Tempel Tra Co, ein Symbol der vietnamesischen Kultur im Grenzort des Landes

(VOVworld) – Der Tempel Tra Co befindet sich in der Gemeinde Tra Co der nordvietnamesichen Stadt Mong Cai. Seit Generationen wird er als ein Symbol der vietnamesischen Kultur im Grenzort des Landes betrachtet.


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Die friedliche Atmosphäre beim Tempel Tra Co. (Foto: mytour.vn)


Wir besuchen den Tempel Tra Co an einem Tag Anfang April. Das Wetter ist angenehm. Vom Zentrum der Stadt Mong Cai, etwa 350 Kilometer nordöstlich von Hanoi, braucht man zum Tempel circa 15 Minuten mit dem Auto.

Der Tempel liegt mitten im Dorf Tra Co. Er wird gerade restauriert. Nguyen Giao Te, der Vorsitzender des Seniorenverbands der Gemeinde Tra Co erzählt, dass im Tempel mehrere historische Gegenstände aufbewahrt werden. Die Bewohner vor Ort wünschen deshalb, dass der Tempel schön und gut erhalten bleibt, so Te:

“Der verstorbene Premierminister Pham Van Dong sagte bei einem Tempelbesuch, dass der Tempel eine Art Grenzposten ist, der hier steht, um die Grenzregion des Landes zu verteidigen. Den Tempel schützen bedeutet deshalb, dass wir den Grenzort des Landes schützen. Seit der Wiedervereinigung des Landes wurde der Tempel vier Mal restauriert. Er soll für immer erhalten werden.”

Te zufolge wurde der Tempel an der Grenze zu China gebaut. Der Architekturstil ist allerdings rein vietnamesisch. Das zeige, dass unseren Vorfahren die kulturelle Identität unseres Volkes besonders wichtig war, sagte Te weiter:

“Der Tempel Tra Co zählt zu den ältesten Tempeln Vietnams. Sowohl die Architektur als auch die Sitten und Bräuche, nach denen im Tempel gebetet wird, sind typisch vietnamesisch. Auch die im Tempel gepflegten Gegenstände sind von vietnamesischem Kultureinfluss geprägt. Als der Grenzkrieg zwischen Vietnam und China im Jahr 1979 ausbrach, mussten wir diese Gegenstände in Sicherheit bringen. Im Jahr 1992 wurden die Gegenstände dann in einer Ausstellung in Italien gezeigt. Damit wurde ihre Bedeutung noch einmal unterstrichen.”

Der Tempel wurde auf einer Fläche von 400 Quadratmetern errichtet. Sein Dach ist aus Holz hergestellt und fein geschnitzt. Er wurde mit Pflanzen- und Tierornamenten geschmückt. Die Besucher sind vor allem von den Türen des Tempels beeindruckt, auf denen eine Feekönigin geschnitzt wurde, die gerade auf einem Drachen durch das Meer reitet.

Nguyen Van Huu, der den Tempel pflegt, sagt, dass im Tempel die sechs Heiligen geehrt werden, die die Gemeinde Tra Co gründeten:

“Erzählungen unserer Vorfahren zufolge sind zwölf Männer von Hai Phong nach Tra Co umgezogen und haben sich hier angesiedelt. Sechs davon kehrten aber anschließend wieder nach Hai Phong zurück. Die anderen Sechs blieben hier und gründeten die Gemeinde Tra Co.”

Für die Bewohner in Tra Co ist der Tempel nicht nur ein heiliger Ort. Er ist auch ein Kultursymbol und ein Grenzstein, der die Souveränität Vietnams demonstriert. Dazu der Dorfbewohner Vu Dinh Dong:

“Der Tempel wurde gebaut, um die Dankbarkeit der Dorfbewohner an ihre Vorfahren zu zeigen. Er ist zugleich ein Meilenstein der vietnamesischen Geschichte. Er symbolisiert die Souveränität Vietnams.”

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