Der Klub der Frauen von Kriegsveteranen in der Gemeinde Van Linh


(VOVworld) – Die Gemeinde Van Linh in der Bergprovinz Phu Tho ist für den Teeanbau bekannt. In dieser Gemeinde gibt es außerdem zahlreiche Initiativen der gegenseitigen Hilfe bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Der Klub der Frauen von Kriegsveteranen in der Gemeinde Van Linh ist ein Beispiel dafür.


Der Klub der Frauen von Kriegsveteranen in der Gemeinde Van Linh - ảnh 1
Überreichung der Geschenke an Kriegsveteran in Ho Chi Minh Stadt.
(Foto: Nguyen Thi Thao)


Der Klub der Frauen der Kriegsveteranen in der Gemeinde Van Linh hat insgesamt 53 Mitglieder. Die meisten kommen aus armen Verhältnissen. Alle Mitglieder im Klub sind freiwillig engagiert, einander bei der wirtschaftlichen Entwicklung zu helfen. Ohne ständige finanzielle Unterstützung spenden sie freiwillig jährlich etwa vier Euro für den Klub. Die Klubleiterin Nguyen Thi Nhiem sagt, die Summe sei zwar nicht hoch, aber damit könne man einem bedürftigen Klubmitglied helfen.

“Wenn eine Frau in unserem Klub Geld für eine wirtschaftliche Tätigkeit benötigt, dann nehmen wir das Geld aus der Kasse des Klubs, um sie zu unterstützen. Danach werden wir ihre Arbeit überprüfen. Wir haben bereits fünf Frauen bei der Schweine- und Hühnerzucht geholfen. Jedes Mitglied kann bis 80 Euro leihen und muss einen Kreditzins von 0,5 Prozent pro Jahr zahlen.”

In den vergangenen zwei Jahren hat der Klub fünf Frauen geholfen. Nguyen Thi Phuong war eine davon. Das Leben der Familie von Phuong ist von 0,5 Hektar Teebäume abhängig. Mit der Unterstützung von 80 Euro durch den Klub konnte sie zwei Schweine kaufen. Nach zwei Jahren konnte sie dem Klub das Geld zurückgeben und die Anzahl der Schweine in der Herde ist inzwischen schon gestiegen. Phuong erklärt, die Summe sei zwar klein, aber sehr hilfreich für ihre schwierige Situation.

“Die Frauen im Klub sind meisten Arbeiterinnen. Ich möchte an dem Klub teilnehmen, um uns gegenseitig zu unterstützen. Nach dem Beitritt sind alle Mitglieder bereit, den anderen Mitgliedern zu helfen. Immer wenn die Familie eines Mitglieds eine Hochzeit oder Trauerfeier hat, sind wir dabei.”

Im Vergleich zu anderen Mitgliedern ist die Familie von Vo Thi Chinh etwas wohlhabender. Für sie ist der Klub eine Gelegenheit, sich über das Schicksal ihres Ehemanns während des Krieges sowie die Schwierigkeiten mit den anderen Ehefrauen auszutauschen. Sie sagt, dass trotz der heute immer noch schwierigen Lebensbedingungen die Mitglieder in ihrem Klub glücklicher als andere vietnamesischen Frauen seien. Die Frauen im Klub haben sogar das so genannte Reisgefäß gegründet, um Reis zu spenden. In der Küche jedes Mitgliedes ist ein Reisgefäß aufgestellt. Das Leben der Familie der Klubleiterin Nhiem ist im Vergleich zu anderen Frauen am ärmsten. Ihr Mann und ihre Kinder sind Agent-Orange-Opfer und sehr krank. Deshalb übernimmt sie fast alle Arbeit in der Familie. Trotzdem nimmt sie immer eine Handvoll von Reis vor dem Kochen und tut diese als Spende in das Reisgefäß.

“Wir bilden dieses Reisgefäß, um anderen Frauen zu helfen. Nach einem Jahr sammeln wir den Reis von allen Gefäßen ein und schenken den Reis denjenigen Frauen, die noch ärmer sind. Wir haben schon zwei Mal gesammelt und drei Frauen geholfen. Jede bekam zehn Kilogramm Reis.”

Der Gründer des Klubs der Frauen der Kriegsveteranen ist der 86-jährige Kriegsveteran Nguyen Van Lieu. Er kommt aus der Provinz Da Nang und ist seit 1975 mit der Gemeinde Van Linh verbunden.

“Die Männer gingen an die Front für eine lange Zeit und ließen ihre Frauen allein zurück. Diese mussten sich selbst um die Kinder und Familie kümmern. Als die Männer zurückkamen, sollen die Frauen es leichter haben. Deshalb gründete ich den Klub, damit die Frauen sich organisieren und  gegenseitig beim Leben helfen können. Anfangs habe ich selbst die Frauen beraten, wie man Strom und Reis sparen und Gemüse zu Hause anbauen kann.”

Die kleine Geldsumme des Klubs wird täglich von den Frauen genutzt, um einander beim Pflanzenbau oder bei der Tierzucht zu unterstützen. Wichtig ist aber auch, dass die Erfahrungen beim Leben und beim Wirtschaften zwischen Mitgliedern des Klubs ausgetauscht werden.

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