Steuererleichterung für einige Unternehmen

(VOVworld) - Um den Unternehmen zu helfen, bietet die vietnamesische Regierung nicht nur günstige Kredite, sondern strebt derzeit auch Maßnahmen zur Senkung der Steuern und Möglichkeiten zum Steueraufschub an. Aber wie werden diese Maßnahmen konkret umgesetzt? Darüber haben die Abgeordneten auf der gegenwärtigen Parlamentssitzung diskutiert.

 

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Die Unternehmenssteuern sollen um 30 Prozent gesenkt werden. (Foto: vnexpress.net)



Im ersten Quartal dieses Jahres haben fast 15 Prozent der gesamten Unternehmen Konkurs angemeldet. Die Umsätze in 15 von insgesamt 21 Wirtschaftssektoren, darunter Handel und Einzelhandel, Bauwesen und Produktion sind stark zurückgegangen. Deshalb seien Maßnahmen zur Steuersenkung und zum Steueraufschub derzeit erforderlich, erklärte die Mehrzahl der Abgeordneten. Die Maßnahmen sollten aber einheitlich, langfristig und nachhaltig umgesetzt werden, damit die Unternehmen effizient unterstützt werden können.

Laut dem Beschlussentwurf der Regierung sollen die Unternehmenssteuern um 30 Prozent gesenkt werden. Betroffen von diesen Maßnahmen sind unter anderem Unternehmen der großen staatlichen Wirtschaftskonzerne sowie Firmen mit großer Mitarbeiteranzahl in der Landwirtschaft, der Fischerei, der Textilindustrie und im Bauwesen. Kleinere Unternehmen im Bank- und Immobilienwesen, Versicherungen und in der Tourismusbranche sollen von dieser Unterstützungspolitik nicht profitieren. Familienbetriebe im Fischfang und in der Salzherstellung werden für dieses Jahr von der Handelssteuer befreit. Der Abgeordnete Do Van Ve aus der Provinz Thai Binh fordert, dass mehr Unternehmen aus verschiedenen Bereichen diese Unterstützung erhalten sollten:

 “Wenn nur einige Unternehmen in bestimmten Bereichen diese Unterstützung bekommen, ist es ungerecht. Derzeit haben auch die Unternehmen aus anderen Bereichen Schwierigkeiten und brauchen ebenfalls die Unterstützung der Regierung. Ich finde, die Regierung soll auch den kleineren Unternehmen helfen.”

Der Abgeordnete Huynh Van Tinh aus der südvietnamesischen Provinz Tien Giang erklärt, rund 40 Prozent der Unternehmen seien in der Lage, sich positiv zu entwickeln. Aber sie seien derzeit in Schwierigkeiten geraten und bräuchten deswegen ebenfalls Hilfen:

“Ich bin dafür, dass die Steuern um 30 Prozent gesenkt werden, dass nicht nur die  Unternehmenssteuer sondern auch die Einkommenssteuer gesenkt werden soll.“

Die Abgeordnete Nguyen Thi Nguyet Huong aus Hanoi sagt, man solle genau prüfen bei der Auswahl der Unternehmen für die geplanten Unterstützungsmaßnahmen:

“Die Auswahl der betroffenen Unternehmen soll auf dem Grundkapital und der Anzahl der Mitarbeiter basieren.”

Einige Abgeordnete sind der Meinung, die Steuersenkung von 30 Prozent sei noch nicht ausreichend. Finanzminister Vuong Dinh Hue argumentiert hingegen, diese Zahl passe zum Ziel der Regierung, die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren und die Inflation zu bremsen:

“Wir glauben, das Unterstützungspaket ist ausreichend. Sollten aber die Unternehmen weiterhin Schwierigkeiten haben, werden wir über Verbesserung dieser Unterstützungen nachdenken.“

Die Regierung prognostiziert, dass die Einnahmen des Staatshaushaltes um rund 432 Millionen US-Dollar sinken werden, da die Steuersenkung und der Steueraufschub mit Sicherheit den Staatshaushalt beeinflussen werden. Die Regierung beschäftigt sich derzeit ebenfalls mit der Mikropolitik, um die Geldpolitik und die Finanzpolitik zu verbinden und so die Kreditzinsen weiterhin zu senken.  

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