Export Vietnams im ersten Halbjahr


(VOVworld) – Das vietnamesische Exportvolumen hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 71 Milliarden US-Dollar erreicht. Dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Erfolg zeigt, dass der Export ein Lichtpunkt der vietnamesischen Wirtschaft ist. Um den Export nachhaltig zu fördern, muss Vietnam allerdings viele Schwierigkeiten bewältigen.


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In einer Textilfabrik in Vietnam. (Foto: vietnamtextile.org.vn)

In der ersten Hälfte dieses Jahres hatte Vietnam 13 Produktarten, dessen Exportvolumen ab einer Milliarde US-Dollar betrugen. Zum ersten Mal übertraf das Exportvolumen von zwei vietnamesischen Warensorten, nämlich Handy und Textilien, 20 Milliarden US-Dollar. Schätzungsweise gibt es in diesem Jahr bis zu 20 Städte und Provinzen, die Waren im Wert von mehr als eine Milliarde US-Dollar exportieren können.

In den ersten sechs Monaten hat Vietnam vom Export landwirtschaftlicher Produkte rund 15 Milliarden US-Dollar erhalten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg diese Zahl um fast 13 Prozent. Seit Anfang Mai trifft aber der Export einiger landwirtschaftlicher vietnamesischer Produkte nach China auf Schwierigkeiten. Die Erneuerung des Absatzmarktes ist jetzt deshalb eine dringliche Aufgabe. Damit solle vermieden werden, dass die vietnamesischen Exportunternehmen zu stark von einem bestimmten Markt abhängen, sagt Pham Quoc Thai, Vertreter der vietnamesischen Gemüse- und Landwirtschaftsproduktefirma:

“Der Export steht in der kommenden Zeit vielleicht noch vor Schwierigkeiten. Wir konzentrieren uns darauf, den Absatzmarkt zu vervielfältigen und verstärkt die Produkte mit hohem Mehrwert herzustellen. Dazu zählen Tiefkühlananas und -litschi. Diese Produkte sind in Japan, Südkorea oder in den USA sehr beliebt.”

Das Problem des vietnamesischen Exports ist nun, den Wert der Produkte zu erhöhen und zugleich den Import von Materialien aus einem bestimmten Markt zu verringern. Die Textilien zum Beispiel. Das Exportvolumen dieses Produkts betrug in den vergangenen sechs Monaten mehr als zehn Milliarden US-Dollar. Den Großteil von Materialien der Textilbranche muss man aber importieren, vor allem aus China. Laut Tran Van Khang, Generaldirektor der Textilaktiengesellschaft Dong Binh, soll die Herstellung von Materialien im Inland verstärkt werden, um das oben genannte Problem lösen zu können:

“Jüngst haben wir unser Produktionsmodell erneuert. Wir werden verstärkt die im Inland hergestellten Materialien benutzen, anstatt sie wie früher zu importieren. Wir werden außerdem Stoffe und andere Materialien in andere Länder wie Thailand oder Singapur kaufen. Wir wollen die Abhängigkeit von einem bestimmten Markt reduzieren.”

Die Exportunternehmen konzentrieren sich derzeit verstärkt darauf, Materialgebiete zu entwickeln. Damit soll es die vietnamesischen Produkten ermöglicht werden, sich stärker in der Wertschöpfungskette zu beteiligen. Dadurch können sich die vietnamesischen Exportwaren in verschiedenen Märkten mit hohen Werten eindringen.

Die komplizierte Lage im Ostmeer beeinträchtigt das Exportvolumen Vietnams. Die Regierung habe deshalb rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet, um die Unternehmen zu unterstützen, erklärt der Minister für Industrie und Handel, Vu Huy Hoang:

“Die Regierung hat geplant, neue Export- und Importmärkte zu finden, um zu vermeiden, dass wir zu stark von einem bestimmten Partner abhängig sind. Daneben müssen wir stärker in der Entwicklung der Produktionseinrichtungen investieren, die die Materialien und Ersatzteile herstellen. Die Regierung wird vor allem der landwirtschaftlichen Produktion günstige Bedingungen gewähren, um dadurch die Werte landwirtschaftlicher Produkte zu erhöhen. Dies soll dazu dienen, Exportmöglichkeiten dieser Waren zu fördern und zu garantieren, sodass der vietnamesische Export stabiler und nachhaltiger sein wird.”

Vietnam beschäftigt sich derzeit aktiv mit Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) sowie das transpazifische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen TPP. Sollten diese beiden Abkommen unterzeichnet werden, wird es den vietnamesischen Produkten ermöglicht, in neue und größere Märkte präsent zu sein.

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