(VOVWORLD) - Drei von 52 neuen Auszubildenden, die gerade Stipendien der australischen Regierung erhalten haben, haben eine Behinderung. Sie mussten sich besonders für diese Stipendien bemühen.
Die Behinderte brauchen die Unterstützung der Gemeinschaft. (Foto: VOV) |
Als er acht Jahre alt war, verlor der Junge Huynh Huu Canh in Kien Giang bei einem Bombardement seine Augen. Seitdem lebt er mit vielen Schwierigkeiten. Aber seine Stärke und das Vertrauen seiner Freunde und Verwandten haben ihm geholfen, trotzdem nach vorne zu gehen. Nach mehreren anstrengenden Jahren konnte er den Studiengang Sonderbildung an der Pädagogischen Hochschule von Ho Chi Minh Stadt absolviert. Nach einer längeren Suche nach einem Arbeitsplatz arbeitet er nun im Zentrum für Sozialschutz der Provinz Kien Giang. Es ist ihm wichtig Selbstständig zu sein, auch damit seine Familie sich keine Sorge mehr um ihn macht. Canh mag die englische Sprache und nutzt das Internet zumeist, um Englisch zu lernen und nach weiteren Chancen für eine Ausbildung zu suchen. Er wünscht sich, im Ausland studieren zu können und danach eine Beratungsstelle für Behinderte und benachteiligte Menschen in Vietnam zu gründen. Nach mehreren Versuchen hat Canh nun genau dafür ein Stipendium der australischen Regierung bekommen.
„Zum ersten Mal habe ich ausschließlich Englisch für die Arbeit benutzt und ich fühle mich unglaublich glücklich. Manche Leute brauchen nur einen Tag, um diese Arbeit zu erledigen, während ich zwei Monate gebraucht habe. Aber am Ende war ich erfolgreich.“
Die 29-Jährige Nguyen Thuy Tien verwaltet derzeit das vietnamesische Brust-Krebs-Netzwerk. (Foto: zing.vn) |
Die 29-Jährige Nguyen Thuy Tien verwaltet derzeit das vietnamesische Brust-Krebs-Netzwerk. Sie wünscht sich, Management im Ausland zu studieren. Danach könnte sie das Netzwerk besser verwalten und noch mehr Brust-Krebs-Patientinnen helfen. Doch bisher konnte sie sich ihren Wunsch noch nicht verwirklichen, denn eine Augenkrankheit hat ihr das Lesen fast unmöglich gemacht. Trotz dieser Hürde hat auch sie sich mit Erfolg um ein Stipendium bemüht, um sich ihren Wunsch zu verwirklichen.
„Während meines Studiums werde ich auch das Netzwerk und meine Organisation verwalten. Ich werde meine Organisation nach Australien bringen, um es zu meiner Mission machen, das Bewusstsein der vietnamesischen Gemeinschaft in Australien zu erhöhen. Sie werden mehr Informationen bekommen, damit sie untersucht lassen, um eine mögliche Krebs-Erkrankung frühzeitig zu entdecken und dann rechtzeitig behandeln zu können.“
Die dritte Person, die diesmal Stipendium bekommen hat, ist Nguyen Thi Hai Yen in Da Nang. Sie ist knapp 40 Jahre alt und gehbehindert. Das hat ihr jedoch nicht den Wunsch genommen im Ausland studieren zu wollen. Sie arbeitet in einer Textilfirma. Bei der Arbeit findet sie, dass Behinderte potentiale Arbeitskräfte für kleine und mittelständische Unternehmen sind. Sie hat dem Inhaber der Firma vorgeschlagen, Behinderten zu helfen und ihnen Arbeitsplätze in der Fabrik zu gewähren. Sie hofft, dass Behinderte durch diese Form der Inklusion mehr Chancen im Leben bekommen, selbständig leben können und nicht mehr als Last für Familie und Gesellschaft gesehen werden.
Drei vorbildliche Behinderte, in drei verschiedenen Situationen. Sie alle haben ihr Schicksal überwunden und bemerkenswerte Projekte geschaffen um in ihrer Liebe zum Leben nicht nur sich selber, sondern auch anderen zu helfen. Sie alle wollen sich Weiterbilden und ihre neuen Fähigkeiten für die Gemeinschaft und das Soziale zu nutzen.