Künstler Y Sinh bringt einer jungen Frau das Spielen von K’long Put bei. (Foto: Thanh Thuan/bienphong.com.vn)

Die Volksgruppe der Xo Dang in der Provinz Kon Tum hat viele Sorten folkloristischer Musikinstrumenten, darunter zwei Sorten von Bambus-Xylophonen T’rung und K’long Put, Flöte, Trommel, Gong, Horn und Schlagrohr. Davon seien T’rung und K'long Put die zwei populärsten Instrumente der Xo Dang, sagt der Vizedirektor der Kulturbehörde der Provinz Kon Tum, Phan Van Hoang:

„Inspiriert von der Feldarbeit haben die Xo Dang diese Musikinstrumente hergestellt. Das K’long Put ist das Musikinstrument nur für Frauen, die normalerweise in einer Gruppe von zwei bis drei spielen. Währenddessen spielen die Männer oft Gong-Instrumente. Bei Auftritten spielen die Xo Dang T’rung und K’long Put gemeinsam mit dem Gong und anderen Musikinstrumenten.“

Die Rohre des Bambus-Xylophons T’rung spielen eine wichtige Rolle wie die Gitarrensaiten. Jedes Rohr besteht aus zwei Teilen, und zwar dem Luftrohr und dem Resonanzstab. Die Kombination dieser zwei Teile erzeugt eine Standardtonhöhe und einen resonanten Klang. Das T’rung besteht aus mehreren Bambusrohren, die durch kleine und feste Schnüre miteinander verbunden sind. 

Unter den traditionellen Musikinstrumenten der Xo Dang ist das K’long Put am einzigartigsten. Das ist ein Bambus-Xylophon. Wenn Frauen der Xo Dang dieses Instrument spielen, klatschen sie in die Hände, um die Röhren mit Luft zu füllen. Durch die zierlichen Hände der Frauen der Xo Dang erklingt das K’long Put. Die Xo Dang glauben, dass die Bambusrohre von K’long Put einen engen Zusammenhang mit den Röhren haben, die die Reissamen enthalten. Sie sind der Auffassung, dass die Reisseele in diesen Rohren wohnt. Daher könnte das Spielen von K’long Put auf Reisfeldern dabei helfen, dass der Reis besser wächst und man eine ertragreiche Reisernte bekommt. Außerdem könnte der Ton dieses Instruments wilde Tiere vertreiben und die Zuneigung der Liebespaare darstellen, sagt Künstler Y Sinh in der Provinz Kon Tum:

„Für das Spielen von K’long Put sollte man Leidenschaft besitzen. Früher konnten die Xo Dang K’long Put für einige Tage spielen. Zum Beispiel werden sie bei der ertragreichen Ernte Feste im Rong-Haus feiern und dabei dieses Musikinstrumente spielen. Sie spielen das T’rung in Gong-Rhythmen. Besucher aus Japan, Südkorea und China schauen gern Auftritte mit diesen zwei Musikinstrumenten an.“

Die Xo Dang besitzen außerdem ein einzigartiges Musikinstrument, dessen Töne vom Wasser erzeugt werden. Dieses Instrument besteht aus mehreren Bambusrohren in unterschiedlichen Längen, die vertikal am Bachufer aufgehängt sind. Das Bachwasser fließt in die Rohre und erzeugt tiefe Töne bei großen Rohren und hohe Töne bei kurzen Rohren. Dazu der Künstler Y Sinh:

„Die Herstellung dieses Wassermusikinstruments ist schwierig. Nur die älteren Menschen können es machen. Das Wasser fließt in die Rohre und erzeugt interessante Töne. Ich vergesse nie die besonderen Töne dieses Instruments.“

Bei allen Festen des Dorfes singen und tanzen die Dorfbewohner gemeinsam in Melodien ihrer Musikinstrumente. Die Kulturbehörde der Provinz Kon Tum achte besonders auf die Erhaltung und Förderung der traditionellen Kultur der Volksgruppe, sagt der Vizedirektor der Kulturbehörde der Provinz Kon Tum, Phan Van Hoang:

„Die Kulturbranche bildet jährlich ein Kunstensemble, das am Tag des vietnamesischen Kulturerbes am 23. November oder bei Kunstprogrammen, die vom Kulturministerium veranstaltet werden, auftreten. Dies sind Gelegenheiten, bei denen die Volksgruppen ihre Kulturidentität vorstellen können. Das ist zugleich die Art und Weise, wie sie der jungen Generation die traditionellen Kulturwerte weitergeben.“

Bislang haben die Dörfer der Provinz Kon Tum viele Kunstensembles gegründet. Neben Auftritten bringen sie jungen Menschen das Spielen der folkloristischen Musikinstrumente bei. Dies soll dazu beitragen, die Kulturidentität der Xo Dang zu bewahren.