(VOVworld) – Nachdem der Vi-Giam-Gesang als immaterielles Weltkulturerbe der Menschheit anerkannt wurde, verpflichten sich die Behörden der zwei Provinzen Nghe An und Ha Tinh, den Wert dieses Erbes zu wahren. Diese Arbeit ist sicherlich schwierig, weil das Umfeld für Vorführungen dieser Kunstart nicht mehr vorhanden ist. Trotzdem trägt die Aufrechterhaltung des Vi-Giam-Klubs dazu bei, Vi-Giam-Lieder in der Gemeinschaft zu bewahren.
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Das Fest für Vi-Giam-Gesang in Zentralvietnam im vergangenen Jahr. |
Seit zehn Jahren beteiligt sich Tran Thi Huong am Vi-Giam-Klub der Gemeinde Quynh Hau in der zentralvietnamesischen Provinz Nghe An. Obwohl sich die Mitglieder dieses Klubs mit Reis-, Mais und Erdnuss-Kartoffel-Ernten beschäftigen, bemühen sie sich darum die Aktivitäten dieses Klubs aufrechtzuerhalten. Frau Huong interessiert sich ebenfalls für die Sammlung zahlreicher alter Vi-Giam-Texte, die sie an ihre Kinder und Enkeln weitergeben wird. Dazu Huong:
“Angesichts der Leidenschaft für den Vi-Giam-Gesang habe ich mich dazu entschieden, mich an diesem Klub zu beteiligen. Meine Familie hat eine Viehzuchtfarm und einen Teich zur Fischzucht. Trotz der Beschäftigung haben mich die Mitglieder des Folkklubs ermutigt. Mit der Unterstützung anderer Mitglieder und meiner Leidenschaft bemühe ich mich darum, den Gesang zu üben.”
Pham Thi Anh Ngoc ist Lehrerin der Mitteschule Vinh Tan in der Stadt Vinh. Sie ist eine Vi-Giam-Liebhaberin. Seitdem Volkslieder 1998 in Schulen in der Provinz Nghe An wieder gesungen werden, hat sich die Lehrerin Ngoc für den Vi-Giam-Gesang im Unterricht eingesetzt. Dadurch können ihre Schüler etwas über die grundsätzlichen Kenntnisse über die traditionelle Musikart erfahren:
“Nicht nur Musiklehrer, sondern auch Literatur- und Geschichtslehrer können Schülern die Herkunft dieser Kunstart vorstellen. Durch die Stimme von Musiklehrern können die Schüler erfühlen, wie die Melodien des Vi-Giam-Gesangs süß und schön klingen.”
Nicht nur Senioren interessieren sich für den Vi-Giam-Gesang. Diese Kunstart wird auch von der jungen Generation begeistert aufgenommen. Volksliedersingen ist eine Tradition der Familie von Frau Nguyen Thi Nga, Mitglied des Klubs der Gemeinde Nga Son in der Provinz Nghe An. Nga sagt:
“Als ich ein Kind war, habe ich mich für Volkslieder interessiert. Heutzutage beschäftige ich mich mit dem Pädagogik-Studium und werde später Lehrerin. Meine Leidenschaft aber gilt dem Vi-Giam-Gesang.”
Dank dem Vi-Giam-Klub kann diese Kunstart in zwei zentralvietnamesischen Provinzen Nghe An und Ha Tinh dauerhaft existieren. Heutzutage breitet sie sich in Familien, Schulen und in der jungen Generation vor Ort aus. In zwei Provinzen gibt es mehr als 80 Vi-Giam-Klubs mit fast 2000 Künstlern. Der Vize-Direktor der Kulturbehörde der Provinz Nghe An, Pham Tien Dung hat das System der Vi-Giam-Klubs ein Netz von Volksliedern in der Provinz geschaffen. Das ist die “Wiege” zur Erhaltung der Vi-Giam-Volkslieder:
“Derzeit konzentrieren wir uns darauf, Räume und Umfeld zum Auftritt des Vi-Giam-Gesangs durch die Verbesserung der Qualität des Netzes der Klubs in Gemeinden und Stadtvierteln wiederzubeleben. Singen und Vorführungen sollen mit den Bedingungen im Vorführungsraum verbunden sein. Alte Melodien dieser Kunstart werden im Vi-Giam-Vorführungen vorgestellt.”
Alle zwei Jahre treffen sich die Einwohner der zwei Provinzen Nghe An und Ha Tinh zu einem Vi-Giam-Gesangswettbewerb, um Erfahrungen miteinander zu teilen aber auch um sich einander die Vi-Giam-Melodien, die sie jüngst geübt haben, weiterzugeben. Als immaterielles Kulturerbe der Menschheit wird der Vi-Giam-Gesang Chancen haben, sich einem modernen Erhaltungsprozess anzunähern. Die dauerhafte Lebenskraft in der Gemeinschaft ist allerdings eine Grundlage für die Bewahrung dieser Kunstart.