„Roter Alarm“- Methode rettet Kinderleben

(VOVworld) – Vor kurzem haben die Ärzte des Kinderkrankenhauses Nummer 1 in Ho Chi Minh Stadt für Vietnam ein neues Nothilfeprojekt eingeführt. Ziel der Initiative mit dem Titel „Roter Alarm“ ist, dass Patientenleben in Zukunft oberste Priorität sind. Die Zeit für Diagnosen soll auf ein Minimum verkürzt werden.


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Eine Operation im Kinderkrankenhaus Nummer 1. (Foto: nhandan.com.vn)



Das Kinderkrankenhaus Nummer 1 in Ho Chi Minh Stadt ist das erste Krankenhaus in Vietnam, das das Projekt Roter Alarm vollständig implementiert. Die Maßnahme wurde bereits im Jahr 2010 eingeführt. Es dauerte jedoch drei weitere Jahre und die Rettung zweier Kinderleben im Stadtviertel Nummer 5 bis der Initiative angemessene Anerkennung zukam. Die zwei Patienten wurden in einem von starker Blutung verursachten Koma ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr Zustand schien hoffnungslos. Die Kinder hatten starke Verletzungen an Dünn- und Dickdarm, Leber und Nieren erlitten. In diesem Fall hatten die Ärzte des Kinderkrankenhauses Nummer 1 ohne Zögern den Roten Alarm durchgeführt. Sie verzichteten auf eine detaillierte Diagnose und machten sich stattdessen sofort an die Notoperationen. Drei Stunden später waren die Kinder außer Lebensgefahr. Bislang habe das Krankenhaus etwa zehn Patienten durch diese Methode das Leben gerettet, freut sich der Direktor des Kinderkrankenhauses Nummer 1, Nguyen Thanh Hung:

„Die Rote Alarm Methode hat das Leben vieler Kinder gerettet, darunter zwei Patienten im Alter von sechs und zwei im Jahr 2013. Solchen Fällen konnten wir früher nicht helfen, weil die Reaktion auf die Situation zu langsam war. Ein normaler Diagnoseprozess dauert mindestens 30 Minuten. Mit dem Roten Alarm sind es lediglich ein Paar Minuten. Alle Kräfte sind schnell eingesetzt. Dies ist ein Erfolg für die Gesundheitsbranche.“

Die Rote Alarm Methode benötigt die perfekte Zusammenarbeit aller Seiten. Wenn ein Patient mit der Roten Alarmstufe eingeliefert wird, müssen alle Kräfte, von den Ärzten bis hinzu den Wachmännern, ihre Arbeit stoppen und sich voll auf den Notfall zu konzentrieren. Nicht nur die Chirurgen müssen sich im Operationssaal einfinden, sondern auch Ärzte, die für Analyse, Bluttransfusion und Narkose zuständig sind, um an der Operation teilzunehmen. Wenn nötig, müssen die Wachmänner die Flure für den Transport von Patienten räumen. Kein Schritt darf mehr als fünf Minuten dauern. Die Rolle der Notärzte ist bei der Entscheidung zur Auslösung des Roten Alarms äußert wichtig. Dem Vizeleiter der Abteilung für Nothilfe, Dinh Tan Phuong, zufolge gibt es eine eigene List mit Kriterien, die für einen Roten Alarm entscheidend sind:

„Bei allen Notfällen ist eine Operation erforderlich. Es gibt klare Kriterien für den Roten Alarm. Zum Beispiel Patienten mit schwerer Blutung. Diese Kriterien müssen wir im Ausland lernen. Außerdem müssen Ärzte lernen über die Messung von Puls, Blutdruck oder Blutungszustand zu erkennen, ob ein Roter Alarm geschlagen werden muss.“

Die Rote Alarm Initiative wurde vom Arzt Tang Chi Thuong, Vizedirektor des Gesundheitsamtes von Ho Chi Minh Stadt und ehemaliger Direktor des Kinderkrankenhauses Nummer 1, vorgeschlagen und erforscht. Er hat die Maßnahme nach seiner Dienstreise ins australische Melbourne, bei der er Kenntnisse und Erfahrungen über den Roten Alarm gesammelt hat, ergriffen:

Es gab Fälle, die man erst nach 15 Minuten behandelt und dadurch nicht mehr retten konnte. Wenn viele erfahrene Ärzte zusammen arbeiten, können wir mit solchen Situationen höchst erfolgreich umgehen. Dies bekräftigt die Erfahrung entwickelter Länder. In diesen Ländern gibt es eine Gruppe für Notfälle die schnelle Reaktionen benötigen. Bald wird das Gesundheitsamt in Vietnam eine derartige Gruppe bilden, die die Rote Alarm Methode durchführen.“

Der Rote Alarm hat bereits erste Erfolg im Kinderkrankenhaus Nummer 1 in Ho Chi Minh Stadt verbucht. Die Gesundheitsbehörde Vietnams beschäftigt sich derzeit mit dieser Maßnahme und wird sie auf Krankenhäuser im ganzen Land ausweiten.        

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