Bewahrung der Brokatweberei im Dorf Kmrong Prong A

(VOVWORLD) - Die Brokat-Weberei ist der Stolz mehrerer Generationen der Volksgruppe E De im Dorf Kmrong Prong A in der Provinz Dak Lak. Im Hinblick auf die rasante Industrialisierung und Modernisierung geben sich die Anwohner hier Mühe, das traditionelle Handwerk für die nächste Generation zu bewahren.
Bewahrung der Brokatweberei im Dorf Kmrong Prong A - ảnh 1 Trotz des geringen Konsums von Brokat-Produkten beschäftigt H’Biếk Byă sich mit dem Weben. (Foto: baovanhoa.vn)

Die traditionelle Weberei ist bei der ethnischen Minderheit E De im Dorf Kmrơng Prong A in der Provinz Dak Lak schon von Generation zu Generation übertragen worden. H’Trên Êban, eine Dorfbewohnerin sagte, sie habe den Webstuhl kennengelernt, als sie noch sehr klein war. Bis heute habe sie sich schon mehr als 20 Jahre mit diesem Handwerk beschäftigt. Sie zählt sich zu geschicktesten Handwerkern im Dorf. Sie zeigt ihren ganzen Stolz auf die traditionelle Weberei ihrer Volksgruppe.

„Mit zwölf Jahren erlernte ich das Weben. Die Weberei wird in unserer Familie schon seit 4 Generationen weitergegeben, von meiner Urgroßmutter zu meiner Großmutter, meiner Mutter und zu mir. Das Handwerk ist eine Tradition unserer Volksgruppe. Aus diesem Grund will ich es fortführen und auch an meine Kinder übertragen.“

Anwohnerin H’Biếk Byă kann seit 30 Jahren weben. Sie erzählt, dass es viel Zeit, Mühe und Geduld koste, um einen schönen Brokat weben zu können. Es brauche nicht nur Geduld, sondern auch Geschicklichkeit der Handwerker. Die Brokate finden Verwendung in der Familie selbst oder als Geschenk zur Hochzeit, Geschenk zum Einzug ins neue Zuhause und als Andenken für Gäste. Obwohl der Absatz der Brokat-Produkte begrenzt und sehr langsam sei, wolle die Familie von H’Biếk Byă die Weberei weiterführen.

„Ich webe nicht täglich. Es ist nicht einfach, die Produkte zu verkaufen. Und das Einkommen aus dem Verkauf der Brokate reicht auch nicht für das Leben meiner Familie. Wenn die Produkte kontinuierlich von Unternehmen gekauft würden, wäre unsere Arbeit konstanter. Aber um die Tradition unserer Vorfahren zu bewahren, müssen wir dieses Handwerk auch künftig fortführen.“

Laut den Webern im Dorf Kmrơng Prong A ist es sehr aufwendig, einen Brokat nach der traditionellen Art herzustellen. Die Fäden müssen zuerst lange ins Wasser getaucht und dann gefärbt werden, bevor sie zu einem Brokat-Stück gewebt werden. Die roten Brokate werden als Dekoration bei den Festen der E De oder beim Himmel-Gebet der E De verwendet. Sie dürfen nicht zu Kleidung oder anderen alltäglichen Sachen verarbeitet werden. Um Ornamente im Stoff zu entwerfen, müssen die Handwerker schon die Fäden dem Design entsprechend anordnen. Die dunklen Kleidungen der ethnischen Minderheit E De sehen elegant aus. Hingegen sind die roten und gelben Brokate verführerisch. Die Kombination der Farben Rot und Schwarz, der Farben Rot und Dunkelbraun sowie der Farben Gelb und Schwarz macht die Kleider lebendiger.

Da die Brokat-Weberei im Dorf Kmrơng Prong A vor der Gefahr steht, in Vergessenheit zu geraten, haben die lokalen Behörden einen Plan ausgearbeitet, um das Handwerk zu forcieren und dadurch ein ständiges Einkommen für die Dorfbewohner zu schaffen. Zahlreiche Genossenschaften für Weberei wurden gegründet. Auf die Bildung und das Training des Handwerks für die junge Generation wird Wert gelegt. Der Vorsteher des Dorfes Kmrong Prong A, Y Bây Kbuôr erläutert die Schwierigkeiten bei der Bewahrung der Weberei.

„Unser Dorf kann bislang das traditionelle Handwerk der Vorfahren ausführen. Aber leider kennen nicht mehr so viele junge Menschen die Weberei, weil die meisten von ihnen nach dem Lernen weit weg von Zuhause arbeiten und ihnen keine Zeit mehr für das Handwerk bleibt. Ich hoffe, es gibt in der Zukunft eine Genossenschaft, für die die Frauen weben können. Diese Genossenschaft wird dann unsere Produkte kaufen.“

Angesichts des modernen Lebens sind die traditionellen Brokat-Produkte langsam in Vergessenheit geraten. Aber die Bewohner im Dorf Kmrơng Prong A wollen dennoch ihre Weberei fortsetzen und die Leidenschaft der jungen Menschen für diese Tradition beleben.

Mehr zum Thema

Feedback

Weiteres