USA stehen nicht außerhalb der diplomatischen Krise der Golfregion

(VOVWORLD) - Vor kurzem hat US-Präsident Donald Trump seine Bereitschaft zur Vermittlung im diplomatischen Konflikt zwischen den Golfstaaten und Katar bekundet. Trump drückte seine Hoffnung aus, dass eine Versöhnungsvereinbarung schnell erreicht werde. Warum machten die USA mehr als drei Monate nach dem Ausbruch des diplomatischen Konflikts im Persischen Golf diesen Vorschlag? Zuvor waren die USA außerhalb der Krise gestanden und haben lediglich die betreffenden Seiten gedrängt, Maßnahmen zum Ende der Krise zu suchen. 
USA stehen nicht außerhalb der diplomatischen Krise der Golfregion - ảnh 1US-Präsident Donald Trump hält seine Rede beim Gipfeltreffen in Saudi-Arabien. (Foto: Reuters) 

Trumps Ankündigung wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kuwaits Emir Scheich Sabah al-Ahmad al-Jaber al-Sabah am Wochenende in Washington bekannt gegeben. Demnach seien die USA bereit, Vermittler in der Katar-Krise zu werden, damit so schnell wie möglich ein Deal ausgehandelt werde. Gleichzeitig führte der US-Präsident jeweilige Telefongespräche mit Kronprinzen Saudi Arabiens und den Vereinigten Arabischen Emirate sowie mit Emir von Katar. Dabei bekräftigten die Politiker, dass die Solidarität zwischen arabischen Partnern der USA für die Förderung der regionalen Stabilität sowie für den Kampf gegen Bedrohungen aus dem Iran notwendig sei.

USA bekräftigen ihren Einfluss in der Region

Die diplomatische Krise zwischen Katar und der von Saudi Arabien geleiteten Seite ist am 5. Juli ausgebrochen. Sie wird als schlimmste Krise in der Golfregion betrachtet. Vier Golfstaaten, nämlich Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate haben alle diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Sie werfen dem kleinen Wüstenemirat Terrorunterstützung und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran vor.

Seitdem sind die Türkei, Russland und Kuwait Vermittler zur Versöhnung gewesen. Sie sind allerdings gescheitert. Dass die USA bereit sind, die Knoten der diplomatischen Krise in der Golfregion zu öffnen, ist Analytikern zufolge kein Zufall, es sind hingegen beabsichtigte Pläne der USA.

Kerninteressen der USA im Persischen Golf sind, den freien Rohöl-Transport aufrechtzuerhalten sowie Terrorverschwörungen aus dieser Region gegen die USA und ihre Verbündeten in der EU zu unterbinden und die Verbesserung der Rolle des Irans in dieser Region zu verhindern. US-Militärbasen sind derzeit nach Katar und Bahrain verlegt worden. Außerdem ist Saudi Arabien ein enger Verbündeter der USA beim Kampf gegen Terrorismus. Die USA wollen alle Golfstaaten zu treuen Verbündeten Washingtons machen. Deswegen könnten derzeitige Spannungen die Interessen der USA in dieser Region beeinträchtigen.

Absichtliche Pläne

Die jüngste Dienstreise des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Kuwait, den VAE und in Katar war ein Grund, warum die USA offiziell ihre Rolle zur Lösung der Krise im Persischen Golf zeigen wollen. Während seiner Dienstreise bekräftigte Lawrow, dass Russland bereit sei, die betreffenden Seiten dabei zu unterstützen, akzeptable Maßnahmen zu finden. Dass Katar schrittweise der Isolierung entkommen könnte, ist auch ein anderer Grund für die USA, den Prozess zur Lösung der Krise in der Golfregion voranzutreiben. In der vergangenen Woche kündigte Katar die Inbetriebnahme des Hafens Hamad an. Damit kann Doha den Handel mit anderen Ländern in der Welt wieder aufnehmen. Dies kann ebenfalls den Druck der Blockade der Nachbarländer auf Katar senken. Katar, die Türkei und der Iran verhandeln gerade über die Nutzung des iranischen Autobahnsystems. Dies wird der Handelsförderung zwischen diesen Ländern und Katar dienen.

Der Vorschlag, als Vermittler zur Lösung der diplomatischen Krise im Persischen Golf zu agieren, der von Trumps Regierung rechtzeitig verkündet wurde, zielt darauf ab, mit dem Einfluss Russlands zu konkurrieren sowie die Rolle der USA im Nahenosten zu verbessern. Ob Trumps Versöhnungsplan erfolgreich sein wird oder nicht, hängt allerdings von zahlreichen Faktoren ab. 

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