(VOVworld) – Nach der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen Vietnam und der Eurasischen Wirtschaftsunion bereiten sich Unternehmen aus Ho-Chi-Minh-Stadt darauf vor, in Russland zu investieren. Das ist ein vielversprechender Markt. Durch die Privilegien, die mit dem Abkommen verbunden sind, werden die Investitionen der Unternehmen von Ho-Chi-Minh-Stadt in Russland positiv aufgenommen. 

Verpackung der Holzprodukte für den Export. (Foto: Ly Kha/VNA)

Im September wird Russland in Moskau eine Industriezone errichten, um die Investoren aus Vietnam, vor allem aus Ho-Chi-Minh-Stadt, zu erwarten. Die vietnamesischen Unternehmen werden in Russland voraussichtlich in sechs Bereichen investieren. Darunter sind Textilwirtschaft, Holzverarbeitung, Fischerei, Telekommunikation und Bauwesen. Deswegen läuft die Vorbereitung auf die Investitionen in Russland derzeit auf Hochtouren. Die Aktiengesellschaft Hung Vuong ist schon seit zehn Jahren in Russland tätig. Ihr Vorstandschef Duong Ngoc Minh sagt, der Verbrauch des russischen Marktes sei groß und viele vietnamesische Waren würden benötigt. Deswegen ist Hung Vuong eines der ersten Unternehmen, die sich in der bald gebauten Industriezone in Moskau niederlassen wollen. Das Unternehmen will eine Logistik entwickeln, die den vietnamesischen Unternehmen hilft, ihre Produkte nach Russland zu importieren. Zugleich will es die vietnamesischen Unternehmen mit den russischen Supermärkten verbinden. Hung Vuong will zudem die russischen Unternehmen motivieren, ihre Fischereiprodukte in Vietnam verarbeiten zu lassen und dann in einem anderen Land zu exportieren. Dazu sagt Duong Ngoc Minh.

“Hung Vuong wird eine Anlage in dieser Industriezone in Moskau haben, um die Waren der vietnamesischen Unternehmen, die ihre Produkte in Russland verkaufen wollen, zu lagern. Hung Vuong hofft, im nächsten Jahr eine Kühlanlage zu haben, in der bis zu 15.000 Tonnen Waren gelagert werden können.”

Der Vize-Generaldirektor der nationalen Textilfirma Vietnam Pham Phu Cuong sagt, es gebe derzeit mehr als 40.000 vietnamesische Arbeiter in Moskau. Sollte die Industriezone gebaut werden, werde die Textilbranche zur Schaffung fester Arbeitsplätze für vietnamesische Arbeiter beitragen.

“Die vietnamesischen Textilunternehmen verpflichten sich, Betriebsanlagen zur Verfügung zu stellen. Wir werden Arbeitsplätze für mehr als 10.000 Arbeiter in der Industriezone schaffen. Ziel ist es, die exportierte vietnamesische Textilien in Russland herstellen zu lassen. Neben Betrieben werden wir dort Wohnungen und Kindergärten bauen, damit die vietnamesischen Mitarbeiter die besten Lebensbedingungen haben.”

Außerdem sind vietnamesische Produkte des Handwerks und aus Holz in Russland sehr gefragt. Russland ist außerdem reich an Holz und zieht deswegen große Aufmerksamkeit der Holzunternehmen aus Ho-Chi-Minh-Stadt auf sich. Der Vorstandschef der Holzverarbeitungsfirma Truong Thanh, Vo Truong Thanh sagt.

“Derzeit kooperieren wir mit russischen Partnern. Wir importieren Eichenholz und andere Holzarten aus Russland. Wenn wir Anlagen in Russland haben, werden wir  Arbeiter nach Russland bringen. Wir hoffen, in dieses Projekt investieren zu können.”

Ein Vorteil für vietnamesische Investoren in Russland ist, dass viele Vietnamesen in Russland leben, die zukünftig in der Industriezone arbeiten können. Die bald gebaute Industriezone befindet sich nur etwa 50 Kilometer von Moskau entfernt. Bereits 21 Unternehmen in Ho-Chi-Minh-Stadt haben sich gemeldet, um in diese Industriezone in Moskau zu investieren. Dazu sagt die Vize-Vorsitzende des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Thi Hong.

“Die Stadt hat die Behörde für Industrie und Handel beauftragt, die Unternehmen zu überprüfen, die schon in Russland investiert haben und die künftig in diesem Land investieren wollen. Die Stadt hat schon eine Liste darüber erstellt. So können wir einige Aktionen zur Investitionsförderung in Russland organisieren.”

Die Gründung der Industriezone in Moskau ist der erste Schritt der vietnamesischen Unternehmen, sich stärker in Russland sowie auf dem europäischen Markt zu engagieren. Dies bringt zudem große Perspektiven für Investitionen und Handel zwischen beiden Ländern.