Russland und NATO verschärfen ihre militärische Stärke

(VOVworld) – Der militärische Rüstungswettlauf zwischen der Organisation des Nordatlantikvertrags (NATO) und Russland verschärft sich, nachdem Großbritannien vor kurzem bekanntgegeben hatte, 800 Soldaten an den Grenzen zu Russland zu stationieren. Einige Tage zuvor bewegte sich ein russischer Flottenverband mit einem Flugzeugträger vor der Küste einiger NATO-Mitgliedsstaaten. Diese Handlungen verschärfen die Spannungen zwischen Russland und der NATO. Dies bedroht die Stabilität in Europa.

 

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NATO-Soldaten nehmen am Manöver im bayerischen Hohenfels teil. (Foto: AFP/ VNA)


Seit dem NATO-Gipfel im Juli gibt es in den Beziehungen zwischen Russland und der NATO keine positiven Signale, sondern verstärkt die Tendenz zur Verschärfung der militärischen Stärke.

NATO verstärkt die Sicherheit und die Abwehr

Vor kurzem gab Großbritannien bekannt, Anfang nächsten Jahres rund 800 mit Kampfpanzern und Drohnen ausgerüstete Soldaten in Estland zu stationieren, 300 Soldaten mehr als geplant. Die Verlegung markiert das größte militärische Aufbäumen Großbritanniens an den Grenzen Russlands seit Ende des Kalten Krieges. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums werden britische Soldaten innerhalb von sechs Monaten im Militärstützpunkt Tapa in Estland stationiert. Es werden ebenfalls vier NATO-Bataillone stationiert, um auf die Sorgen zu reagieren, dass Russland östliche NATO-Mitglieder bedrohen könne.

Der Einsatz britischer Soldaten an der russischen Grenze löste eine starke Reaktion Russlands aus. Der russische NATO-Botschafter Alexander Grushko erklärte am 31. Oktober, Moskau werde diese Handlungen nicht unbeantwortet lassen. Er warnte vor Vergeltungsmaßnahmen. Der russische Diplomat sagte, die sogenannte Maßnahme zur “Verstärkung der Abwehr und der Sicherheit für NATO-Verbündete” beeinträchtige die Sicherheit in der Region. Die Handlungen Großbritanniens und der NATO würden dem im Jahr 1997 von Russland und der NATO unterzeichneten Abkommen nicht entsprechen. Es besagt, dass das Militärbündnis keine neue dauerhafte Stationierung bedeutender Kampfkräfte durchführt. Um seine Sicherheit zu gewähren, müsse Russland Soldaten an der östlichen Grenze stationieren, hieß es.

Zuvor hatte sich die NATO auf dem Gipfeltreffen im polnischen Warschau im Juli entschieden, Anfang 2017 vier Bataillone mit jeweils rund 1000 Soldaten in Polen und den drei baltischen Ländern Litauen, Lettland und Estland zu stationieren. Großbritannien, Kanada, Deutschland und die USA werden die Rolle als Leiter der sogenannten Kampftruppen übernehmen. Währenddessen werden 24 andere NATO-Verbündete zu Transport, Verbindungsinformationen und Gesundheit beitragen.

Gefahr eines Rüstungswettlaufs

Beobachtern zufolge stellt dieser Plan die größte militärische Eskalation in der Region seit dem Höhepunkt des Kalten Kriegs zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion dar. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigte allerdings, dass die NATO keine Konfrontation mit Russland suche und keinen Rüstungswettlauf auslösen wolle. Ziel des Plans sei es, sich selbst zu verteidigen. Die Argumente der NATO können Russland nicht überzeugen. Russland sagte, dass die Stationierung von Soldaten und der Bau eines Raketenabwehrschilds der NATO Handlungen zur Konfrontation seien. Dies könne den Frieden zwischen dem Osten und Westen beeinträchtigen. Im Gegenzug hat das russische Militär Anfang Oktober atomwaffenfähige Kurzstreckenraketen nach Kaliningrad verlegt. Die "Iskander"-Raketen haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und sind dazu fähig, Atomwaffen zu transportieren. Weiterhin lief vor kurzem der russische Marineverband um den Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ auf seinem Weg in das Mittelmeer in den Ärmelkanal ein. Die russische Armee führte überraschende Manöver unter der Teilnahme von hunderttausenden Soldaten und mit modernen Militärgeräten durch, um die Kampfbereitschaft in Notfällen zu überprüfen.

Der Russland-Beitritt der Krim und die Syrien-Krise haben zum niedrigsten Stand der Beziehungen zwischen dem Westen und Russland im Allgemeinen und zwischen der NATO und Russland im Besonderen geführt. Analytikern zufolge erlitt Russland mehr wirtschaftliche Verluste aufgrund des Stopps der Zusammenarbeit mit dem Westen. Währenddessen werde die Sicherheit der NATO in Europa durch den Terrorkampf in Afghanistan sowie den Kampf gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” bedroht. Die schlechten Beziehungen zwischen Russland, der NATO und der EU beeinträchtigen die Interessen der jeweiligen Seiten. 

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