Entwicklung der Meereswirtschaft in Haiphong

(VOVworld) – In den vergangenen Jahren sind 90 Prozent der Import- und Exportwaren Vietnams auf dem Schiffsweg transportiert worden. Deswegen konzentriert sich Vietnam derzeit darauf, das Hafensystem und insbesondere die Häfen der nordvietnamesischen Provinz Haiphong, auszubauen. Vor kurzem wurde mit dem Bau eines internationalen Hafens in Haiphong begonnen.

 

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Ein Hafen in der Stadt Haiphong. (Foto: sgtt.vn)

 

 

Die Häfen der Provinz Haiphong spielen eine wichtige Rolle für das Hafensystem Vietnams. Seit vielen Jahren schon erfüllen Häfen in Haiphong die Rolle als Containerhafen. Es gibt dort keinen Tiefwasserhafen, der Schiffe mit großer Nutzlast aufnehmen und abfertigen könnte. Auch die Eisen- und Autobahn, die den Hafen an das nationale Verkehrsnetz anschließen soll, entwickeln sich nicht einheitlich. Im Zeitraum zwischen 2006 und 2010 investierte Haiphong fast 75 Millionen US-Dollar, um sechs neue Stege im Hafen Dinh Vu bauen zu lassen. Der Hafen Dinh Vu ist der einzige Hafen in Haiphong, der Schiffe mit 20.000 Tonnen Nutzlast aufnehmen kann. Derzeit konzentriert sich die Stadtbehörde darauf, das Verkehrssystem, die Lageranlagen und das Hafensystem neu zu ordnen. Dazu Duong Ngoc Tuan, der Vize-Leiter der Investitionsbehörde der Stadt Haiphong:
”Früher hat sich die Stadt Haiphong bei der Stadtplanung nicht genug auf die Meereswirtschaft konzentriert. Künftig werden wir sie stärker in unsere Planungen mit einbeziehen.”

Um den Hafen Dinh Vu effizient erschließen zu können, sind wichtige Verkehrseinrichtungen im Bau. Ein Beispiel dafür ist das Bauprojekt der Straßen, die den Hafen Dinh Vu und die Nationalstraße 5 verbinden werden. Unter dem Motto “Stark am Meer und reich am Meer” hat sich die Stadt in der vergangenen Zeit darauf konzentriert, das Hafensystem einheitlich zu entwickeln. Dies führte bereits zu positiven Ergebnissen. Im vergangenen Jahr wurden fast 49 Millionen Tonnen Waren durch Häfen in Haiphong transportiert. Dies entsprach einer Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In der Strategie zur Entwicklung des vietnamesischen Hafensystems bis 2020 legte die Regierung fest, dass der internationale Hafen Haiphong ein besonders wichtiger Hafen Vietnams sein wird. Deswegen war Premierminister Nguyen Tan Dung im April beim Baubeginn des internationalen Hafens Haiphong persönlich anwesend. Dieses Projekt besteht aus zwei Teilen. Zum ersten Teil gehören vor allem Deiche gegen die Wellen und gegen den Sand, sowie ein Weg aus dem Hafen heraus. Zum anderen Teil des Bauvorhabens gehören zwei Containerhäfen. Das Bauprojekt kostet mehr als eine Milliarde US-Dollar. Premierminister Nguyen Tan Dung betonte die Wichtigkeit dieses Projekts:

“Häfen in Haiphong sind die größten Häfen für Handel, Export und Import in Nordvietnam. Obwohl die Häfen in Haiphong bereits ausgebaut wurden, sind sie überlastet. Dies beeinträchtigt das Tempo von Waren-Export und -Import und die Wettbewerbsfähigkeit vietnamesischer Produkte. Deswegen ist der Bau des internationalen Hafens Haiphong sehr wichtig. Er wird zur Wirtschaftsentwicklung der Stadt Haiphong beitragen.”
Sobald der internationale Hafen Haiphong in Betrieb genommen wird, können Exportwaren aus den Provinzen in Nordvietnam direkt zu den Märkten in Europa und Amerika transportiert werden, anstatt wie bislang über einen Transit in Häfen in Singapur oder Hongkong. Der internationale Hafen soll voraussichtlich 2016 fertig gestellt werden. Er wird dazu beitragen, die Meeresstrategie bis 2020 umzusetzen.  Diese Meeresstrategie sieht vor, dass Vietnam sich darum bemüht, die Meereswirtschaft zukünftig auf rund 53 Prozent des Bruttoinlandsprodukt und 60 Prozent des Exportvolumens Vietnams zu steigern.
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