Einzigartigkeiten auf dem Viehmarkt im gebirgigen Nordvietnam

(VOVWORLD) - Das gebirgige Nordvietnam wird zumeist von Bürgern aus ethnischen Minderheiten bewohnt. Die Märkte in diesen Regionen dienen nicht nur dem An- und Verkauf. Sie sind auch Treffpunkte der Menschen. Wir besuchen gemeinsam mit Vinh Phong den Markt der Wasserbüffel in Tra Linh in der nordvietnamesischen Provinz Cao Bang. 
Einzigartigkeiten auf dem Viehmarkt im gebirgigen Nordvietnam - ảnh 1 Der Markttag des Marktes Tra Linh findet an 4., 9., 14., 19., 24. und 29. Tag jeden Monats nach dem Mondkalender statt. (Foto: Duy Thai/VOV)

Der Markt findet alle fünf Tage statt und wird jeden Monat erstmals am 4. Tag nach dem vietnamesischen Mondkalender veranstaltet. Schon am frühen Morgen bringen Menschen Wasserbüffel und Rinder zum Markt. Die Menschen scheinen auf dem Weg zum Markt Spaß zu haben. Der Markt in Tra Linh ist einer der größten Viehmärkte in Nordvietnam. An einem Markttag werden bis zu 1000 Tiere verkauft. Der Markt wird oft mit der Börse in Hanoi verglichen. Die Marktbesucher kommen aus der Umgebung oder aus China. Sie treffen sich auf dem Markt und diskutieren über Erfahrungen in der Viehzucht. Nong Quoc Tuan ist ein Marktbesucher.

„Ich besuche diesen Markt seit fünf Jahren. Bisher habe ich rund 100 Rinder gekauft. Ich suche mir nur gut gepflegte Rinder aus. Ich kaufe meistens von Bekannten.”

Ein erwachsener männlicher Wasserbüffel kostet umgerechnet 2.000 bis 3.000 US-Dollar. Die weiblichen Wasserbüffel sind etwas billiger. Käufer und Verkäufer feilschen dabei ganz locker. Die Tiere, die nicht verkauft werden konnten, werden wieder nach Hause gebracht. Dazu Nong Van Quang aus der Stadt Tra Linh.

„Wasserbüffel zum Einsatz in der Landwirtschaft müssen groß und stark sein. Wir haben große Felder. Deshalb muss ich diesen Wasserbüffel kaufen. Er ist ein wenig teuer aber das ist eine richtige Investition. Nach einem Jahr kann ich ihn, wenn ich will, wieder verkaufen.”

Einzigartigkeiten auf dem Viehmarkt im gebirgigen Nordvietnam - ảnh 2 Der Markttag des Marktes Tra Linh findet an 4., 9., 14., 19., 24. und 29. Tag jeden Monats nach dem Mondkalender statt. (Foto: Duy Thai/VOV)

Auf dem Markt sind jedoch nicht nur die Besitzer und Käufer von Tieren. Bei dem gut besuchten Markt werden auch umfangreiche Dienstleistungen wie Mopedtaxi, Geldwechsel oder das Waschen von Tieren angeboten. In jüngster Zeit dauert ein „Markttag“ bis zu drei Tage. Nguyen Xuan Luc kommt aus der zentralvietnamesischen Provinz Nghe An und ist ein Händler. Mit seinen zwei Söhnen bringt er Wasserbüffel zum Markt. Der Transport dauert fast zwei Tage.

„Ich bringe diesmal 30 Wasserbüffel zum Markt. Sie haben Preise von umgerechnet 1000 bis fast 2000 US-Dollar. Dabei verdiene ich nicht viel. Pro Fahrt mache ich einen Gewinn von etwa 500 US-Dollar. In einem Monat kann ich etwa sechs Fahrten organisieren. Wir züchten selbst Wasserbüffel. Wenn wir Geld brauchen, bringen wir Wasserbüffel zum Markt und verkaufen sie.”

Der Tra-Linh-Markt ist nicht nur ein Platz zum Handel von Wasserbüffeln. Er ist derzeit viel mehr auch eine Attraktion für Touristen und vor allem für Europäer. Sie können dort noch mehr über die Kultur der verschiedenen Volksgruppen in Nordvietnam erfahren.

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