Handwerksdörfer an der Schwelle zur Integration

(VOVworld) – Vietnam hat sehr viele Handwerksdörfer, in denen traditionelle Handwerksberufe ausgeübt werden. Seit einigen Jahren haben die Handwerksdörfer viel zur Wirtschaftsentwicklung des Landes beigetragen. An der Schwelle zur Integration in die Weltwirtschaft stehen die Handwerksdörfer vor zahlreichen Chancen sowie Herausforderungen.

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Die Produkte aus dem Seidendorf Van Phuc.


Derzeit gibt es landesweit 2790 Handwerksdörfer mit mehr als elf Millionen Arbeitern. Dort werden 200 verschiedene Handwerksprodukte hergestellt. Bekannt sind vor allem die Seiden des Dorfes Van Phuc, Bronzeprodukte aus Ngu Xa, Holzprodukte aus Dong Ky, Keramik aus Bat Trang und Rattan aus Phu Vinh. Während der Integration in die Weltwirtschaft stoßen die Handwerksdörfer auf viele Hindernisse, insbesondere in Bezug auf die Kapazität des Geschäftes, das Kapital und die Muster der Produkte. Tran Manh Cuong, Direktor der Bac Viet AG im Keramikdorf Bat Trang in Hanoi, sagte, 80 Prozent der Werkstätten im Dorf seien klein und benutzten alte Techniken. Deshalb seien sie nicht in der Lage, Produkte für einen großen Auftrag innerhalb eines kurzen Zeitraums herzustellen, was jedoch zum Integrationsprozess gehört. Dazu Tran Manh Cuong:

„Künftig wird der Export vietnamesischer Handwerksprodukte in andere Länder erleichtert. Jedoch gibt es nun Konkurrenz von ausländischen Firmen. Andere Länder in der Region, wie die Philippinen und Malaysia, haben ebenfalls einen weit entwickelten Handwerkssektor. Zukünftig werden sie zu unseren Konkurrenten, vor allem wenn die ASEAN-Länder freien Zugang zu den Märkten der anderen Mitgliedsländer haben.“

Handwerksmeister Huynh Minh Khoa, der Besitzer der Steinwerkstatt Kim Son in Da Nang, schildert die Besonderheit, dass es in Vietnam spezielle Handwerksberufe und -produkte gibt, die seit hunderten Jahren hergestellt werden. Aber bis jetzt wurden noch keine Marken für vietnamesische Handwerksprodukte aufgebaut. Laut Khoa müssen vietnamesische Unternehmen neue individuelle Produkte herstellen, damit sie im Rahmen des Integrationsprozesses nicht hinter den ausländischen Unternehmen zurückliegen.

„Wir investieren in gute Handwerker, um bessere Produkte herstellen und das Handwerksdorf am Berg Ngu Hanh Son entwickeln zu können. Außerdem hat die Leitung der Stadt Da Nang die Steinwerkstätten an einen Ort zusammengebracht. Früher arbeiteten wir in kleineren einzelnen Werkstätten. Nun versammeln wir uns an einem Produktionsort und werden gemeinsam effektiver.“

Ende 2015 wird die ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft gegründet. Viele Handelsabkommen werden unterzeichnet. Dann werden viele Steuersätze auf fünf bis null Prozent gesenkt. So müssen vietnamesische Waren intensiv mit ausländischen Waren konkurrieren. Da die Produktionstechnologien und Fähigkeiten der Handwerker noch nicht weiterentwickelt sind, soll das Modell der einzelnen Handwerksfamilien durch das Modell der verbundenen Handwerksfamilien, beispielsweise im Rahmen einer Genossenschaft, ersetzt werden, um neue Stärke zu besitzen. Laut Cao Si Kiem, dem Vorsitzenden des Verbands für kleine und mittelständische Unternehmen, müssten die Unternehmen die Preise ihrer Produkte senken und den Stil ihrer Produkte verbessern. Nur so könnten sie den inländischen Markt erobern und sich auf die ausländischen Märkte ausweiten.

„Damit sich die Handwerksdörfer entwickeln können, müssen wir gesetzliche Regelungen ändern, um die Warenproduktion im Inland zu fördern. Außerdem müssen wir moderne Technologien einsetzen und Arbeitskräfte ausbilden. Ferner müssen Unternehmen miteinander kooperieren.“

Integration ist ein wichtiger Schritt, damit die vietnamesischen Handwerksdörfer ihre Konkurrenzfähigkeit verbessern und sich entwickeln können. Auch Behörden sollen den Unternehmen mehr Informationen über die Integration bereitstellen. Daneben sollen die Unternehmen aktiver bei der Beschaffung der Informationen sein und ihre Produktion dem Markt entsprechend regulieren.

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