Museum Alexandre Yersin in Nha Trang

(VOVWORLD) - Alexandre Émile Jean Yersin war ein schweizerisch-französischer Arzt und Bakteriologe. Sein Leben und seine Karriere waren eng mit Vietnam verbunden. Er bezeichnete das Land als seine zweite Heimat. In Vietnam sind bis heute zahlreiche Stätten mit der Karriere dieses Arztes verbunden. Darunter ist die Bibliothek A. Yersin im Pasteur-Institut, das heutige Yersin-Museum in der Küstenstadt Nha Trang. 
Museum Alexandre Yersin in Nha Trang - ảnh 1Eine Ecke im Museum Alexandre Yersin in Nha Trang. (Foto: kienthuc.net.vn)

Das Yersin-Museum befindet sich auf dem 2. Stock des Hauptgebäudes im Pasteur-Institut in der Küstenstadt Nha Trang. Im Museum werden zahlreiche Objekte ausgestellt, die der Wissenschaftler benutzt hatte. Darunter sind Geschichtsbücher, klassische Literaturwerke weltweit renommierter Autoren, seine Briefe und Fotos von Yersin, einem Wissenschaftler mit zahlreichen Interessensgebieten von Medizin über Geographie, Astronomie, Technik bis Kunst. Diese Gegenstände reflektieren das Leben des Wissenschaftlers Yersin. Die Besucher können durch sie auch seine Liebe für die Heimat spüren. Während einer Reise mit dem Schiff kam Yersin nach Nha Trang und beschloss, fortan hier zu leben, um seinen Traum zur Erforschung tropischer Gebiete zu realisieren. Yersin war der erste europäische Arzt, der damals in diesem Gebiet arbeitete. Auf den Fotos im Museum ist zu sehen, wie freundlich und volksnah sein Umgang mit den Bewohnern war. Er hatte sie kostenlos untersucht und behandelt und auch den armen Fischern in den kleinen Dörfern geholfen. Vor allem Kindern schenkte er große Aufmerksamkeit. Sein Haus war ein beliebter Spielplatz für die Kinder. Sie kamen hierher, um Bücher zu lesen, mit dem Teleskop Sterne zu beobachten und Filme zu schauen. Quach Giao war damals eines der Kinder.

„Yersin hatte zweimal pro Woche, also am Donnerstag- und Samstagnachmittag Filme gezeigt. Die Kinder damals interessierten sich sehr für die Tierfilme und Filme mit Charlie Chaplin (şarlo). Er hat uns, den Menschen der ländlichen Gebiete und den Fischern ein Stück Zivilisation gebracht.“

Die Fotos erzählen von einer Lebensphase Yersins. Er hatte einen seltsamen Lebensstil, aber hinterließ große Erfolge in einigen wissenschaftlichen Bereichen wie Medizin, Bakteriologie, Geographie, Astronomie und Kunst. Er war Entdecker des Erregers der Beulenpest und er entdeckte auch das Hochland Lam Vien. Er hat auch als Erster den Kautschukbaum nach Vietnam gebracht und angepflanzt. Im Jahr 1902 bevor Generalgouverneur Paul Doumer Indochina verließ, lud er Yersin von Nha Trang nach Hanoi ein, um eine Medizinhochschule zu gründen. Und Yersin wurde zum ersten Rektor der Medizinhochschule von Indochina (École de Médecine de l’Indochine) ernannt, die heutige Medizinhochschule Hanoi. Dank Yersin hatte das französische Regime in Indochina die Behörden für Geographie, Meteorologie und das Institut für Ozeanographie Nha Trang gegründet. Sie sind die ersten Behörden, die für die Forschung in diesen Fachgebieten in Vietnam zuständig sind. Im Yersin-Museum wird seine Schrift zur Gründung des Instituts für Ozeanographie Nha Trang aufbewahrt. Dazu sagt die Vertreterin aus dem Institut Nguyen Hoang Doan Thuc.

„Hier bewahren wir noch die Schriften des Arztes Yersin, in denen er über die Stürme in Nha Trang geschrieben und die Landkarte für Astronomie gezeichnet hatte. Von 1909 bis 1942 verfolgte und schrieb er ganz detailliert über Taifune. Zudem werden 20 Bücher aufbewahrt, in denen Yersin über die Gezeiten geschrieben hatte.“

Neben dem Yersin-Museum befindet sich in Nha Trang noch der Yersin Park, der sich entlang der Küste erstreckt. Sein Grab liegt immer noch in Suoi Dau, also 20 Kilometer von Nha Trang entfernt. Die Bewohner hier haben für ihn sogar einen Tempel gebaut, um seine Beiträge und Leistungen zu ehren. Im Jahr 1990 wurden sein Grab in Suoi Dau, das Yersin-Museum und das Pasteur-Institut in Nha Trang zu kulturellen historischen Nationalstätten gekürt. Dies gilt als der einzige Fall in Vietnam, dass eine Stätte zum Gedenken eines Ausländers als Nationalstätte anerkannt wurde.

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