Beziehungen zwischen USA und Afghanistan: unerwartete Spaltung


(VOVworld) - Die Beziehungen zwischen den USA und Afghanistan sind derzeit schlecht. Gemeinsam mit der Koran-Verbrennung durch Nato-Soldaten in einem Stützpunkt in Afghanistan Ende Februar belastet der Amoklauf eines US-Soldaten in Südafghanistan die Beziehungen schwer.

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US-Soldaten in Afghanistan.



                                                                              

Ein amerikanischer Soldat hat in der südafghanischen Provinz Kandahar wahllos auf Zivilisten geschossen und mindestens 16 Personen, darunter Frauen und Kinder, getötet. Mehrere Personen wurden bei dem Amoklauf verletzt. Gleich nach der Tat stellte er sich und wurde von seinen Kameraden in Gewahrsam genommen. US-Präsident Barack Obama telefonierte gleich danach mit seinem afghanischen Amtskollegen Hamid Karzai. Obama betonte, er stehe voll hinter der eingeleiteten Untersuchung  wegen der tödlichen Schüsse.  Die Fakten des Zwischenfalls sollen so schnell wie möglich ans Licht kommen. Währenddessen erklärte der Sprecher des weißen Hauses Jay Carney, dass die gesetzten Ziele der USA in Afghanistan nicht geändert würden, nämlich das Terrornetz Al-Qaida zu vernichten und afghanistanische Sicherheitskräfte auszubilden.

Der Amoklauf verursachte einen Zornausbruch in Afghanistan. Das pakistanische Parlament erklärte, die Geduld des Volkes mit den ausländischen Truppen sei am Ende. Der afghanische Präsident Hamid Karzei sprach in einer Mitteilung von einem unverzeihlichen Verbrechen. Währenddessen schworen die Taliban in Afghanistan Rache gegen die grausamen Amerikaner. Das Attentat verzögert die Bemühungen für eine Vereinbarung zwischen Afghanistan und den USA betreffend  der langfristigen Präsenz der USA in Afghanistan.

Zehn Jahre nach dem Sturz der Taliban durch die USA und die Nato ist die Sicherheit in Afghanistan nocht nicht gewährleistet. Das Terrornetz Al-Qaida verbreitete sich nicht nur im Nachbarland Pakistan, sondern auch in Nahost, Afrika und in Südostasien.

Im Wirtschaftsbereich braucht Afghanistan weitere zehn Milliarden US-Dollar für den Wiederaufbau des Landes. Vor kurzem prognostizierte die Weltbank, dass  nach 2014 im durchschnittlichen Haushalt Afghanistans etwa sieben Milliarden US-Dollar fehlen werden. Ohne Geld vom Ausland könne die afghanische Armee nicht funktionieren. Opium-Planzen und Drogenabhängigkeit sind weitere Probleme in Afghanistan. 90 Prozent der weltweiten Opiumpflanzen wachsen in diesem Land.

Eine Vereinbarung über die strategische Beziehung zwischen den USA und Afghanistan wurde durch den Amoklauf überschattet. Wegen der Koran-Verbrennung durch Nato-Soldaten und dem Amoklauf des US-Soldaten braucht es Zeit, damit  sich die Wut in der afghanischen Bevölkerung legen kann. Gefährlich ist, dass die Taliban diesen Vorfall nutzen, um das afghanische Volk gegen die USA aufzuhetzen.

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