(VOVWORLD) - Mit der Leidenschaft für die traditionelle Kultur haben zahlreiche Jugendliche der Ede in Dak Lak sich über Sitten und Bräuche ihrer Volksgruppe informiert. Sie interessieren sich dafür, das Gong-Instrument zu schlagen, Brokatstoffe zu weben und volktümliche Lieder zu singen. Damit wird die Kulturidentität der Ede bewahrt und an die nächste Generation weitergegeben.
Die Ede belebt ihre Rituale für die Besucher wieder. |
Es gibt derzeit im Dorf Ea Bong in der Gemeinde Cu Ebur in der Stadt Buon Ma Thuot im Hochland von Tay Nguyen Menschen, die den Ei Rei-Gesang (einen Gegengesang) und den Khan-Gesang singen oder traditionelle Instrumente spielen können. Bei den jüngsten Kultur- und Sport-Festtagen der ethnischen Minderheiten in der Stadt Buon Ma Thuot waren zahlreiche Menschen darüber erstaunt, dass eine Jugendgruppe der Ede im Dorf Ea Bong bei einem Musikwettbewerb den Ei Rei-Gesang sangen und die Ding Nam- und Ding Puot-Flöten sehr gut spielen konnten.
Y Drim E’Ban, ein Bewerber sagte, er und andere Jugendliche im Dorf seien entschlossen, volkstümliche Lieder von ihren Eltern und Senioren im Dorf zu lernen. Denn sie wollten die traditionelle Kultur ihrer Vorfahren bewahren. Je mehr sie volkstümliche Lieder gelernt hätten, desto interessanter hätten sie es empfunden. Die Festtage seien eine Gelegenheit für Jugendliche, sich miteinander auszutauschen und die Kultur ihrer Volksgruppe besser zu verstehen:
“Ich freue mich darüber, mich an dem Musikwettbewerb zu beteiligen. Dabei konnten Jugendliche einander kennenlernen und sich über die Kulturidentität der Ede informieren. Damit wird die Kulturidentität unserer Volksgruppe bewahrt.”
Y Wan E’Ban im Dorf M’Duk im Stadtviertel Ea Tam in der Stadt Buon Ma Thuot interessiert sich für das Gong-Spielen. Als er noch ein Kind war, sah er seine älteren Brüder Gong spielen. Er wollte Gong-Instrumente wie seine Brüder spielen. Deswegen bat Y Wan E’Ban seine Eltern darum, das Gong-Spielen zu lernen. Er kann jetzt Bambus-Gong- und Bronze-Gong-Instrumente spielen. Obwohl sie noch jung sind, können Mitglieder der jungen Gong-Gruppe des Dorfes M’duk auch schwierige Stücke für Gong-Instrumente spielen. Sie sind zu zahlreichen Festen vor Ort eingeladen worden. Dazu Y Wan E’Ban:
“Das Gong-Spielen ist sehr interessant. Ich bin stolz darauf, dass ich zur Bewahrung der Kultur der Ede beitragen kann. Ich hoffe, die Zahl der Mitglieder der Gong-Gruppe wird stark steigen.”
Wenn man das Haus von Meister Ama H’Loan im Dorf Ako Dhong in der Stadt Buon Ma Thuot besucht, kann er sich über die Herstellung der traditionellen Musikinstrumente der Ede informieren. H’Hoa Nie, die jüngste Tochter des Meisters kann Fragen von Besuchern über die Kultur der Ede beantworten. Obwohl sie noch jung ist, versteht sie Sitten und Bräuche ihrer Volksgruppe sehr gut. Dazu H’Hoa Nie:
”Ich interessiere mich für diese Arbeit. Ich will die kulturelle Tradition sowie die Einzigartigkeit meiner Volksgruppe durch die Werbung für das Alltagsleben der Ede bewahren.”
Als Y Dhong Bya im Dorf Ky in der Stadt Buon Ma Thuot nur sechs oder sieben Jahre alt war, faszinierten ihn die von seiner Mutter gewebten Brokatstoffe mit Ornamenten. Nach Auffassung der Ede können nur Frauen Stoffe weben und sticken. Als Junge bekam er keine technische Unterstützung. Angesichts der Leidenschaft für das Weben hat Y Dhong Bya selbst gelernt, wie man Ornamente webt. Obwohl er sich derzeit mit Feldarbeit beschäftigt, versucht er in der Freizeit, neue Ornamente zu weben:
“Als Junge habe ich heimlich mit älteren Frauen im Dorf gelernt. Jetzt kann ich verschiedene Ornamente weben. Als ich Dörfer in entlegenen Gebiete besuchte, sah ich einzigartige Ornamente. Ich habe diese Ornamente ausgeliehen, um sie nachzuahmen. Dies ist die Art und Weise, um die kulturelle Tradition zu bewahren.”
Mit dem Wunsch, die Kulturidentität ihrer Volksgruppe zu bewahren, haben zahlreiche Jugendliche der Ede in Dak Lak selbst gelernt, traditionelle Instrumente zu spielen, volkstümliche Lieder zu singen und sich über Sitten und Bräuche zu informieren. Damit wird diese Kulturidentität weiterhin an die nächste Generation weitergegeben.