Erhaltung und Praktiken der Volksmusik „Acht Klänge“ im ländlichen Gebiet in Nordvietnam

(VOVWORLD) - Schon lange sind traditionelle Instrumente wie Trommel, Saiteninstrument und Flöte mit Festen in ländlichen Gebieten verbunden. Vor dem Hintergrund der Integration besteht die Gefahr, dass die traditionelle Musik in Vergessenheit geraten kann. Zahlreiche Meister im Kreis Phu Xuyen in Hanoi versuchen, die Praktiken der Volksmusik „Acht Klänge“ zu bewahren und weiterzugeben. 
Erhaltung und Praktiken der Volksmusik „Acht Klänge“ im ländlichen Gebiet in Nordvietnam - ảnh 1Meister Vu Quang Lien. (Foto: VOV)
„Acht Klänge“ ist eine Art der Volksmusik der Vietnamesen im Norden. Früher wurde dieses Musikgenre bei Festen, bei Zeremonien zur Verehrung des Dorfheiligen und bei Trauerfeiern gespielt. Die Volksmusik „Acht Klänge“ wurde durch acht verschiedene Töne von acht Musikinstrumenten geschaffen, nämlich Lithophone, Trommeln aus Ton, Gong-Instrument, Holzglocke (Mo), Bambusflöte, ein aus Kürbis hergestelltes Tinh-Instrument und einer lederbezogene Trommel.

In den vergangenen 60 Jahren hat sich der 86-jährige Meister Vu Quang Lien dafür interessiert, der jungen Generation und den Bewohnern des Dorfes Tri Chi im Kreis Phu Xuyen die Praktiken der Volksmusik „Acht Klänge“ beizubringen. Vu Quang Lien zufolge stammt dieses Volksmusikgenre aus der kaiserlichen Hofmusik in Hue.

„Früher stellte mein Dorf Toi-Mäntel aus Palmenblättern her, die die Menschen vor Regen und Sonne schützen. Die Dorfbewohner fuhren mit dem Boot nach Hue, um diese Mäntel zu verkaufen. In der Kaiserstadt Hue konnten sie die kaiserliche Hofmusik genießen. Nach der Rückkehr verwendeten sie Materialien wie Bambus und Kürbis, um Musikinstrumente herzustellen. Diese Musikinstrumente bewahre ich noch heute.“

Basierend auf den Luu Thuy-Melodien der kaiserlichen Hofmusik in Hue, die bei den Festen der Gemeinschaft gespielt wurden, komponierten die Menschen im Dorf Tri Chi eigene Melodien, die von Generation zu Generation bewahrt werden. Auch eine Musikgruppe mit acht unterschiedlichen Musikinstrumenten wurde gegründet. Seit vielen Jahren finden im Gemeindehaus des Dorfes Tri Chi bei den Gebetszeremonien, in der Nacht zum Jahreswechsel und zum Neujahr die Praktiken der Volksmusik „Acht Klänge“ statt. Meister Vu Quang Lien weiter:

„Die Volksmusik „Acht Klänge“ wurde durch acht unterschiedliche Musikinstrumente geschaffen. Die Flöte sollte als Hauptklang gelten. Die anderen Musikinstrumente begleiten die Flöte.“

In den vergangenen Jahren haben Meister im Kreis Phu Xuyen, darunter im Dorf Tri Chi, kostenlose Musik-Kurse veranstaltet. Dazu Ngo Van Dai und Vu Xuan Thang, Mitglieder der Acht Klänge-Musikgruppe des Dorfes Tri Chi:

„Lehrer Lien hat mir Musikart „Acht Klänge“ beigebracht. Nach sechs Jahren konnte ich drei Musikinstrumente spielen. Zuerst muss man die Flöte spielen lernen. Es kostete mich zwei Jahre, um das Nhi-Instrument (das Streichinstrument mit zwei Saiten) zu spielen. Für Menschen, die diese Musikart lieben und verstehen, ist Volksmusik „Acht Klänge“ unentbehrlich.“

„Nach drei Jahren kann man die Trommel gut spielen. Bei einer Gebetszeremonie soll ein Trommelspieler mit anderen Musikern sowie mit dem Leiter und den Beteiligten der Gebetszeremonie harmonisch kooperieren.“

Laut dem Experten für Volkskultur Vu Quang Dung haben die Meister die traditionellen Kulturwerte an die junge Generation weitergegeben. Damit verbessere sich das Bewusstsein der Menschen über den Schutz von Kulturerbestätten.

„Ich freue mich, dass es keine Unterbrechung bei der Bewahrung der Kulturerbestätten gibt. Die lokalen Behörden sollten die junge Generation erziehen, damit sie verstehen können, wie wichtig der Schutz traditioneller Feste ist.“

Die Volksmusik „Acht Klänge“ verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und weckt den Stolz auf die Heimat. Mit den Anstrengungen von Meistern wird diese Musikart im heutigen Kulturleben bewahrt und entfaltet.

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