Vietnam hat im Jahr 2011 seine Kulturwerte
bekräftigt: Zwei Kultureinrichtungen Vietnams wurden von der Weltkulturorganisation
UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. In diesem Jahr schnitt Vietnam außerdem
sehr erfolgreich bei internationalen Kunstfestivals ab.
|
Zitadelle der Ho-Dynastie
|
Bei einer Tagung der
Welterbe-Kommission der UNESCO im Juni 2011 in Paris wurde die Zitadelle der
Ho-Dynastie als Weltkulturerbe anerkannt. Sie ist eine Architektur aus Stein
und liegt in Thanh Hoa. Die Zitadelle spiegelt die Kreativität sowie die
Geschicklichkeit der damaligen Vietnamesen wider. Die Anerkennung der Welt für
die Zitadelle ist ein Stolz der Bewohner in Thanh Hoa und der Vietnamesen im
Allgemein. Sie haben aber zugleich die Aufgabe, das Weltkulturerbe zu bewahren.
Dazu Doan Van Phu, der Vize-Direktor der Kulturbehörde in Thanh Hoa:
„Dass die Zitadelle der Ho-Dynastie als Weltkulturerbe anerkannt wurde,
ist eine Basisbedingung für die Entwicklung der Provinz Thanh Hoa. Dies stellt
die Provinz aber auch vor einer Herausforderung. Wir können mit dem neuen
Weltkulturerbe den Tourismus der Provinz fördern. Zuerst müssen wir die Infrastruktur
ausbauen. Dabei müssen wir aber die Umgebung der Zitadelle bewahren.
Anschließend müssen wir konkrete Pläne entwerfen, wie sich die Bewohner all
diesen annähern sollen.“
Vietnamesen erfreuten
sich noch mal daran, als ihre Halong-Bucht zu einen der sieben neuen
Weltnaturwunder geworden ist, die von
der Organisation New7Wonders veröffentlicht wurden. Halong-Bucht liegt im
Nordosten Vietnams. Zu ihr gehören ein paar Tausend Inseln auf einer
Meeresfläche von mehr als 1500 Quadratkilometern. Zuvor wurde Halong-Bucht
bereits zwei Mal von der Weltkulturorganisation UNESCO als Weltnaturerbe
anerkannt. Vietnam erhofft sich damit noch weitere Entwicklung des Tourismus im
kommenden Jahr, so Trinh Dang Thanh, Vize-Direktor der Kulturbehörde in Quang
Ninh:
„Wir müssen die Qualität unseres Tourismusservice verbessern, damit
mehr Touristen nach Halong kommen. Dafür
müssen wir gut ausgebildete Arbeitskräfte in der Tourismusbranche haben.
Außerdem müssen Touren sowie das Leben der Bewohner auf der Bucht besser
organisiert werden, um einen guten Eindruck bei den Touristen hinterlassen zu
können.“
Ende des Jahres wurde
der Xoan-Gesang in Phu Tho von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der
Menschheit anerkannt, das dringend geschützt werden muss. Das Volkskomitee in Phu
Tho unternimmt derzeit zahlreiche Schritte, um den Xoan-Gesang zu bewahren.
Beispielsweise wirbt man für den Gesang in Vietnam und auch im Ausland.
Außerdem werden Jugendliche in Phu Tho den Xoan-Gesang beigebracht, sagt Le Thi
Minh Ly, die ehemalige Vize-Leiterin der Kulturerbe-Behörde in Phu Tho:
„Weil der Xoan-Gesang ein immaterielles Kulturerbe ist, das dringend
geschützt werden muss, müssen wir viel mehr in ihre Bewahrung investieren. Die
Unterlage des Xoan-Gesangs, die Vietnam der UNESCO zur Beantragung des Erbes
vorlegte, wurde als sehr gut bewertet. Das ist ein Stolz der Bewohner sowie der
Forscher, die die Unterlage vorbereitet haben.“
2011 hat das
nationale Sinfonieorchester Vietnams zum ersten Mal in den USA gespielt. Das
war ein Anlass für das Publikum, die Entwicklung der klassischen Musik in
Vietnam zu sehen. Beim Chorgesang-Festival Johannes Brahms in Deutschland
gewann das vietnamesische Ensemble Sol-Art zum ersten Mal den ersten Preis.
All diese Ereignisse
haben ein Jahr voller kultureller Erfolge Vietnams geschaffen. Vietnam braucht
noch weitere Chancen, um seine Kultur der Welt vorzustellen. So spielt die
Kultur eine wichtige Rolle als Brücke zwischen Vietnam und der Welt.
Lan Anh