Umstrukturierung staatlicher Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung

Die vietnamesische Regierung hat im vergangenen Jahr mehrfach darauf hingewiesen, welche Priorität die Frage der Wirtschaftsumstrukturierung hat. Dabei geht es um die Frage der Investitionen genauso wie um den Finanzmarkt und staatliche Unternehmen. Vor allem letzteres ist eine sehr dringende und langfristige Aufgabe. Die Wirtschaft Vietnams braucht mehr effiziente Unternehmen, und das bedeutet, dass viele Staatsfirmen etwas tun  müssen, um sich zu verändern.


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Seminar zur Wirtschaftsumstrukturierung. (Foto: vneconomy)



Seit zehn Jahren beschäftigt sich die vietnamesische Regierung damit, ihre staatlichen Unternehmen zu reformieren. Das bedeutet zunächst einmal, dass die Zahl der staatlichen Unternehmen seitdem deutlich gesunken ist. Vor zehn Jahren gab es in Vietnam noch 12.000 staatliche Unternehmen. Jetzt gibt es nur noch etwa ein Zehntel: 1500 Staatsunternehmen. Am bedeutendsten dabei sind sicherlich die zwölf großen staatlichen Konzerne. Sie tragen teilweise erheblich zum vietnamesischen Wirtschaftsaufkommen bei.

Wenn man allerdings auf alle 1500 schaut, relativieren sich die Zahlen: Dann sind diese zahlreichen Firmen nur für etwa 28 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. Das liegt auch daran, dass einige dieser Firmen zuletzt in sehr riskante Branchen investiert haben. Darunter in Banken, in Immobilien oder in Aktien. Einige haben sich dabei verspekuliert und standen zwischenzeitlich vor dem Bankrott. Das schadet nicht nur der eigenen Bilanz, das schadet auch der vietnamesischen Wirtschaft.

Wirtschaftsexperte Nguyen Minh Phong sagt, Vietnam müsse sich in diesem Jahr darauf konzentrieren, das zu ändern:
Der Prozess zur Wirtschaftsumstrukturierung ist ein offener Prozess. In diesem Jahr sollten wir uns auf die Frage der Produktion konzentrieren. Produzierende Unternehmen sollten zuerst umstrukturiert werden. Dann sollten die großen Konzerne folgen.”

Kabinettsmitglieder und Wirtschaftsexperten haben zuletzt gemeinsam betont, dass dadurch der Weg für ein neues System frei werde, das effizienter sein könne. Umstrukturierung bedeute aber nicht automatisch, staatliche Unternehmen aufzulösen, sagte Premierminister Nguyen Tan Dung im Dezember:
Wir sollten starke staatliche Konzerne bauen, die die vom Staat gestellten Aufgaben erfüllen. Ferner sollten diese Konzerne effizient sein. Alle zwölf Groß-Konzerne müssen nach diesem Modell umgebaut werden.”

Dung fordert dazu einen konkreten Entwurf, der aufzeigt, welchen Weg Vietnam dabei gehen kann:

Der Entwurf soll genau festlegen, in welchen Geschäftsbereichen staatliche Unternehmen tätig sind. Staatsunternehmen müssen sich auf ihre Kernbereiche konzentrieren. Sie müssen im Gegenzug schrittweise auf Investitionen in andere Bereichen zu verzichten. Das betrifft vor allem Investitionen in Banken, Versicherung und Immobillien. Ein Unternehmen, das seit Jahren nur Verluste einfährt, sollte aufgelöst werden.”

Die vietnamesische Regierung fordert alle staatlichen Konzerne auf, spätestens bis April dieses Jahres eigene Pläne zur Umstrukturierung vorzulegen. In den kommenden drei Jahren wird das Investitionsministerium vorübergehend aufhören, neue Staatsfirmen zu gründen. Stattdessen sollen bei neuen Anforderungen einfach alte staatliche Unternehmen erweitert werden. Ein Vertreter des Investitionsministeriums nannte als Beispiel die Bereiche Elektrizität, Verkehr und Telekommunikation.

                                                                                                                To Tuan

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