Ein engagierter Dorfvorsteher

(VOVworld) – Die nordvietnamesische Provinz Ha Giang ist sehr steinig. Die Fläche des Ackerlands ist sogar kleiner als die von Steinen bedeckte Fläche. Für die Bewohner der Gegend ist der Boden wertvoll. Deshalb wurde die Geschichte von Ly Sia Sinh in der Gemeinde Sin Cai sehr bekannt: Er hat mehr als 300 Quadratmeter Boden verschenkt, um eine Schule für die Kinder im Dorf zu bauen. Sinh engagiert sich außerdem sehr bei der Armutsbekämpfung.

 

Ein engagierter Dorfvorsteher - ảnh 1
Dorfvorsteher Ly Sia Sinh (l) steht vor der Schule, die auf der von Sinh gespendeten Bodenfläche gebaut wurde.


Ly Sia Sinh ist Dorfvorsteher seit mehr als 20 Jahren. Er hat die Dorfbewohner immer mobilisiert, damit sie sich aktiv an der Produktion beteiligen.

„Ich bin seit 1993 Dorfvorsteher. Vor 1993 waren die Familien im Dorf sehr arm, sie hatten sogar nicht genug Lebensmittel. Seit 1993 ist das Leben besser geworden. Dorfbewohner beschäftigen sich fast alle mit Viehzucht und Schnapsbrennerei. Sie haben genug Reis und müssen nicht mehr ausschließlich Mais essen.“

Das Klima in Ha Giang ist geeignet für den Maisanbau. Deshalb war Mais das Hauptlebensmittel der Einheimischen. Sinh war der erste Mann dort, der den Mais zweimal im Jahr angepflanzt hat. Er war auch der erste im Dorf, der sich mit dem Reisanbau beschäftigte.

„Ich musste beginnen und dann haben die anderen Dorfbewohner es mir nach gemacht. Auch beim Bau von Reisterrassen war ich der erste, heute haben alle Familien Reisterrassen. Die Ernte ist gut. Jede Familie kann mindestens sieben Kilogramm Setzlinge-Reis pro Jahr produzieren. Wir pflanzen nur einmal im Jahr.“

Die Bewohner in Sin Cai züchten auch Rinder, jede Familie ein oder zwei. Jeden Tag mussten sie weit laufen, um Futter zu sammeln. Sinh war der erste im Dorf, der das Projekt zum Anbau von Elefantengras für Rinder mitmachte.

„Früher gab der Staat uns Geld, um Elefantengras anzupflanzen. Ich pflanzte sofort drei Hektar. Dann fanden die anderen im Dorf dies gut, weil man nicht mehr in den Wald gehen musste, um Gras zu sammeln. Sie pflanzten danach auch Elefantengras. Heute haben alle Familien genug Futter für ihre Rinder.“

Ly Sia Sinh hat die Dorfbewohner überzeugt, Gemüse um ihre Häuser zu pflanzen und Geflügel zu züchten. Im Dorf sind ein paar Familien noch arm. Ihr Reis reicht nicht für den Eigenbedarf und sie müssen Reis auf dem Markt dazukaufen. Sinh verkauft ihnen Reis zu günstigen Preisen.

„Meine Familie hat 13 Mitglieder. Jährlich haben wir noch bis zu zwei Tonnen Reis übrig. Ich schaue im Dorf, welche armen Familien Reis kaufen möchten. Ich verkaufe an sie zu günstigen Preisen. Auf dem Markt kostet ein Kilogramm Reis 15.000 Dong, ich nehme nur 10.000 Dong. Aber ich verkaufe nur an Familien, die gar keinen Reis mehr haben. So kann ich ihnen helfen.“

Sinh gewinnt Vertrauen und Respekt der Dorfbewohner. Dazu der Vorsitzende der Gemeinde Sin Cai, Nguyen Van Vang.

„In der Gemeinde gibt es 20 Familien, die gut bewirtschaften können. Die Familie von Sinh ist die erste, die sich mit der Zucht neuer Tiere und neuer Pflanzensorten beschäftigt. Er kann sehr schnell lernen und das Neue aufnehmen.“

Das Leben der Bewohner ist besser geworden und Sinh denkt nun an die Bildung der Kinder. Er fühlte sich schlecht, als die Kinder in maroden Klasszimmern lernen mussten. Der Schule wurde von der französischen Organisation „Kinder und Gesundheit“ mit umgerechnet etwa 30.000 Euro geholfen, um zwei moderne Klasszimmer zu bauen. Aber die Schule hatte zu wenig Fläche. Sinh entschied sich dann, der Schule ein 300 Quadratmeter großes Grundstück zu schenken und die Klassenzimmer konnten gebaut werden

„In diesen Klasszimmern können auch Kinder der nächsten Generation lernen. Ich habe die Bedeutung der Schule hier gesehen und meinen Boden zur Verfügung gestellt. Es wurde zügig gebaut. Auch Beamte der Gemeinde halfen mit. Anfangs wusste ich nicht, dass die Zimmer so schön sein werden. Ich werde die Schule schützen und andere mobilisieren, damit sie die Schule unterstützen.“

Der Dorfvorsteher Ly Sia Sinh engagiert sich sehr für die Entwicklung des Dorfes. Er erzählt, dass er bereits zweimal nach Hanoi zu Konferenzen eingeladen wurde und mit dem KPV-Generalsekretär und dem Staatspräsidenten sprach. Menschen wie Sinh sind ein wichtiger Faktor, um ländliche Räume wie in Ha Giang aufzubauen.

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