(VOVworld) – Das Museum für Kulturen der Volksgruppe der Khmer in der südvietnamesischen Provinz Tra Vinh ehrt die Kultur von mehr als 1,5 Millionen Bewohnern  der Khmer im Süden. Von den insgesamt 600 Ausstellungsobjekten sind mehr als 100 eng mit dem Leben der Khmer verbunden, wie z.B Stelzenhäuser, landwirtschaftliche und alltägliche Geräte, Musikinstrumente und Kostüme. Alle wurden von Lam Phen gesammelt und restauriert.

Eine Kunstdarbietung der Khmer in Südvietnam.

Künstler Lam Phen wohnt im Dorf Ba Se A der Gemeinde Luong Hoa des Kreises Chau Thanh der Provinz Tra Vinh. Er besitzt eine kleine Tischlerei, wo er Masken und Hüte herstellt, die man für den Volkstanz Ro Bam und traditionelle Bühnenkunst der Khmer benutzt. In seiner Tischlerei arbeiten nur Lam Phen und sein Cousin und beschäftigen sich täglich mit einer großen Menge der Bestellungen von Pagoden und verschiedener Kunstensembles.  Außerdem fertigen sie Saiteninstrumente des Volksorchesters der Khmer, wie Tro U, Tro So, Khum oder Trommeln. Lam Phen ist bereits für mehr als 30 Jahre eng mit der Herstellung der kulturellen Gegenstände der Khmer verbunden. Er habe sich für diese Arbeit seit seiner Kindheit begeistert, so Lam Phen:

„Meine Begeisterung ist damals entstanden, als ich mit meinem Vater die Aufführung des Ram A-Gesangs gesehen habe. Als Kind habe ich die Masken, Hüte oder Instrumente nur aus Spaß gemacht. Später habe ich an einem Kurs in Kambodscha teilgenommen. Als ich irgendwann Freizeit habe,bin ich zu einem bekannten Künstler gegangen, um seine Technik zu lernen, die mir bei der selbständigen Arbeit später helfen konnte.“          

Um Instrumente herzustellen, sollte man bestimmte Kenntnisse über Musik haben. Und bei der Herstellung von Hüten und Masken für die traditionelle Bühnenkunst sollte man das klassische vietnamesische Drama „Tuong“ sowie die Figuren der alten Geschichte der Khmer kennen. All das hat Lam Phen sich überwiegend selbst  beigebracht. Er kann alle traditionelle Instrumente der Khmer gut spielen. Ihm wurde von Komponisten und Musikern des Khmer-Kunstensembles Anh Binh Minh geholfen.

Zu den Produkten der Tischlerei von Lam Phen zählen beispielsweise Masken in Form einer Schlange oder des Affen Hanuman, zwei Hauptfiguren der traditionellen Bühnenkunst der Khmer und der Straßentänze. Diese Arbeit, die er einem Cousin und seinen zwei Kindern beigebracht hat, garantiert der Familie ein stabiles Einkommen. In den letzten Jahren schenkten die Partei und der Staat der Erhaltung der traditionellen Kunst der Khmer große Aufmerksamkeit. Deshalb habe sich die Kunstkampagne in Pagoden verstärkt und damit auch die Anzahl der Bestellungen bei Lam Phen erhöht, freut sich der Künstler:

„Die Herstellung von Hüten, Masken und Instrumente der Khmer ist meine Hauptarbeit, bei der ich sowohl meine Begeisterung befriedigen als auch ein stabiles Leben führen kann. Dank der Investition des Staates in die Förderung der Kultur der Volksgruppen wurden viele Wettbewerbe für Volkstänze veranstaltet. Dabei werden verschiedene Hutsorten gebraucht, nicht nur die Hüte für den Ro bam-Tanz, sondern auch Hüte für Adler-Figuren. Ich kann alle Bestellungen erfüllen.“

Im Dorf Ba Se A nennen die Bewohner Lam Phen einen Kulturexperten. Für die Dekoration verschiedener Ereignisse im Dorf wenden sie sich an ihn. Le Dac Thang, ein Beamter der Volksabteilung des Dorfes Ba Se teilt mit:

„Lam Phen ist sehr enthusiastisch. Er hat alle Dekorationsarbeiten für Feste der Volksgruppen vor Ort übernommen. Auch für die lokalen Angelegenheiten hat sich Lam Phen aktiv engagiert. Er lebt harmonisch mit allen Menschen und ist ein gutes Vorbild.“

Derzeit sind alle von Lam Phen hergestellten Musikinstrumente im ganzen Mekong-Delta bekannt. Er hat eine Klasse für die Herstellung der Instrumente für Kinder der Lo Gach-Pagode eröffnet. Damit hofft er, dass auch die nächste Generation die traditionelle Kulturidentität der Khmer pflegen wird.