Waffenhilfe ist keine gute Maßnahme für die Allianz gegen den IS

(VOVworld) – Am Montag haben US-Frachtflugzeuge C-17 Waffen für die syrischen Oppositionstruppen der Syrisch-arabischen Koalition SAC abgeworfen, die von der syrischen Regierung als Rebellen bezeichnet werden. Dies fand nur wenige Tage später statt, nachdem die USA erklärten, das geplante Programm im Wert von 500 Millionen US-Dollar zu stoppen, moderate syrische Rebellen für den Kampf gegen den IS auszubilden.


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Die Kämpfer der Opposition in Syrien. (Foto: Reuters/ VOVonline)


Die Syrisch-arabische Koalition SAC ist eine moderate neu gegründete Allianz, die aus Kurden-Milizen und anderen arabischen Gruppen wie Jaysh al-Thuwar und Jaysh al-Sanadid besteht. Diese Kräfte kämpfen derzeit im Norden Syriens. Sie helfen der US-Armee und der Allianz, Geheimnachrichten über Ziele des IS auf dem Boden zu sammeln. Derzeit hat die SAC 4000 bis 5000 Kämpfer.

Beim ersten Abwurf der Waffen für die SAC lieferten die USA 50 Tonnen Waffen, Munition und Granaten. Der Sprecher des US-Zentralkommandos Patrick Ryder erklärte, die US-Kräfte hätten die Führungskräfte der SAC genau überprüft, um zu sichern, dass sie wirklich gegen den IS kämpft und den Terror nicht unterstützt.

Unmögliche Trainingsaufgabe stoppen und Waffenhilfe beginnen

Seit Anfang des Jahres haben die USA geplant, 500 Millionen US-Dollar für die Ausbildung von 5400 Elitekämpfern auszugeben. Jedoch ist dieser Plan gescheitert, weil bisher nur über 100 Kämpfer erfolgreich trainiert wurden, zu wenig im Vergleich zu dem Wunsch der US-Politiker. Außerdem beteiligen sich nur zwei Drittel dieser 100 Kämpfer noch am Kampf gegen den IS in Syrien. Einige der trainierten Kämpfer haben sogar ihre Waffen an die Rebellen Al-Kaida übergeben. Dies hat den Kampf gegen den IS durch Washington in eine Sackgasse gebracht.

Washington muss nun die Art und Weise der Hilfe für die syrische Opposition ändern. Das Trainingsprogramm wurde gestoppt und die USA liefern der Opposition Waffen. Mit den Waffen aus den USA wird die Syrisch-arabische Koalition einen Generalangriff auf die Stadt ar-Raqqa führen, die Hochburg des IS in Syrien.

Auftauchen von Nachteilen

Der Plan der USA ist wahrscheinlich nicht richtig. Gleich am Anfang vertritt US-Senator Chris Murphy die Meinung, die USA sollten mit den Hilfsgeldern für die syrische Opposition die Probleme der Migration und humanitäre Hilfe lösen. In einem Artikel der New York Times am 9. Oktober nannte Kommentartor Andrew Rosenthal die Waffenausrüstung für die syrische Opposition durch die USA eine Illusion.

Es gibt auch noch die Gefahr, dass die US-Waffen in die Hand der IS-Kämpfer oder anderer Rebellen geraten können. Die Kämpfer der Dzhebhat en-Nusra, einem Zweig der Al-Kaida in Syrien, posteten in der vergangenen Woche einige Bilder mit US-Gewehren, die die USA nach Syrien transportiert haben. Der Experte für Syrien John Landis, Professor der Universität Oklahoma, sagte, 60 bis 80 Prozent der von den USA gelieferten Waffen seien in die Hand der Kämpfer von Al-Kaida geraten.

Viele internationale Experten sind der Meinung, die USA sollten lieber geduldig sein und auf große Änderungen auf dem Schlachtfeld warten als Waffen für die Rebellen zu liefern. Die beste Maßnahme könnte sein, dass sie einen diplomatischen Durchbruch fördern und den Weg für eine einheitliche Kampagne gegen den IS in Syrien ebnen.

Es ist noch offen, ob die Waffenlieferung für die syrischen Rebellen durch die USA dem Kampf gegen den IS helfen kann. Diese Handlung der USA bringt die politische Krise in Syrien aber zu einer Wende, bei der die Lage noch komplizierter wird.

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