Visapolitik zur Anziehung internationaler Besucher

(VOVWORLD) - Vietnam hat sich nach der Covid-19-Pandemie früher als andere Länder der Region geöffnet. Seine Visapolitik ist aber im Vergleich zu vielen Ländern in der Region und der Welt noch begrenzt. Das ist auch der Grund, warum die Zahl der internationalen Touristen in Vietnam nicht wie erwartet steigt. Um diese Situation zu verbessern, hat die Regierung dem Parlament vorgeschlagen, viele visabezogene Richtlinien zu verabschieden.
Visapolitik zur Anziehung internationaler Besucher - ảnh 1Touristen besuchen Hoi An. (Foto: Huu Trung)

Vietnam verfügt über ein großes touristisches Potenzial mit acht materiellen und 15 immateriellen Kulturschätzen, die von der UN-Kulturorganisation (UNESCO) als Weltkulturerbe anerkannt wurden. Das Land hat zudem elf Weltbiosphärenreservate. Dies sind Touristenattraktionen, die nicht alle Länder haben.

Doch hat Vietnams Tourismusbranche in der vergangenen Zeit noch nicht wie erwartet internationale Besucher angezogen. Einer der Hauptgründe ist, dass die Visapolitik nicht wirklich attraktiv ist. Derzeit ist des E-Visum Vietnams nur einmal gültig und die Dauer beträgt höchstens 30 Tage. In Bezug auf die Einschränkungen dieser Visapolitik sagte Pham Ha, Exekutivdirektor von Luxury Travel:

„Wir stehen vor vielen Problemen. Die Touristen, die von der Visumpflicht befreit sind, dürfen nur 15 Tage bleiben. Inzwischen reisen westeuropäische Touristen oft länger als 15 Tage. Wenn sie also nach Vietnam kommen, sind sie vom Visum befreit. Aber wenn sie nach Kambodscha reisen und nach Vietnam zurückkehren, müssen sie erneut ein Visum beantragen.“

Die Regierung hat gerade dem Parlament vorgeschlagen, die Ausstellung elektronischer Visa für Bürger aller Länder und Gebiete zuzulassen. Die Frist für die Erteilung vorläufiger Aufenthaltsbescheinigungen an Grenzübergängen für Personen, die unter der Kategorie der Visumbefreiung einreisen, sollte von 15 Tagen auf 45 Tage verlängert werden. Insbesondere sollte die Dauer von elektronischen Visa, die Ausländern ausgestellt werden, von maximal 30 Tagen auf maximal 90 Tage erhöht werden, gültig für ein Mal oder mehrere Male. So können internationale Touristen, die nach Vietnam kommen, bis zu drei Monate bleiben und andere Länder frei besuchen und dann nach Vietnam zurückkehren, ohne erneut ein Visum beantragen zu müssen. Wenn dieser Vorschlag in der Parlamentssitzung im kommenden Mai gebilligt wird, wird sicher eine feste Voraussetzung zur Anziehung internationaler Touristen in der kommenden Zeit geschaffen. Dazu der Vorsitzende des nationalen Tourismusbeirats, Tran Trong Kien:

„Die Vereinfachung des Visums und Verlängerung der Aufenthaltsdauer für Touristen werden dazu beitragen, Schwierigkeiten für den vietnamesischen Tourismus zu lösen. Die Besucher werden länger bleiben und dadurch mehr für Dienstleistungen ausgeben.“

Die günstige Visapolitik bedeutet, dass Reiseunternehmen mit langtägigen touristischen Produkten ungehindert Kunden in entfernten Märkten mit hohen Ausgaben finden können. Le Hong Thai, der Direktor der Reisefirma Hanoi Tourist, sagte:

„Bisher haben wir nur Anfragen für Touren von zehn bis zwölf Tagen Aufenthalt in Vietnam erhalten. Jetzt haben wir aber Anfragen, eine 19- bis 20-tägige Tour und sogar eine zusätliche Tour zu buchen.“

Visapolitik zur Anziehung internationaler Besucher - ảnh 2Der Vorsitzende des vietnamesischen Tourismusvereins Vu The Binh. (Foto: Baodautu.vn)

Die Visapolitik ist eine notwendige und ausreichende Bedingung für das Tourismusgeschäft. Die Erweiterung der Liste der Länder, denen E-Visa gewährt werden, und die Verlängerung der Aufenthaltsdauer für Touristen sind für die Tourismusbranche gute Signale. Daneben müssen touristische Produkte reichhaltig und vielfältig sein, um den Bedürfnissen der Touristen gerecht zu werden. Es sei darüber hinaus notwendig, verstärkt die internationalen Touristen über die bahnbrechende Politik des vietnamesischen Tourismus zu informieren, so Vu The Binh, der Vorsitzende des vietnamesischen Tourismusvereins:

„Das ist ein wichtiges Zeichen für den Tourismus. Wir müssen deshalb diese Politik so schnell wie möglich umsetzen. Neben den offiziellen Kanälen können wir diese Politik in sozialen Netzwerken und Kommunikationskanälen von Reiseunternehmen verbreiten. Wir hoffen, dass die Touristen bald Reisepläne nach Vietnam haben werden, wenn sie diese Informationen erhalten.“

Experten im Tourismusbereich zufolge ist die Vereinfachung der Visaformalitäten ein Zeichen dafür, Touristen in Vietnam willkommen zu heißen. Wenn der Vorschlag der Regierung vom Parlament angenommen wird, wird er dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit des vietnamesischen Tourismus zu verbessern. Damit soll Vietnam wirklich ein attraktives Reiseziel sein werden.

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