(VOVworld) – Viele ehemalige US-Soldaten des Vietnamkrieges müssen an medizinischen Rehabilitationskursen teilnehmen, um das Trauma des Krieges zu bewältigen. Die Kriegswunden spüren sie noch tief in ihren Seelen. Sie sind für sie eine Last in ihrem Alltagsleben. Viele von ihnen wenden sich an die Organisation „Initiative von Herzen der US-Kriegsveteranen“. Die seelischen Wunden der US-Kriegsveteranen werden zum Teil durch Besuche in Vietnam gelindert.
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Eine SHI-Delegation besucht Vietnam. |
Howerd Harrison war ein US-Fallschirmjäger im Vietnamkrieg. 2010 kehrte er zum ersten Mal nach Vietnam zurück und besuchte die südvietnamesische Provinz Binh Dinh, wo er während des Vietnamkrieges stationiert war. Er kam mit seiner Ehefrau Barbara, sagt Harrison.
„Ich wollte an einen unserer ehemaligen Gegner erinnern, der gegen uns im Flughafen gekämpft hatte. Ich kam zu einer Familie und fragte nach dem Flughafen. Ein guter Mann kam plötzlich zu uns und sagte, er könnte uns helfen. Er zeigte uns den Weg zum ehemaligen Flughafen. Er war selbst Soldat der vietnamesischen Armee und kämpfte gegen uns. Er wurde damals verletzt.“
Harrison sagte, er habe sich vor allem über den Händedruck mit dem ehemaligen vietnamesischen Soldaten gefreut. Er fühle sich erleichtert, so Harrison.
„Ich war bewegt, dass der Mann mir so freundlich seine Hand gegeben hat. Wir haben uns dann umarmt. Es gab keine Zeichen von Hass. Ich war darüber sehr glücklich. Nach dem Abschied dachte ich, der Mann könnte der Soldat gewesen sein, der mit seiner Mine meinen Freund verletzt hat. Doch bin ich auch bereit, diese Wahrheit zu akzeptieren. Schließlich kämpfte er für sein Vaterland.“
Seine Frau Barbara schließt sich ihrem Mann an und sagt.
„Als Ehefrau eines Vietnamkriegsveteranen teile ich die Last des Krieges mit meinem Mann. Wir haben in Vietnam viel gesehen und gehört, was mein Mann und die US-Armee im Krieg gemacht haben. Mein Mann hat mit den Leuten gesprochen, mit ihnen gemeinsam gesungen und sie umarmt. Das war wunderbar, was mein Mann gemacht hat, um es wieder gut zu machen.“
Der US-Kriegsveteran Willam ist auch vom Vietnamkrieg traumatisiert.
„Ich kann die Blicke vietnamesischer Kinder nicht vergessen. Ich konnte nicht schlafen, wenn ich an das Bombardement im Vietnamkrieg zurückdenke. Ich komme von diesen Gedanken nicht weg.“
Willam war in der Provinz Gia Lai im zentralvietnamesischen Hochland Tay Nguyen.
„Wir möchten das wieder gut machen. Wir möchten den Vietnamesen beim Bau ihrer Häuser und den Agent Orange-Opfern helfen. Ich bin glücklich darüber. Das ist das erste Mal, dass ich nach Vietnam zurückkehre. Alle Menschen auf dieser Welt sind meine Freunde.“
Viele der US-Kriegveteranen fühlen sich erleichtert, nachdem sie Vietnam besucht hatten. Erdward Bryan Tick ist Präsident der Organisation „Initiative von Herzen der Kriegveteranen“. Er ist selbst kein Kriegveteran aber ein Mann gegen den Krieg. Schon 1970 lernte Tick die US-Vietnamkriegsveteranen kennen.
„Damals kümmerte man sich nicht so gut um die Kriegsveteranen. Viele dachten, die Kriegswunden der Seelen der Soldaten könnten mit Medikamenten geheilt werden, ich aber nicht. Ich denke, sie sollten nach Vietnam zurückkehren und dort sehen, wie sich das Land nach dem Krieg entwickelt. Dann wissen sie, dass die Vietnamesen ihnen verziehen haben.“
Laut Tick gäbe es noch viele Amerikaner, die wenig über Vietnam und die Vietnamesen sowie ihre Kultur wissen und verstehen. Seine Organisation wolle dies verbessern und dafür sorgen, dass immer mehr US-Kriegsveteranen nach Vietnam zurückkehren und das Land besuchen.