Regisseurin Ha Le Diem und das Erfolgsgeheimnis bei Dokumentarfilmen

(VOVWORLD) - „Die Kinder im Nebel“ hat den Preis „Goldener Lotus“ für Dokumentarfilme beim 23. vietnamesischen Filmfestival gewonnen. Das ist ein weiterer Erfolg der jungen Regisseurin Ha Le Diem. Ihr Film ist auch der erste vietnamesische Film, der in den Top 15 der Filme steht, die für den Oscar 2023 für den besten Dokumentarfilm nominiert waren. Regisseurin Ha Le Diem ist 1992 in der nordvietnamesischen Provinz Bac Kan geboren und ist eine der wenigen jungen Regisseure, die Dokumentarfilme machen und frühe Erfolge erzielt haben.
Regisseurin Ha Le Diem und das Erfolgsgeheimnis bei Dokumentarfilmen - ảnh 1Ha Le Diem gewann den Preis "Bester Regisseur" für den Dokumentarfilm „Die Kinder im Nebel“. (Foto: Anh Thu)

Ha Le Diem absolvierte die Presse-Fakultät der Hochschule für Sozial- und Humanwissenschaften der Nationaluniversität Hanoi. Sie nahm anschließend an einem Kurs zur Produktion von Dokumentarfilmen teil. Anfangs wollte Diem nur lernen, um ihre Neugier zu befriedigen. Jedoch hat sie dieser Bereich fasziniert.

Ihr erster Dokumentarfilm über HIV-Infizierte hat 2013 den Preis „Silberner Drachen“ gewonnen. Ihr Geheimnis bei der Produktion von Dokumentarfilmen ist die Beziehungen zu ihren Figuren im Film. Man müsse etwas machen, um das Vertrauen dieser Figuren zu gewinnen. So werden Objektivität und Wahrheit bewahrt. 2017 fuhr Diem nach Sapa, nach Hause von Di, der Hauptfigur im Dokumentarfilm „Die Kinder im Nebel“.
„Dis Vater hat erzählt, als er mich zum ersten Mal an der Bushaltestelle in Sapa abholte, war er überrascht, weil ich so viele Dinge mitbrachte. Es waren Kleidung und Kameras sowie andere Geräte zum Filmen. Am damaligen Tag fuhr er mich direkt auf das Feld, wo die ganze Familie arbeitete. Niemand war zu Hause. Ich arbeitete auf dem Feld wie die anderen. Als alle für die Mahlzeit nach Hause zurückkehrten, ging ich gemeinsam mit ihnen. Danach blieb ich für eine lange Zeit in ihrem Haus und arbeitete auch auf dem Feld wie die anderen.“
Die Idee für einen Film über die Kindheit von Di kam, als die Regisseurin Di und ihre Freunde im Alltagsleben drehte. Innerhalb von zwei Jahren, in denen sie Di und ihre Familie sowie Freunde filmte, bezeichnete sie die Familie als ihre eigene Familie und die Menschen darum wie ihre Nachbarn. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Freunde von Di kennt die Regisseurin sehr gut.
„Als ich den Film drehte, blieb ich im Haus von Di. Als ich auch Dis Freunde filmte, übernachtete ich im Haus von diesen Freunden. Aber danach, als ich mit den Dreharbeiten fertig war, kehrte ich zurück zu Dis Haus und blieb dort. Dis Mutter sagte mir, „dreh bitte und wenn du fertig bist, komm zurück zu unserem Haus“. So empfand ich mich als Familienmitglied.“
Nach mehr als drei Jahren wurde die Geschichte des Filmes zusammengestellt, die eng mit der Entwicklung der Hauptfigur verbunden war. Aus über 100 Filmstunden wurde zuletzt ein 90-minütiger Dokumentarfilm produziert. Das Projekt wurde vom Unterstützungsteam als sehr erfolgreich bewertet. Der junge Filmemacher Vy Nguyen Anh Phong begleitete Diem, damit ihr Filmprojekt von Filmfestivals und Filmfonds weltweit unterstützt wird.
„Diem hat meistens selbst gedreht und selbst gearbeitet. Als Freunde und Kollegen haben wir Meinungen zum Film ausgetauscht. Wir dachten nicht, dass der Film so erfolgreich ist. Diem hat den Preis verdient.“
Der Prozess zur Produktion des Filmes „Die Kinder im Nebel“ macht Ha Le Diem reifer. Mit dem Film konnte die 30-jährige Frau neue Regionen der Welt kennenlernen und weltbekannte Filmemacher treffen, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

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