisierten einander. Insbesondere drohten die USA Venezuela mit einem Militäreinsatz. Die Frage stellte sich, nachdem die Venezolaner ihre Stimme abgegeben hatten, um eine verfassungsgebende Versammlung (ANC) zu wählen. Die ANC hat die Aufgabe, die Verfassung von 1999 zu ändern, um in dem südamerikanischen Land die bestehende politische Krise zu überwinden. Angesichts neuer Meinungsverschiedenheiten wird Venezuela weiteren Schwierigkeiten bei der Lösung der politischen und wirtschaftlichen Krise begegnen. Die Venezolaner hoffen allerdings darauf, dass die Regierung von Präsident Nicolas Maduro schrittweise die Schwierigkeiten lösen kann. 
Spannungen bei Beziehungen zwischen Venezuela und den USA, und einigen Nachbarländern - ảnh 1 Venezuelas Präsident Nicolas Maduro. (Foto: AFP/ VNA)

Trotz Protesten der Opposition in Venezuela erklärte Präsident Nicolas Maduro den Sieg, nachdem die nationale Wahlkommission veröffentlicht hatte, dass mehr als acht Millionen Venezolaner ihre Stimme abgegeben hätten – 41,5 Prozent der Wahlberechtigten. Maduro ist der Meinung, dass die Gründung der verfassungsgebenden Versammlung die einzige Lösung sei, um die Ordnung nach monatelangen Demonstrationen der Opposition wiederherzustellen. 

Meinungsverschiedenheiten zwischen venezolanischen Parteien

Während Präsident Maduro den Sieg der Abstimmung zur verfassungsgebenden Versammlung bekannt gab, erkannte die Opposition dieses Wahlergebnis nicht an. Nach Angaben der Opposition nahmen nur zwölf Prozent der Wahlberechtigten teil. Der Gouverneur des Bundesstaates Miranda und Leiter der Opposition, Henrique Capriles rief die Anhänger auf, an Demonstrationen gegen das Wahlergebnis teilzunehmen. Zuvor hatte die Opposition keinen Kandidat zwecks des Boykotts gegen die Wahl der verfassungsgebenden Versammlung aufgestellt.

Tatsächlich verschärft die Wirtschaftskrise in Venezuela die derzeitigen politischen Spannungen in diesem südamerikanischen Land. Früher war Venezuela der Staat, der den größten wirtschaftlichen und politischen Einfluss in Lateinamerika hatte. Heutzutage überschreitet die Rezession dieses Landes die Vorstellung von Wirtschaftsexperten. Im Zeitraum von 2013 bis 2017 ist das Bruttoinlandsprodukt Venezuelas um 40 Prozent gesunken. Das Nationaleinkommen ist um 51 Prozent gefallen. Um mit der Inflationsrate von 720 Prozent Schritt zu halten, wird der Mindestlohn in Venezuela in diesem Jahr um das dreifache erhöht. Die Geldentwertung soll in diesem Jahr höher als 1000 Prozent liegen. 82 Prozent der venezolanischen Bevölkerung leiden Hunger. 

Vor diesem Hintergrund kontrollierte die Opposition erstmals seit 18 Jahren das venezolanische Parlament. Dies verschärft die politische Krise in diesem Land. Die von der Opposition seit vier Monaten gestartete Gewalteskalation kostete das Leben von mehr als 100 Menschen.

 Verschärfung der Spannungen zwischen Venezuela und einigen lateinamerikanischen Ländern

Am 8. August haben Außenminister von 17 lateinamerikanischen Ländern auf einer von der peruanischen Regierung einberufenen außerordentlichen Sitzung über die Venezuela-Krise die Lima-Erklärung verabschiedet. Demnach erkannten sie die verfassungsgebende Versammlung nicht an. Am selben Tag hat der peruanische Außenminister Ricardo Luna erklärt, dass er nicht am Gipfeltreffen der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) teilnehme. Als Reaktion darauf wies Saul Ortega, ein Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung Venezuelas, die Lima-Erklärung zurück. Dies sei eine Handlung, die sich in die inneren Angelegenheiten Caracas einmischt, hieß es. Die Spannungen zwischen Venezuela und Peru spitzen sich zu, nachdem Peru den Botschafter Venezuelas des Landes ausgewiesen hat. 

Gegen militärische Bedrohung aus den USA

Am 11. August erklärte US-Präsident Donald Trump, dass die USA viele Optionen für Venezuela hätten, einschließlich einer militärischen, falls nötig. Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza ist der Meinung, die Erklärung des US-Präsidenten bedrohe unmittelbar den Frieden, die Stabilität, die Unabhängigkeit, die territoriale Einheit, die Souveränität und die Selbstbestimmung Venezuelas.

Venezuela sucht derzeit nach Maßnahmen, um die wirtschaftliche und politische Krise zu lösen. Meinungsverschiedenheiten zwischen venezolanischen Parteien sowie zwischen diesem Land mit Nachbarländern sind Hindernisse auf dem Weg zur Lösung der Krise. Die Venezolaner hoffen, dass die Regierung von Präsident Maduro die Schwierigkeiten schrittweise lösen kann. Damit könne dieses südamerikanische Land seine Stellung wiederaufnehmen. 

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