(VOVworld) - „Hier der Schwertsee, der Rote Fluss, der Westsee
Hier leben die Gebirgs- und Flussgeister
Hier ist Thang Long, Dong Do
Hier ist die Hauptstadt Hanoi.”
Das sind die Verse
des Dichters Nguyen Dinh Thi über die vietnamesische Hauptstadt Hanoi. Dabei
wurde der Rote Fluss neben heiligen Orten wie dem Schwertsee oder dem Westsee
erwähnt. Thang Long und Dong Do sind zwei der früheren Namen Hanois.
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Ein Teil des Roten Flusses in Hanoi. |
Der Rote Fluss entspingt
in China und fließt durch die vietnamesische Haupstadt Hanoi. In Hanoi gibt es
aktuell fünf Brücken über den Roten Fluss. Flussabwärts ist es die Thang Long- ,
die Long Bien- , die Chuong Duong- , die Vinh Tuy- und die Thanh Tri-Brücke. Das
Wasser des Flusses hat die Farbe der Erde, daher der Name „Roter Fluss“.
Der Rote Fluss hieß
früher „Song Cai“ zu Deutsch „Mutterfluss“. Denn der Rote Fluss ist der größte
Fluss in Nordvietnam. Der Da- , der Lo- und der Chay-Fluss sind Flussarme des
Roten Flusses. In der Regenzeit, also im Juli und August bringt der Rote Fluss
fruchtbare Böden für das Delta in Nordvietnam. Längs an beiden Ufern der
Flussmündung wird vor allem Reis angebaut. Deshalb werden das Delta des Roten
Flusses und das Mekong Delta die Reiskammern Vietnams genannt. Neben Reis
werden auch Mais, Kartoffeln und Erdnüsse angebaut, so die Bäuerin Le Thi Du
aus Gia Lam, einem Vorort von Hanoi.
„Der Boden im Delta des Roten Flusses ist sehr fruchtbar. Das Wasser
für die Pflanzen holen wir auch aus dem Roten Fluss. Die landwirtschaftlichen
Produkte vom Roten Fluss sind gut für die Gesundheit. Der Rote Fluss ist für
uns sehr wichtig.“
Der Rote Fluss dient
auch als Transportweg. Kohle und Baumaterialien werden meistens per Schiff auf
dem Fluss transportiert. Das Delta des Roten Flusses wurde 2004 von der
Kulturorganisation der Vereinten Nationen UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.
Die Menschen am Roten Fluss haben verschiedene Rituale, um günstiges Wetter und
somit keine Überflutungen im Delta zu erbitten, sagt Nguyen Thi Oanh vom Dorf
Nhat Tan in Hanoi.
„Wir veranstalten alle fünf Jahre einen Wasserumzug vom Roten Fluss bis
zum Dorftempel. Das Wasser wird von älteren Männern im Dorf mit dem Boot
geholt. Dieses Wasser wird dann fünf Jahre im Dorftempel aufbewahrt.“
Der Rote Fluss ist
auch eine Inspiration für in- und ausländische Schriftsteller und Musiker. Der
griechische Dichter Ludemit schrieb: „Er könne den Roten Fluss nicht vergessen. Die Sedimentablagerungen
erinnern ihn an die typischen vietnamesischen Trachten, Ao dai genannt.“
Ein australischer
Gast sagt über den Mutterfluss: „Der Rote Fluss hat mich sehr beeindruckt. Neben der starken
Wasserführungen des Roten Flusses liegen Dörfer mit vielen historischen Denkmälern. Wenn ich
zurück komme, werde ich mit meinen Freunden eine Radtour entlang des Flusses
machen.“