(VOVworld) – Etwa einen Monat vor dem traditionellen vietnamesischen Neujahrsfest Tet findet bereits das Neujahrsfest Tet der Volksgruppe Mong in der Gemeinde Can Chu Phin der nordvietnamesischen Bergprovinz Ha Giang statt. Es beginnt am 26. Tag des elften Monats nach dem Mondkalender und dauert zehn Tage. In diesem Zeitraum gehen Mitglieder der Mong nicht zur Feldarbeit. Sie veranstalten in ihrem Dorf Kunstvorführungen sowie traditionelle Spiele.
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Die Frauen der Mong in traditionellen Trachten spielen das Pao-Werfen beim Tetfest.
(Foto: hagiangonline.net) |
Gegen Ende des Jahres bereiten sich alle Familien der Volksgruppe der Mong in der Gemeinde Can Chu Phin auf ihr Neujahrsfest Tet vor. Das ganze Jahr über müssen sie hart arbeiten. Tet ist für sie deshalb die Zeit, um sich zu erholen. Tho Mi Tha im Dorf Can Chu Phin erzählt:
“Wir verbringen unsere Freizeit mit unseren Familien, Verwandten und Freunden. Weil wir das ganze Jahr hart gearbeitet haben. Bereits zehn Tage vor dem Fest bereiten wir Futter für Rinder und Schweine vor. Eine Woche vor dem Fest gehen wir zum Markt, um Lebensmittel und neue Kleidung zu kaufen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene wollen neue Kleider tragen, um Verwandte und Freunde zum Tetfest zu besuchen.”
Besonders lebhaft ist die Stimmung auf dem Markttag am Wochenende. Der Markt ist sehr gut besucht. Alle Läden sind voll besetzt.
Kleidung, Schweinefleisch sowie Fischsoße, Salz und Zucker sind Warensorten, die gut verkauft werden. Für die Mong ist die neue Kleidung für alle Familienmitglieder zum Tetfest erforderlich. Die Anzahl der Kleider, die am Markttag vor dem Tetfest verkauft werden, verdoppele sich deshalb im Vergleich zu normalen Tagen, sagt Sung Mi Tu, Besitzer eines Kleiderladens:
”Normalerweise bereite ich für einen Markttag etwa 100 Kleider vor. Die Zahl für den Markttag zum Tet müssen aber 200 sein. Durschnittlich kauft jede Person zwei Stücke. Die Kunden möchten gerne neue Designs.”
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Die Mong geht zum Markt, um notwendige Güter für das Tetfest zu kaufen.
(Foto: hagiangonline.net) |
Nachdem die notwendigen Güter für das Tetfest gekauft wurden, werden sich die Familien der Mong darauf konzentrieren, ihre Häuser zu schmücken. Alle Haushaltsartikel werden sauber gemacht und ordentlich arrangiert. Die Mong sind der Auffassung, dass sich nicht nur Menschen, sondern auch die Artikel, die der Produktion und dem Alltagsleben dienen, zum Tetfest erholen dürfen, so Tho Mi Tha weiter:
“Die Dinge wie Pflüge, Messer oder Schaufeln können sich von der Arbeit ausruhen. Wir respektieren die Sachen, die uns bei der Arbeit geholfen haben. In der Nacht zum neuen Jahr bringen wir an allen Dingen, die uns während der Arbeit begleitet haben, einschließlich Moped, Siegel an. Wir benutzen sie nur drei bis vier Tage später wieder.”
Das Schweinefleisch, der Schnaps und der Maiskuchen sind beim Tetfest der Mong unentbehrlich. In der Nacht zum neuen Jahr organisieren alle Familien das Ritual zum Andenken an die Vorfahren. Opfergaben sind ein Schwein und ein Hahn. Sie beten um gutes Wetter, gute Ernte und Gesundheit für alle Familienangehörigen. Am ersten Tag des Tetfests besucht die Mong die Ställe der Kühe, Hühner und Schweine, um sie zum Genießen des Festes einzuladen. In den Festtagen wird das Futter für die Haustiere neu vorbereitet, so Tho Mi Sung:
“Zum neuen Jahr werden wir die Seele der Kühe, Hühner und Schweine, die sich irgendwo verirrt haben, zum Essen einladen. Das Futter müssen wir neu machen, wie zum Beispiel Gemüse für Hühner oder Kleie für Schweine.”
Die Mong sind sehr gastfreundlich. Sie wollen zum Tetfest gerne Freunde und Gäste empfangen. Das Tetfest ist für die Jungen und Mädchen im Dorf auch eine Gelegenheit, sich zu treffen. Viele von ihnen sind Ehepaare geworden.