Kindliche Pietät in der Vu Lan-Saison

(VOVWORLD) - Die Vu Lan-Saison findet im 7. Monat nach dem vietnamesischen Mondkalender statt. Aus diesem Anlass halten die Pagoden in Vietnam Gebete um Gesundheit und ein friedliches Leben für die Eltern und vor allem für die Seele der Verstorbenen, damit sie wiedergeboren werden. Die Vu Lan-Saison ist eine Gelegenheit für Menschen, um kindliche Pietät zu ehren und die Liebe zu den Eltern zum Ausdruck zu bringen. 
Kindliche Pietät in der Vu Lan-Saison - ảnh 1 Das Vu Lan-Fest in einer Pagode in Vietnam. (Foto: VOV)

Seitdem der Buddhismus vor tausend Jahren in Vietnam eingeführt wurde, feiern die Pagoden das Vu Lan-Fest. Vu Lan ist das Fest der kindlichen Pietät. Während dieses religiösen Festes werden die Liebe und die Dankbarkeit zu den Eltern dargestellt. Die kindliche Pietät und der Ahnenkult der Vorfahren seien eine schöne Tradition und die Mentalität des vietnamesischen Volks, sagt Obermönch Thich Tinh Thien:

„Das ist eine schöne Haltung der Kinder für die Mitglieder in der Familie. Aus diesem Grund ist die Vu Lan-Saison die Gelegenheit, Gebete für die Vorfahren zu halten, damit sie ein gutes Leben in der jenseitigen Welt von Buddha haben können. Laut Buddhismus dient das Fest zur Ehrung der kindlichen Pietät. Aber wir sollen den Vorfahren und Eltern immer und täglich gedenken. Das ist ebenfalls eine gute Lehre.“

An dem Vollmondtag des siebten Monats werden die großen Pagoden in Hanoi wie Tran Quoc und Quan Su stark besucht sein. Während des Vu Lan-Festes haben die Menschen in Vietnam die Chance haben, ihre Liebe zu den Eltern und konkrete Sorgen für die Eltern sowie für Menschen aus armen Verhältnissen zu zeigen. 

Das Vu Lan-Fest stammt aus der Legende des Arhats Dai Muc Kien Lien. Er war einer der Schüler des Buddhas. Er benutzte den Zauber und seine allsehenden Augen, um seine tote Mutter in der Unterwelt zu suchen. Als er sah, dass sie sich als Geist im Bereich der hungrigen Geister befand und vom Hunger gequält wurde, weil sie zu Lebzeiten viel Böses getan hatte und habgierig war, brachte er ihr eine Schale Reis. Doch der Reis verwandelte sich in flüssiges Feuer, als sie ihn essen wollte. Muc Lien fragte Buddha, wie er seine Mutter retten konnte. Buddha erklärte ihm: Er könne allein seine Mutter nicht retten, sondern nur mit Hilfe aller Buddhisten, die aus den zehn Himmelsrichtungen kommen. Und nur der 15. Vollmondtag des siebten Monats sei dafür geeignet, diese Hilfe mit buddhistischen Opfergaben zu erbitten. Genauso tat es auch Mục Liên und seine tote Mutter durfte die Welt der hungrigen Geister verlassen.Vu Lan bedeutet deswegen das Fest der kindlichen Pietät. Le Van Loi hat an dem Gebetritual in einer Pagode teilgenommen. 

„Die Vu Lan-Saison ist nicht nur für Buddhisten, sondern auch für andere Vietnamesen bekannt. Das ist eine Gelegenheit für uns, die Dankbarkeit zu den Großeltern und Eltern zu zeigen.“

Nach dem Ritual bieten die Pagoden aus diesem Anlass veganes Essen an. Zahlreiche Familien bereiten ebenfalls vegane Gerichte als Opfergaben für die Vorfahren vor. Dazu sagt Nguyen Thi Ha aus dem Stadtbezirk Hai Ba Trung.

„Am Vollmondtag des 7. Monats koche ich außerdem vegane Gerichte als Opfergabe für die Vorfahren. Ich glaube, wir müssen nicht unbedingt viele Speisen zum Gedenken der Vorfahren haben.“

Während des Vu Lan-Festes werden alle Besucher in den Pagoden eine Rose im Hemd stecken haben. Jemand, dessen Mutter noch lebt, wird eine rote Rose erhalten und jemand, dessen Mutter schon gestorben ist, wird eine weiße Rose bekommen. Ziel dieses Rituals ist es, den verstorbenen Eltern zur Wiedergeburt zu verhelfen.

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